Vorsicht, ist 'ne gewagte Spekulation. So wie Dude den Fall geschildert hat, hat der Podcaster wohl schon seine Aufsichtspflicht verletzt (sonst hätte er sich ja nicht während des Wettkampfes Sorgen machen und eine Aufgabe des Wettkampfes zumindest in Erwägung ziehen müssen) aber wir haben ja keine Ahnung von den Hintergründen und davon, wie er üblicherweise mit seinen Kindern umgeht.
Leute, die einen Podcast betreiben sind normalerweise überdurchschnittlich gebildet und die geschilderte Situation war vermutlich auch eine Ausnahme und nicht die Regel, sonst wäre sie vom Papa ja nicht im Podcast thematisiert worden.
Aus Sicht der Kinder ist eigentlich auch überhaupt nichts passiert: denen war's im Auto zu langweilig und sie hatten das Bedürfnis draußen zu spielen und haben das umgesetzt. Im Prinzip ist der Papa da ihren Bedürfnissen durchaus gerecht geworden
Die größte und aus meiner Sicht am meisten verbreitete Misshandlung von Kindern besteht darin, diese substanzielle Zeiten des Tages vor Fernseher und Playstation verbringen zu lassen. Diese Form von "Misshandlung" aber passiert vor allem in den Gesellschaftsschichten deren Eltern keine Podcasts oder Blogs als Hobby betreiben...
Kids im Auto lassen und einen Triathlon machen ist ein "no go" !
Egal ob Podcast, Bildung oder der Kaiser von China....
Kids im Auto lassen und einen Triathlon machen ist ein "no go" !
Jep!
Weswegen der Stein des Anstosses ja auch einen Duathlon gemacht hat...
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Mal langsam zum mitschreiben: Ich nehme jemanden (egal wie alt, Erwachsen oder nicht) mit zum WK und dann lass ich den für 90 min im Auto. Hääää? Geht's noch?
Achso! Der wollte das so? Er sagte: Ich bleib freiwillig 90min im Auto. Selbst dann würde ich dem das nicht zumuten wollen. M.E. fehlt's da zumindest ganz eindeutig an einem: Respekt vor anderen! Das ist mindestens unhöflich - auch den eigenen Kindern gegenüber. Aufsichtspflicht oder Bedürfnisse hin oder her. Kinder in einem Appartement alleine zu lassen wen sie selbstständig sind ist deutlich was anderes.
Also, um nochmal die Fronten zu klären.
Das Verhalten des Podcasters ist so wie's beschrieben wurde beanstandenswert. Die Situation wirkt strange.
Aber manchmal sind die Dinge anders als es auf den ersten Blick scheint.
Vielleicht war's ein Wohnmobil, vielleicht wollten/sollten sich die Kinder 'ne (selbstverständlich pädagogisch wertvolle ) DVD anschauen, z. B. Pippi Langstrumpf...und hatten eigentlich erst gar keine Lust auszusteigen weil's tierisch geregnet hat und der Papa hat dann eingelenkt ("Na gut, dann bleibt ihr halt erstmal im Auto...")
Drullse hat ja irgendwo (20 oder 30 Beiträge weiter oben) schon mal 'ne Episode beschrieben, als er mich noch nicht kannte und unsere Kinder ihm am Tag vor einem Wettkampf im Auto schlafend auffielen, während Heike ihre Startunterlagen abholte. Für einen Außenstehenden schon ein irritierendes Bild. Ich glaub' Drullse hat das damals dann auch gepostet als es in irgendeinem Thread darum ging, wie es eine Mutter von drei Kindern schafft, Deutsche Meisterin zu werden.
Ich war damals in der beanstandeten Szene heilfroh, dass die Kiddies (damals 0, 2 und 5 Jahre alt) nach mehrstündiger Anfahrt zuvor endlich friedlich schliefen und vertrat mir, auf Heikes Rückkehr wartend, rund 10m vom Auto entfernt die Beine. Und ich hatte auch kein Schild umhängen "Ich bin der Mann von Heike Funk und auch wenn's nicht danach aussieht, passe ich gerade auf die Kinder auf!".
