Wir brauchen uns hier nicht mit Mutmaßungen aus dem Fenster lehnen und uns alle als Experten aufspielen, nur weil wir mal im Schwarzwald ne Regenjacke gebraucht haben. Sprich: Wenn man nicht dabei war, vorerst einfach mal gepflegt die Fresse halten.
Okay, ich war mit Daunenjacke schon auf 6000 Meter, also darf ich dann wenigstens mitreden...
Nur weil X nicht am Ort Y zum Zeitpunkt Z war soll er nicht allgemeine Aussagen zu immer wieder vorkommenden Konstellationen wie Witterungsbedingungen und Ausrüstung etc. treffen dürfen?
Womit ich Dude recht geben muss: Es ist keine Wanderung und normalerweise reicht die Minimalausrüstung.
HaFu bestätigt als erfahrener Athlet dieses auch.
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Es ist aber nun mal Hochgebirge und kein Schwarzwaldhügelchen. Und da geht man nicht ohne anständige Ausrüstung hin - eben weil man nicht mal eben bei schlechtem Wetter irgendwo Schutz suchen kann.
Zitat:
Zitat von FinP
Wir brauchen uns hier nicht mit Mutmaßungen aus dem Fenster lehnen und uns alle als Experten aufspielen, nur weil wir mal im Schwarzwald ne Regenjacke gebraucht haben. Sprich: Wenn man nicht dabei war, vorerst einfach mal gepflegt die Fresse halten.
Nunja, es gibt so einige Regeln in den Bergen, da sollte man sich dran halten. Dazu gehört auch, dass man sich selbst realistisch einschätzt, IMMER auf Nummer sicher geht (Sicherungen mehrmals testen, Knoten zweimal kontrollieren, etc), anständige Ausrüstung dabei hat und am allerwichtigsten: abbricht, wenn es zu gefährlich wird. Klar ist das schwer und nachher ärgert man sich vermutlich, aber man lebt noch: ich selbst musste mal ca. 10m unter einem Gipfel abbrechen, weil die Kletterei im vereisten Fels damals noch eine Nummer zu hoch für mich war und wir nicht genug Sicherungsmaterial dabei hatten. Ein anderer Freund musste auf den Mont Blanc verzichten, weil er mit der Höhe Probleme bekam und musste im fiesen vollgekotzten Vallot Bivac bleiben, andere Freunde sind kurz vor dem Dome de Gouter bei -35° fast erfroren und mussten umdrehen - aber alle leben noch, eben weil sie so vernünfitg waren. Das ist halt ne andere Hausnummer als im Triathlon, wenn Du es da übertreibst, holst Du Dir ne Verletzung, wenn Du im Hochgebirge deine Grenzen überschreitest, bist Du ganz einfach hin - und das kann ganz schnell gehen - glaub mir
Haltet Ihr die Bergwacht an der Zugspitze für durchweg inkompetent und bergunerfahren? Warum haben die einen Start zugelassen? In den letzten Jahren sind die Leute ähnlich bekleidet dort hochgerannt, die selbsternannten Experten haben da noch nicht protestiert.
Dass es nicht schlau ist, im TShirt da oben rumzurennen ist spätestens jetzt jedem sicherlich klar. Die meisten Fehler, die einen in der freien Natur (sei es im Gebirge, auf dem Meer, etc...) "erwischen", sind vergleichbare Leichtsinnsfehler.
Es ist allerdings einfach, aus der Rückschau Situationen zu beurteilen. Wartet doch einfach die Ergebnisse der Untersuchungen ab, anstatt hier rumzuspekulieren, wer letztendlich verantwortlich ist.
Es ist allerdings einfach, aus der Rückschau Situationen zu beurteilen. Wartet doch einfach die Ergebnisse der Untersuchungen ab, anstatt hier rumzuspekulieren, wer letztendlich verantwortlich ist.
