Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis
und träumte von Liebe und Freude.
Es war an dem Stadtwall, und schneeweiß
glänzten die Stadtwallgebäude.
Der Seufzer dacht an ein Maidelein
und blieb erglühend stehen.
Da schmolz die Eisbahn unter ihm ein -
und er sank - und ward nimmer gesehen.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Empfangen und genähret
Vom Weibe wunderbar
Kömmt er und sieht und höret,
Und nimmt des Trugs nicht wahr;
Gelüstet und begehret,
Und bringt sein Tränlein dar;
Verachtet, und verehret;
Hat Freude, und Gefahr;
Glaubt, zweifelt, wähnt und lehret,
Hält nichts, und alles wahr;
Erbauet, und zerstöret;
Und quält sich immerdar;
Schläft, wachet, wächst, und zehret;
Trägt braun und graues Haar;
Und alles dieses währet,
Wenn‘s hoch kommt, achtzig Jahr.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Hab mich im Griff
daß es wehtut, Baby
verirre mich selten
in tiefen Gefühlen
brauch alle Kraft
um bei Kräften zu bleiben
brauch jede Nacht
um im Trüben zu wühlen
bin für die Liebe verloren.
Das Tier in mir
hat Schlappohren.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Ja, ja, den Künstlern fehlt die Logik!
Sie genie´ßen nicht die rechte Pädagogik.
Ich denke von ihnen auch gering,
G’rad so, wie der Herr von Nieberding.
Es geht keiner auf die Universität,
Und lernet dortselbst von früh bis spät,
Wie dieses thut ein braver Jurist,
Der drei Jahre lang sauft und frißt,
Und die Mitgift der armen Schwestern,
Verjubelt in flotten Korpssemestern,
Bis er, weil es nicht anders geht,
Sich endlich mürrisch dazu versteht,
Und er lernt in zehn Wochen den ganzen Mist,
Den er bedarf als guter Jurist,
Um andere Leute gering zu schätzen
Und selber recht saudumm daher zu schwätzen.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Hättest du mich doch gesehen,
wie ich durch den Sommer ging:
Augen bloß für meine Zehen,
böse jedem Schmetterling.
Glück und Unglück nannt´ ich dumm;
gott, wie ging ich Weiser krumm!
Jetzt ist Feld und Himmel grau,
und viel Unglück wird geschehen,
treulos Weib, geliebte Frau,
denn du hast mich angesehen,
und ich gehe wie ein Licht;
gott, wie leuchtet mein Gesicht!
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Ich liege im Bett
Und rundherum nur dunkle Nacht
Ich geh den Berg hoch
Um dort irgendjemand zu treffen
Der mir zeigt
Wie einfach es ist
Bei Sonnenaufgang wieder runterzugehn
Ins Tal
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.