Frage ins Blaue:
Sind die Unterkünfte (also wo die Betten stehen) wenn es halbwegs regelkonform verläuft nicht deutlich unkritischer als Gemeinschaftsräume?
Also: Wo steht der Fernseher, wo wird gegessen?
Dass man sich im Freien beim Spargelstechen selbst ansteckt, halte ich nach dem derzeitigen Kenntnisstand für deutlich unwahrscheinlicher.
Frage ins Blaue:
Sind die Unterkünfte (also wo die Betten stehen) wenn es halbwegs regelkonform verläuft nicht deutlich unkritischer als Gemeinschaftsräume?
Also: Wo steht der Fernseher, wo wird gegessen?
Dass man sich im Freien beim Spargelstechen selbst ansteckt, halte ich nach dem derzeitigen Kenntnisstand für deutlich unwahrscheinlicher.
Ich arbeite nicht als Spargelstecher, bin aber im weiteren Sinne in der Branche tätig.
Generell versuchen die landwirtschaftlichen Betriebe in dieser Saison, die einzelnen Arbeitsgruppen möglichst nicht zu durchmischen. D.h. es werden auch die Mahlzeiten versetzt verzehrt usw und damit Sozialräume umschichtig genutzt.
Aber klar kommen Leute zusammen, vermutlich außerhalb der Arbeit noch mehr als während der Tätigkeit und da lässt sich das auch nicht mehr ganz so gut kontollieren.
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Team PHenomenal Hope - für eine Zukunft ohne Lungenhochdruck
Die Leute sind in Einzel- oder Doppelzimmern innerhalb der Container untergebracht. Ich wollte die konkreten Bedingungen auf dem Hof gar nicht kritisieren. Fakt ist aber auch, dass sich hier keine so große Privatsphäre herstellen lässt, als hätte jeder ne eigene Wohnung zur Verfügung. Ist glaub ich einfach so in vielen Betrieben, wo viele Angestellte gesammelt untergebracht sind. Auf den Besitzer des Spargelhofs prasselt hier in der Lokalpresse in Leserbriefen jede Menge Kritik ein. Von Gier über Ausbeutung bis Menschenschinder muss sich der einiges anhören, was ich nicht gerechtfertigt finde.
Allerdings finde ich auch den Umgang der lokalen Gesundheitsbehörden mit der Sache überhaupt nicht gut. Es wird ständig versucht, die Aussagekraft der Tests in Zweifel zu ziehen, indem suggeriert wird, die Fehlerquote wäre recht hoch. Außerdem wird diskret angedeutet von offizieller Seite, die Arbeiter hätten das Virus ja evtl schon aus Rumänien mitgebracht.
Ich wollte auch Dich nicht kritisieren sondern nur was zu den Bedingungen ergänzen.
Wer als Landwirt Saison-Ak´s im großen Stil beschäftigt, steht per se unter Beobachtung und wird gerne kritisiert. Wie so oft, wenn Kritik geübt wird - immer auch viel Halbwissen dabei...
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Team PHenomenal Hope - für eine Zukunft ohne Lungenhochdruck
Das ist prozentual sogar mehr als sich in Familien jeweils anstecken, wenn eine(r) die Infektion in einen Haushalt bringt. Man muss davon ausgehen, dass niemand die Arbeiter auf eine solche Weise aufklärte, dass diese auch die notwendigen Schutzmassnahmen einhalten. Ich finde, das fällt unter Arbeitsschutz und auch in die Verantwortung des Betriebes, egal ob der Betrieb oder irgendein Sub für die Unterbringung und Präventionsaufklärung der Arbeiter zuständig ist. Mit einheimischen Arbeitskräften würde man das niemals so zulassen, meiner Ansicht nach. Es ist doch auffällig, dass in erster Linie ausländische Saisonarbeiter sich in solch grossem Umfang anstecken, dass es sogar zu Betriebsschliessungen kam.
Die machen in so einem Fall immer PCR-Test zu Beginn, um alle aktiven Fälle zu erfassen. Bei einem Antikörper Test kann jemand eventuell noch keine Antikörper gebildet haben, aber infektuös sein. Und nach ca. 2 Wochen Quarantäne, falls der Betreffende nicht krank wird oder ins Krankenhaus muss, finden sogar zwei PCR-Test statt, die beide negativ sein müssen, bevor die Quarantäne aufgehoben wird.
Ich denke, man wird dort die Nichtinfizierten von den Infizierten räumlich trennen und letztere zusammen in Quarantäne "kasernieren".
Das heißt, 400 aktive Fälle ohne nennenswerte Symptome?
Nur damit ich das nicht falsch verstehe.
Darüber steht bis jetzt nichts in der Zeitung, auch nichts über den ersten "Patienten", der getestet wurde und die Lawine wahrscheinlich ins Rollen brachte. Es soll sich aber nicht um einen Spargelbetrieb handeln, sondern wieder mal um eine Fleischfabrik. Da kommt als Ansteckungsquelle neben der Unterbringung eventuell noch die Fabrik selbst infrage, auch wegen des Klimas in der Fabrik.
"Massenhafter Corona-Virus-Ausbruch bei Tönnies in Rheda. Wie der Kreis Radio Gütersloh bestätigt hat, ist bei 400 Mitarbeitern des Fleischkonzerns das Virus nachgewiesen worden. Der Krisenstab des Kreises tagt und sucht nach Lösungen. Landrat Sven-Georg Adenauer will alles dafür tun, um einen Shutdown zu verhindern. Der Betrieb bei Tönnies wird so weit wie möglich heruntergefahren. Nach HK-Informationen sollen Schulen und Kitas im Kreis Gütersloh wieder geschlossen werden. Um 15 Uhr wollen Landrat Adenauer, der Leiter des Krisenstabes und Vertreter von Tönnies in einer Pressekonferenz Einzelheiten schildern. Bei 400 von 500 getesteten Tönnies Mitarbeitern ist das Coronavirus nachgewiesen worden. 500 weitere Testergebnisse sollen noch folgen. Die Tönnies-Krisennachricht trifft nicht nur die Stadt Rheda-Wiedenbrück. Viele Tönnies-Fleischarbeiter sind auch in Unterkünften in Nachbarkommunen untergebracht: Zum Beispiel in Gütersloh, Herzebrock-Clarholz, Harsewinkel oder Langenberg. Was für Konsequenzen die aktuelle Entwicklung hat, auch darüber wird der Kreis in seiner Pressekonferenz ab 15 Uhr informieren. Wir sind für Euch dabei – die Infos gibt’s zuerst hier bei Radio Gütersloh."