Es spekuliert niemand. Manch einer weist lediglich darauf hin, dass man eigentlich davon ausgehen sollte, dass jemand, der dieses "Rennen" mitmacht, eine Ahnung von Wetter und Gebirge haben sollte und sich dementsprechend vorbereiten müsste.
Wie Du schon sagst, war hier der Leichtsinn gepaart mit Unwissen, Naivität und falschen Ehrgeiz gepaart die Ursache für die Folgen.
Sorry, ein Berg ist kein Spielplatz - auch wenn er Freude machen kann.
Es ist aber nun mal Hochgebirge und kein Schwarzwaldhügelchen. Und da geht man nicht ohne anständige Ausrüstung hin - eben weil man nicht mal eben bei schlechtem Wetter irgendwo Schutz suchen kann.
Zugegeben, der Schwarzwald-Kommentar war vielleicht für einige Gemüter zu doll. Entschuldigt, wenn sich jemand in seiner alpinen Kompetenz angekratzt fühlen sollte.
Zitat:
Nunja, es gibt so einige Regeln in den Bergen, da sollte man sich dran halten. Dazu gehört auch, dass man sich selbst realistisch einschätzt, IMMER auf Nummer sicher geht (Sicherungen mehrmals testen, Knoten zweimal kontrollieren, etc), anständige Ausrüstung dabei hat und am allerwichtigsten: abbricht, wenn es zu gefährlich wird. Klar ist das schwer und nachher ärgert man sich vermutlich, aber man lebt noch: ich selbst musste mal ca. 10m unter einem Gipfel abbrechen, weil die Kletterei im vereisten Fels damals noch eine Nummer zu hoch für mich war und wir nicht genug Sicherungsmaterial dabei hatten. Ein anderer Freund musste auf den Mont Blanc verzichten, weil er mit der Höhe Probleme bekam und musste im fiesen vollgekotzten Vallot Bivac bleiben, andere Freunde sind kurz vor dem Dome de Gouter bei -35° fast erfroren und mussten umdrehen - aber alle leben noch, eben weil sie so vernünfitg waren. Das ist halt ne andere Hausnummer als im Triathlon, wenn Du es da übertreibst, holst Du Dir ne Verletzung, wenn Du im Hochgebirge deine Grenzen überschreitest, bist Du ganz einfach hin - und das kann ganz schnell gehen - glaub mir
Nopogobiker
Richtig. Du schreibst "fast" erfroren. Es klingt, als ob nicht mehr viel Pech dazu hätte kommen müssen und es wäre doch trotz aller vermeintlicher Vorsicht zum Unglück gekommen.
Du wirst mir sicherlich zustimmen, dass jeder, der in die Berge steigt, immer ein Risiko eingeht. Dieses Risiko gehen die meisten bewusst ein und versuchen dieses zu minimieren. Aber vollständige Sicherheit gibt es nicht. Was ist, wenn Du Deiner Meinung nach vernünftig bist (aus wessen Perspektive eigentlich) und Dir dennoch was zustößt?
Dies beurteilt ein Höhenbergsteiger anders als ein Wanderer anders als ein Stubenhocker.
Ich bleibe dabei: Ohne genau Kenntnisse der Situation vor Ort, wer welche Entscheidung warum getroffen hat und vor allem warum nicht anders, steht 99% von uns - egal wieviel Erfahrung jemand hat - nicht zu.
Haltet Ihr die Bergwacht an der Zugspitze für durchweg inkompetent und bergunerfahren? Warum haben die einen Start zugelassen?
Mi welcher Kompetenz hätte sie ihn verhindern sollen?
Zitat:
In den letzten Jahren sind die Leute ähnlich bekleidet dort hochgerannt, die selbsternannten Experten haben da noch nicht protestiert.
Lies erstens bitte den ganzen Thread. Weiters "protestiert" niemand und zum Experten erklärt sich auch niemand.
