als BWL Prof würde ich daraus eine Vorlesung über die Macht der Marke machen. Ein aussergewöhnlich anschauliches Beispiel für irrationales Konsumentenverhalten aufgrund einer starken Markenbotschaft.
Ja, die Marke Ironman hat tatsächlich ein außergewöhnliche gutes Standing innerhalb des Triathlons.
Warum das so ist, darüber zerbreche ich mir auch immer wieder den Kopf. Man könnte oft geradezu meinen, dass der ganze Triathlonsport Ironman gehört und die Verbände und Vereine nur Nebendarsteller sind.
Eine "normale" Mitteldistanz darf 100, maximal 150 € kosten, sobald Ironman im Namen enthalten ist, werden auch 280, oder (wie in Zell am See) über 300,-€ klaglos bezahlt, ebenso bei den Langdistanzen. Als CEO kann man sich da zufrieden auf die Schulter klopfen, aber ob das für den Sport in seiner Gesamtheit gut ist, wenn eine einzige Firma fast den ganzen Rahm abschöpft und die meisten anderen, die versuchen den ein oder anderen Euro über Triathlon zu verdienen, kaum die Gewinnschwelle erreichen... da habe ich meine Zweifel.
JWarum das so ist, darüber zerbreche ich mir auch immer wieder den Kopf.
Wirklich? Das ist doch nicht schwer. Name, Icon, Hintergrundstory sind wie aus dem Lehrbuch für eine Markenbildung. Alle anderen sind "nur" Triathlon.
Und der entscheidende Unterschied ist die aktuelle Positionierung
Challenge macht ein Event bei dem die einzige Eintrittsqualifikation eine schnelle Anmeldung ist. IM hat ein für 90% unerreichbares elitäres Statusmerkmal geschaffen von dem aber trotzdem Alle profitieren, weil der Transfer klappt.
Das geht soweit das die Mehrheit derer, die Du mit sowas evtl. beeindrucken möchtest "Ironman" und "Triathlon" als zwei unterschiedliche Sportarten begreifen.
Und deshalb darf das singuläre Event teurer und schlechter sien als jedes andere Rennen.
Warum das so ist, darüber zerbreche ich mir auch immer wieder den Kopf. Man könnte oft geradezu meinen, dass der ganze Triathlonsport Ironman gehört und die Verbände und Vereine nur Nebendarsteller sind.
Sag mal jemand, dass Du Triathlon machst. Dann kommt schnell die Frage: "Ironman"?
Das ist Ergebnis der jahrzehntelangen Medienpräsenz, der spektakulären Bilder aus Hawaii und der Fernsehübertragungen von dort.
Challenge hat seit 2008 eine tolle Markenarbeit geleistet.
Aber solange Challenge es mit Roth nicht schafft, live ins Fernsehen zu kommen und solange sich die besten Profis auf Hawaii messen, wird sich an der Markenpositionierung nichts ändern.
Auch in 10 Jahren wird man nicht fragen: Machst Du "Challenge"?
Sag mal jemand, dass Du Triathlon machst. Dann kommt schnell die Frage: "Ironman"?
Stimmt, wobei die wenigsten, die ich kenne, wissen, dass Ironman ne Firma ist. Die meisten verbinden es mit der Langstrecke. Einige sprachen auch vom Ironman Roth.
Ich finde den Ausdruck "Challenge" leider voellig misslungen. Erinnert zumindest im Angloraum an "Physically Challenged".
Schade natuerlich, dass bloss der Name schon so viel Bedeutung hat. Ich bin vor allem traurig darueber wie schnell der (erste?) Anlauf in den US wieder vorbei war.
Auch in 10 Jahren wird man nicht fragen: Machst Du "Challenge"?
Bei uns hier in der Gegend schon. Allerdings mit dem einzig richtigem Artikel: Machst du den Challenge?
Aber zur Marken(namen)macht Ist halt wie bei Taschentüchern. Wenn du nach einem Tempo verlangst und ein Softies kriegst, fängst du auch nicht unbedingt über Firmen das Diskutieren an. (Wenn du nicht gerade aus der Taschentuchbranche kommst)
Ich wiederhole mich: Normann Stadler hat in der Hawaiisendung was interessantes gesagt: "Am gleichen Datum wie Hawaii ne Langdistanz bei den Arabern mit ner Mio. Preisgeld."
Sicher kein uninteressantes 'Experiment', aber ich fürchte, dazu wird niemand die Eier haben.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Ich wiederhole mich: Normann Stadler hat in der Hawaiisendung was interessantes gesagt: "Am gleichen Datum wie Hawaii ne Langdistanz bei den Arabern mit ner Mio. Preisgeld."
Sicher kein uninteressantes 'Experiment', aber ich fürchte, dazu wird niemand die Eier haben.
Wozu sollte das gut sein? Vielleicht akademisch interessant, ob Pros & Zuschauer eher dem Mythos oder dem Geld folgen, aber obwohl ich der Marke Ironman kritisch gegenüberstehe, habe ich kein Interesse daran, dass irgendwer DEN Ironman kaputtmacht.
Alternative zum Ironman gerne, aber dann zeitlich so weit davon weg, dass man auch beides machen kann!