Es bringt natürlich wenig Erkenntnisse, die Kriminalitätsstatistik von z.Bsp. Asylbewerbern und Flüchtlingen der deutschen Bevölkerung gegenüberzustellen, weil die Alterszusammensetzung (kaum Rentner bei Flüchtlingen), das Einkommen, die private und berufliche Lebenssituation usf. komplett verschieden ist.
Wer sich fachlich für das Thema interessiert:
Das BKA erstellt jedes Jahr einen Jahresbericht über die Straftaten von Asylbewerbern und Flüchtlingen. Einige Besonderheiten: Bei den Diebstählen und Vermögens-/Fälschungsdelikten z.B. besteht ein relevanter Anteil an Ladendiebstählen und Schwarz-Fahren. Bei den Roheitsdelikten fällt ein relevanter Anteil der Delikte zwischen den Asylbewerbern an und in Asylunterkünften. D.h. bestimmte Gruppen von Delikten hängen mit der Lebenssituation der Flüchtlinge zusammen. Diese zu verändern, würde helfen, die Deliktanzahl zu verringern.
https://www.bka.de/DE/AktuelleInform...rung_node.html
Für die Gruppe der Arbeitsmigranten trifft das Vorurteil der höheren Kriminalität nicht zu wie Rainer Geißler, Soziologie-Prof., in diesem älteren Report (2008) darstellt; hingegen für die Jugendlichen-Gruppe der Arbeitsmigranten registriert er eine höhere Kriminalität bei Gewaltdelikten.
Zitat:
Ich werde im Folgenden zeigen, dass ein unkritischer Umgang mit den Daten der offiziellen Kriminalstatistiken – insbesonders durch unzulässige Vergleiche mit der nicht vergleichbaren Bevölkerungsstatistik – zu falschen Schlussfolgerungen über die tatsächliche kriminelle Belastung der Arbeitsmigranten führt. Auf diese wichtige Gruppe
trifft das Stereotyp des „kriminellen Ausländers“ nicht zu. Dunkelfeldanalysen zu den Jugendlichen aus Einwandererfamilien zeigen allerdings, dass die eingewanderten Eltern ihre Gesetzestreue nicht an ihre Kinder weitergeben konnten. Junge Menschen mit Migrationshintergrund sind seit etwa Mitte der 1990er Jahre insbesondere bei Gewaltdelikten deutlich höher belastet als gleichaltrige Einheimische
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Der „kriminelle Ausländer“ – Vorurteil oder Realität?
Zum Stereotyp des „kriminellen Ausländers“. Rainer Geißler
Fazit Je nach "Ausländergruppe" (Arbeitsmigranten, Flüchtlinge) bräuchte es differenzierte Präventionsmassnahmen, will man die Straftaten senken.