Zitat:
Es ist allerdings einfach, aus der Rückschau Situationen zu beurteilen. Wartet doch einfach die Ergebnisse der Untersuchungen ab, anstatt hier rumzuspekulieren, wer letztendlich verantwortlich ist.
Tut das jemand, abgesehen von der Feststellung, dass erst mal jeder für sich selbst verantwortlich ist?
Gefroren habe ich erst im Ziel und dort zieht man sich ja was an.Auch bei sämtlichen Silvesterläufen sind die schnellen Läufer fast immer in kurz unterwegs.
Ich würde jede Wette eingehen, dass die Topten beim Zugspitzlauf (vermutlich alles erfahrene Bergläufer) ebenso in kurz ohne Rettungsdecke und in leichten Wettkampflaufschuhen unterwegs waren. Natürlich können diese einen hohen Puls mit entsprechender Wärmeproduktion auch länger durchhalten, als schlechter trainierte Athleten.
Hier liegt auch IMHO des Pudels Kern. Zu viele wollen zu den schnellen Top Leuten gehören. Auch wenn die körperlichen Voraussetzungen nicht da sind, wird es dann wenigstens über die Art der Bekleidung Kleidung versucht ein Top Athlet zu sein.
Das kann einiges an Vernunft ausser Kraft setzten.
Ob es auch von den Top Leuten so schlau ist, da völlig blank hoch zu gehen ist eine andere Frage. Ich weiss nicht wie schnell dort Hilfe vor Ort wäre, wenn einer wegen einer Verletzung nicht mehr weitergehen kann.
Ausserdem hab ich schon Deutsche AK Meister vor Kälte bibbern sehen, weil sie falsch angezogen waren und dass war im September und im Flachland.
Es kamen doch auch genug passender gekleideter Läufer ohne Erfrierungen ins Ziel. War ja offensichtlich nicht so als wenn die Strecke unpassierbar wurde oder ähnliches.
Klar kann man einen Berglauf in Shorts und T-Shirt machen, die Wetterbedingungen kann man ja vorher erfahren. Und wenn Wind, Schnee und Kälte angesagt ist oder ein Wettersturz droht ist das nunmal was anderes als vielleicht im Vorjahr bei stabil guten Verhältnissen.
Nur leider waren offenbar viele nicht so vernünftig wie nopogobiker.
Bezüglich Verantwortung seh ich das zudem mit sehr gemischten Gefühlen. Wo zieht man die Grenze? Muss der Veranstalter in Roth z.B. vor Gefahren von Regen warnen und dass es in Badehose auf dem Rad kalt werden kann um nicht hinterher verklagt zu werden wenn jemandem auf dem Rad kalt wird oder er auf die Nase fällt? Erst ab 10°? Oder 0°? Ab 1000m Höhe oder ab 2500m Höhe? Ich stell mir das halt mal aus Veranstaltersicht vor. Soll der ggf. dafür verantwortlich gemacht werden wenn sich Leute keine Jacke in den Zielbeutel legen?
Wenn die Verantwortung des Veranstalters dann soweit gehen sollte werden in Zukunft sicher einige Veranstaltungen weniger existieren. Wer geht womöglich noch ehrenamtlich so ein Risiko ein?
Hab auch schon im Flachland Leute bei 0°, Wind und Schneeregen in kurz laufen und hinterher mit Unterkühlung im Sanizelt gesehen. Das ist nicht nur ein Problem bei Bergläufen sondern generell ein Unter- bzw. Fehleinschätzen der Wetter- und Naturbedingungen.
Und ob das als Polemik aufgefasst wird oder nicht: Hier sehe ich hauptsächlich die Eigenverantwortung der Athleten. Heutzutage sind überall (Fernsehen, Radio, I-Net, ...) recht zuverlässige Wettervorhersagen für 1-2 Tage im voraus zu bekommen. Und da nach mehreren Aussagen der Veranstalter wohl auch davor gewarnt hat kann sich keiner rausreden er habe das nicht gewusst.