Um es vorweg zu nehmen - dieser WK war der härteste den ich über dieFinishlinie gequält habe und ich persönlich fand ihn härter als Wales 2011.
9 Tage zuvor sind wir bereits in die USA geflogen um zu akklimatisieren und mit entsprechendem Klima zu trainieren. Das Training verlief trotz der immensen Temperaturumgewöhnung super. Geplante Radzeiten waren um 5h und Lauf bei 3h15. Das Training suggerierte sogar bessere Werte sogar bei den Temperaturen. Die Temperaturwerte an sich waren im Trainingsgebiet bei 28° nicht weiter tragisch - von wegen - Luftfeuchte über 50% und ein irrer UV Faktor quälten wo sie konnten. Naja, das Essen war die nächste Prüfung. Gegessen habe ich alles aber genau darin bestand das Problem
DieGewichtszunahme im Rahmen zu halten.
Am Donnerstag vor dem WK reisten wir in Louisville an und da folgte schon die erste böse Überraschung - noch heißer als in Indiana
Na hoffentlich geht das gut.
Die Anmeldung und das DrumHerum klappte,IM-typisch, sehr gut. Wir hatten ein Superhotel und Louisville ist eine schöne Stadt.
RaceDay
Das einmalige Startsystem "first-come-first-serve" ist wohl deshalb eine Einzelheit, weil es bescheiden ist! Der Ohio River war mit Temperaturen um die 28° gesegnet und war wider Erwarten angenehm und relativ sauber zu schwimmen. Im ersten Drittel geht es gegen den Strom und das Ganze auch noch Kanalysiert durch Jachthäfen - hier heißt es Schläge einstecken! Achja, das blöde am Startsystem ist, das die typische Startatmosphäre völlig im Ar***ist. Eine riesige Schlange, trotz einer Stunde vor Start anwesend sein, bescherte mir eine Wartezeit (zzgl der Stunde früher) von ca.20min bis Start. Bedingt durch die Schläge (ausreden habe ich immer) verfiel ich leider immer wieder ins Brustschwimmen, was unter dem Strich die Schwimmzeit insgesamt 10min langsamer machte als geplant. So um die 1h33 aus dem Wasser und dennoch ca.Platz 1700 von über 2500.
T1
IM-typisch eine Laufstrecke zur Transition-Area...warum auch immer so lang(?) Aber das kennt man ja. Wechsel selbst ok bei unter 4min. Klingt ohne Neoausziehen lagsamer als es ist.
Bike
DAS WAR GEIL (Sorry) Druckgefühl war gutund die ersten 20km flach. In der Ausschreibung ist die Rede von 700HM -die waren es auch "gut" Garmin lag bei 1150HM und die Verteilung der versprochenen "Rolling Hills" beschränkte sich wenige Hügel. Einige Steigungen zwangen den ein oder anderen dann doch zum Kreuzfahren oder absteigen. Die erste Hälfte mit ca 80-90% der HM und Rückenwind flogen an mir vorbei und Garmin zeigte mir eine 2h20. Die Sonne wurde mit 35° und angesprochener Luftfeuchte unerträglich und erbarmungslos. Dem schreibe ich mein vermeintliches Desaster zu. Aid stations kamen zwar alle 15-16Meilen, da wurden jedoch keine Radflaschen sondern handelsübliche 500ml Wasserflaschen gereicht. Dafür war das Rad leider nicht präpariert und so hangelte ich mich mit den 500ml von Aid station zu Aid station was sich als zu wenig herausstellen sollte. Mein Powerbar war auch von dannen, sodass nur Gels nachgeführt wurden - vielleicht der zweite Grund.
Der Radsplit endete bei um die 5:07 oder so. Im ersten Moment fand ich den ärgerlich da ein 36er Schnitt geplant war. Am Ende stellte sich jedoch heraus, dass ich schneller als 50% der Pro´s war und die 22schnellste Radzeit hatte
T2
Auch ganz gut und knappüber 3min
Lauf
Eigentlich meine Paradedisziplin. Nach dem Wechsel war muskulär auch alles top. Jedoch nahm mein Körper keinerlei Wasser mehr an. Das zog sich bis über 10km wo ich endlich auf Cola umschwenkte, was jedoch schon zu spät war. Die Km-Zeiten stiegen deutlich und Krämpfe kündigten sich an. Bis km25 mehr oder weniger durchgequält dann machten die Beine komplet dicht und ich musste gehen. Erst die letzten 3km "liefen" um die 5:25 wieder mit völlig verkrampften Beinen. Das war mein schlechtester Lauf ever
Und bevor die Mutmaßungen wieder losgehen - NEIN - Ich habe mich nicht auf dem Rad abgeschossen!
Nach unendlich langen 3h55 war der Marathon zu Ende und ich sagte völlig dehydriert und verkrampft hinter der Ziellinie zusammen. Aber auf die Frage "Wheelchair" lachte und schimpfte ich zugleich - Never. Aber ich habe auch noch nie so viele Leute im Rollstuhl und bei den Medizinern gesehen.
Am Ende stand eine 10:45 bei geplanten und trainierten 10h. Aber der Radsplit machte mich dann doch happy und selbst die miese Laufzeit war noch die Nummer 155 des Tages. Also ging es wohl einigen Leuten ähnlich. Platz 131 von über 2500 sind immerhin unter den besten 5% und die Radzeit bei den besten 1%. Über das Schwimmen rede ich mal lieber nicht