Seitdem weíß ich, wie schnell Missverständnisse entstehen können, gerade bei einem derartig weltanschaulich geprägtem Thema wie Umgang mit Kindern. Für viele ist es ja schon Kindesmisshandlung, wenn man ein Einjähriges halbtags einer Tagesmutter anvertraut...
Jetzt feuer ich die Diskussion noch ein bischen an: 1998, als wir erst ein Kind hatten hab' ich auch mal einen 10km-Laufwettkampf in Schwenningen mit Baby-Jogger (und Kind) bestritten. NoGo???
Würde ich heute nie und nimmer mehr machen, absolut peinlich, aber damals fand ich es toll und war wahrscheinlich mächtig stolz. Und mit Sicherheit waren die anderen Läufer, die japsend hinter mir herliefen oder überholt wurden davon tierisch genervt. Und wenn ich heute Wettkampfbilder von anderen mit Babyjogger finde ich es auch albern und irgendwie respektlos den anderen Mitstreitern gegenüber.
Aber viele Dinge haben eben zwei oder noch mehr Seiten aus denen man sie betrachten kann und manchmal ändert man auch noch selbst seine Meinung, sei es dass man mit dem Alter klüger oder auch nur gehemmter wird...
(Gibt's ne Sonderwertung für den längsten Post des Tages? )
Ich guck häufiger mal in seinem Profil nach;- zuletzt war er gestern, 21:40 hier im Forum, neulich warn wir sogar mal gleichzeitig aktiv, aktuelle beiträge von ihm hab ich aber auch schon länger nimmer gesehen...
Zitat:
Zitat von Hafu
Diese Form von "Misshandlung" aber passiert vor allem in den Gesellschaftsschichten deren Eltern keine Podcasts oder Blogs als Hobby betreiben...
Und nicht Triathlon...
Zitat:
Zitat von Hafu
Jetzt feuer ich die Diskussion noch ein bischen an: 1998, als wir erst ein Kind hatten hab' ich auch mal einen 10km-Laufwettkampf in Schwenningen mit Baby-Jogger (und Kind) bestritten. NoGo???
Junge, hier beisste ab. Ich bin mit meiner Kleinen im Chariot auf allen Dinstanzen bis Halbmarathon und auch bei Crossläufen gestartet, wenn sie Bock drauf hatte.
Ob anderen das passt, war mir immer egal, und es ging auch nicht drum, sie auf diese Weise nicht loswerden zu müssen, sondern mit ihr etwas zu unternehmen.
Wenn sie keine Lust gehabt hätte, hätte ich ihr halt entweder ne Betreuung organisiert oder sie zuhause gelassen.
Sie hatte aber Lust und wir haben einige supertolle Wettkämpfe erlebt, wo sie mich ausm Wagen raus angefeuert hat und wir bei weitem nicht Letzte wurden.
Ich würde mir wohl die Kugel geben, wenn an mir jemand mitm Kinderwagen vorbeifliegen würde. Muss ziemlich demotivierend sein...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Das Einzige, was ich bei den Babyjoggern manchmal etwas anstrengend finde, ist bei größeren Läufen, bei denen so mancher Starter mit Babyjogger weit vorne startet und dann für die nachfolgenden Läufer den Weg komplett blockiert. Allerdings würde das wohl bei HAFU aus mehreren Gründen nicht passieren, einer davon ist, daß er einfach zu schnell ist.
Das ist ein ernstes Problem: startest du nämlich weiter hinten, kommst du mit so ner Fuhre nur schwer vorbei. Es war anfangs ne sehr interessante Erfahrung, wieviel man überholen muss, trotzdem man n Handicap mitschleppt, als ich dezent und demütig von hinten gestartet bin.
Man ist nur am Rufen, aber die andern Läufer wissen ja nicht, dass man Überbreite hat.
Und erstmal hat man den Pulk derer vor der Nase, die schwatzenderweise und völlig ignorant nebeneinander, äääh, naja, "Laufen" kann man da ja nicht sagen, aber die sind immer der Meinung, ihre Pace sei der Mittelpunkt der Welt und alle hätten sich danach zu richten...
Nee, wennst vorne startest (es ist ja nicht immer gleich ne Kinderwagen-Phalanx am Start, die alles abriegelt), sehen die schnelleren, woran sie vorbei müssen.
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