Achso - Danke !
Klar, daß es für einen sportlichen Wettkampf Regeln geben muß.
Aber die müssen kontrollierbar sein, und wenn das nicht geht dann bewirkt die Regel das Gegenteil - nämlich Unfairness.
Wenn der Aufwand, die Regeleinhaltung zu kontrollieren so immens ist, daß nach dem Staat gerufen wird, dann stimmt auch was nicht.
Ich bin als Steuerzahler nicht dafür daß auch nur ein einziger Euro dafür ausgegeben wird, Dopingkontrollen bei Leistungssportlern oder gar bei Breitensportlern durchzuführen.
Der Jugendschutz ist ein anderes Thema - den kann man auch ohne Dopingkontrollen gewährleisten.
Hast Du nun endlich eingesehen, dass Marktteilnehmer im Kapitalismus kein Interesse an der eigenen Kontrolle haben? Oder warum verlässt Du den Pfad der Argumente?
Hallo Helmut,
(Achtung!) denn das ist eine (leider schlimme) Verallgemeinerung!
Denn es gibt auch im Kapitalismus durchaus "Marktteilnehmer", welche weiter blicken als nur bis zum nächsten "Kleintellerrand".
Wer nur auf den kurzfristigen "Kapitalerfolg" schielt (2-4 Jahre Turnus), der passt in dein Raster. Ich kenne "zufällig" aber auch Andere, welche auch entsprechend anders gehandelt haben.
Das die "maximize your profit as fast you can" Jünger sich vermehren (leider...) bestreite ich nicht - aber ein langfristig orientierter Unternehmer (egal ob große oder kleine Bude) denkt nicht in 2-4 Jahresrhytmen, sondern mit weiterem Blick.
Ich könnte jetzt noch zwei weitere Sätze dazu schreiben, die spar ich mir aber (vielleicht für das nächste private Gespräch mit dir).
Und im Fall Doping liegt es auf der Hand, das effiziente Marktregulierung der Branche richtig Geld bringen würde oder anders ausgedrückt, zumindest weiteren Schaden verhindern könnte.
Geld bringen und Schaden verhindern sind aber nicht zwei Seiten der selben Medaille, sondern grundlegend verschieden.
Und der Punkt ist: Es gibt keine effiziente Marktregelung. Das Konzept leistet das nicht. Das ist alles hätte, würde könnte. Die Realität ist eine andere. Nämlich die, dass keiner ernsthaft Geld investieren will um Doping zu verhindern - es ist nämlich Wurscht, funktioniert nicht und kostet nur Geld.
Was im großen Geschäft interessiert ist z.B.: Wie erreiche ich maximale mediale Reichweite. Was noch interessiert: Wie kann ich das tun, ohne mich der Gefahr auszusetzen, dass ein paar übereifrige irgendwelche Dopingpraktiken auffliegen lassen und damit mein Engagement so den Bach runter gehen lassen, dass ich sogar noch nen Imageschaden davon trage. Also Radsport lieber nicht mehr ...
Kurt: ja, die gibt es. Das sind die Unternehmer, die wie Du und ich mit privatem Geld drin hängen, das Häuschen als Bürgschaft für den KK hergegeben haben und die den Kindern ein Unternehmen hinterlassen wollen.
Geld bringen und Schaden verhindern sind aber nicht zwei Seiten der selben Medaille, sondern grundlegend verschieden.
Ei, ich dachte wir wären hier unter uns Businessmännern! Natürlich ist es das selbe, ob durch marktregulierende Maßnahmen (hier: effiziente Dopingkontrollen) die Einnahmen um x erhöht werden oder das weitere Wegbrechen der Einnahmen, wiederum um x, verhindert wird.
Und die Einnahmen werden vermutlich weiter sinken, wenn der Radsport da nicht raus kommt. Den bleiben am Ende nur ostkasachische Fliesenproduzenten als Sponsoren.
Geändert von schoppenhauer (16.12.2010 um 11:27 Uhr).
Ei, ich dachte wir wären hier unter uns Businessmännern! Natürlich ist es das selbe, ob durch marktregulierende Maßnahmen (hier: effiziente Dopingkontrollen) die Einnahmen um x erhöht werden oder das weitere Wegbrechen der Erlöse, wiederum um x, verhindert wird.
Status Quo := Z
Schaden verhindern: Z - kein Schaden = Z
Geld bringen: Z + Geld > Z
=> Geld bringen <> Schaden verhindern
Zitat:
Und die Einnahmen werden vermutlich weiter sinken, wenn der Radsport da nicht raus kommt. Da gibts doch bald nur noch ostkasachische Fliesenproduzenten als Sponsoren.
Ja. Das ist für den Radsport jetzt wirklich blöd. Irgendwelche Zauberer haben da in ein super funktionierendes System eingegriffen. Jetzt ist guter Rat teuer. Ich bin gespannt wie das weiter geht.
Zur Klarstellung: Ich denke Doping ist falsch. Ich würde das gerne ganz abstellen. Acuh dann würde der AMrkt um den Sport prima funktionieren. Hätte es Doping im Radsport nicht gegeben ... naja ... hätte ...
Mir ging es die letzten paar Posts nur darum, dass es einfach nicht stimmt, dass der AD Kampf zum wirtschaftlichen Vorteil der/aller Beteiligten ist. Das Gegenteil ist der Fall. Diese Situation kann nur geheilt werden - und das meint Ulli (und ggf. andere) evtl. - wenn der AD Kampf wirkungsvoll und glaubwürdig geführt wird, in der öffentlichen Wahrnehmung "als nahezu gewonnen" empfunden wird.
Hier sehe ich das Problem: Das aktuelle Konzept leistet das m. E. nicht.
Schaden verhindern: Z - kein Schaden = Z
Geld bringen: Z + Geld > Z
=> Geld bringen <> Schaden verhindern
Was du unterschlagen hast:
Z - kein weiterer Schaden > Z - weiterer Schaden.
Und das entspricht dann dem "Geld bringen". Und es wird weiteren Schaden geben, wenn auch zukünftig keine wirksamen Massnahmen gefunden werden, wie man den Doping-Sumpf trocken legt. Somit ist es auch betriebswirtschaftlich sinnvoll, dagegen anzugehen. Solange man das nicht gebacken bekommt, also eine Abstimmung aller Verantwortlichen nicht möglich ist, bin ich als Rennstallbetreiber gezwungen, die Jungs mit den verfügbaren Mitteln zuzuschütten. Sonst ist für den Einzelnen im gegenwärtigen System Z ganz schnell = 0.
Das bezieht sich vor allem auf die TDF und vergleichbare Ereignisse. In Sportarten wie bspw. den 100m-Lauf ist davon auszugehen, dass das mediale Interesse signifikant sinkt, sobald keiner mehr unter 10 läuft.
Geändert von schoppenhauer (16.12.2010 um 12:36 Uhr).