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Zitat von phonofreund
Klar doch, die sortieren also den Ausschuß des Sports. Typen mit null Ahnung, die anschließend Gelder verteilen oder auch nicht. Die kotzen mich auch an........
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heute in der SZ:
Um kurz vor drei steht Rudolf Scharping, 60, immer noch vor dem Sitzungssaal, hinter seinem Rücken ein Glasgeländer, dahinter der Innenhof, aber einer wie er lehnt sich nicht an Geländer.Einer wie er hat die Beine durchgedrückt, den Rücken durchgedrückt, den Hals durchgedrückt, aufrecht wie eine Säule steht Scharping da. Es ist ein bisschen wie früher, als er selbst noch ein richtiger Politiker war, SPD-Vorsitzender, Kanzlerkandidat. Und Verteidigungsminister, ehe er für die Bunte im Pool planschte. Jetzt ist er Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) und war in Berlin vor den Sportausschuss geladen. Wegen der zuweilen als inkonsequent empfundenen Antidoping-Haltung des BDR.
Ein Büßergang war angekündigt, ein hartes Verhör, an dessen Ende die Frage stehen sollte, ob der BDR weiterhin Fördergeld vom Bund erhält. Nun ist die Sitzung zu Ende, und Scharping fühlt sich als Sieger. Auch, weil man ihn hat gewähren lassen.
Nicht streichen, nur sperren
Um kurz nach eins eröffnet Peter Danckert (SPD) die Sitzung, er verweist auf ein Treffen vor drei Wochen, als sich der Unmut über den Radsport durch alle Fraktionen zog, auf den gedopten Stefan Schumacher, auf Mountainbike-Meisterschaften ohne Dopingtests. Und auf einen geänderten Antrag der Grünen: Die fordern nun nicht mehr, die BDR-Gelder zu streichen, sondern nur noch, sie teilweise zu sperren - und an einen glaubwürdigen Antidoping-Kurs zu knüpfen.
Scharping ist an der Reihe, er legt wie in Zeitlupe den Kugelschreiber beiseite, dann berichtet er von den Lücken, die das Dopingproblem schon heute in seinen Verbandsetat reißt - "ausgefallene Rennen, abgesprungene Sponsoren". Er spricht von einer Vervielfachung der Kontrollen, von Präventionskampagnen renommierter Institute, er verweist auf die Unterlagen - schon vorab haben die Abgeordneten Post erhalten.
Und die Tests beim Mountainbike-Marathon, auf die der BRD aus Geldmangel verzichtete? Nun, sagt Scharping, "im Lichte der nachgelagerten Debatte, die man hätte vorausahnen können, war das ein Fehler". Laut Nada-Code, das bestätigt der Geschäftsführer der Nationalen Antidoping-Agentur, Göttrik Wewer, muss bei deutschen Meisterschaften nur "in der Regel" getestet werden. Und der BRD hatte ja vorab das Bundesinnenministerium informiert, wo man sogar Verständnis hatte.
"Es lag am Geld"
Klaus Riegert (CDU) darf dann die ersten Frage stellen, will aber lieber ein Plädoyer halten. Für den BDR - "wir dürfen doch nicht so auf einem Verband rumprügeln". Dagmar Freitag (SPD) fragt nach, warum eine Aufklärungskommission des BDR 2006 schon wieder aufgelöst war, ehe sie ihre Arbeit aufnahm. Mitglieder hatten damals von mangelnder Unterstützung durch die BDR-Spitze berichtet, aber Scharping sagt nun: "Es lag am Geld. Und nur am Geld." Sein Ton wird schärfer, aber das ist gar nicht nötig. Detlef Parr (FDP) gefällt "die Diktion der Sitzung nicht", dieses "Vorladen" und "Einbestellen". Dann empfiehlt er, einen Antidopingfonds einzurichten, finanziert aus Sondermünzen.
Als der Grüne Winfried Hermann an der Reihe ist, seinen Antrag zu begründen, ist es zehn nach zwei, und die Sitzung im Grunde vorbei. Fragen an Scharping kann er keine mehr stellen, nur noch seinen Unmut äußern, etwa darüber, dass der BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer noch im Amt ist, der immer wieder als vermeintlicher Doping-Mitwisser genannt wird. Sein Antrag wird abgelehnt.
Sympathisanten auf der Besuchertribüne
Am Ende ist dann viel von Richtlinien und wenig von Geisteshaltung die Rede gewesen. In einer Ecke des Bundestags-Gebäudes steht der Heidelberger Pädagoge Gerhard Treutlein, ein kleiner, anständiger Mann, auf dessen Präventionskampagnen sich Scharping berufen hat. Treutlein sagt nun: "Die Initiative kam nicht vom BDR, sondern von uns."
Ironiemodus an:

Und wieder aus......