Für mich persönlich wäre das zwar nichts, aber wenn ich mir vorstelle, welchen Erfolg und Zulauf z.B. die Skating-Nights im Sommer in München (für die Inline-Skater) haben, könnte ich mir schon vorstellen, dass das Konzept, wenn es attraktiv umgesetzt ist, eine Zukunft hat.
Für Skater ist das ja auch OK, weil sie in den meisten Städten nicht den Auslauf haben und sich ihre Strecken immer mit Läufern und Radfahrern teilen müssen. Aber für Läufer? Warum soll ich als Läufer in einer miefigen Stadt rum laufen? Ich bin doch froh, wenn ich grün um mich rum habe.
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Sehr nachvollziehbar sei es, dass sich der DLV auf Großstädte mit über 500.000 Einwohnern konzentriere, wo nach Breuers Erkenntnissen "zwölf bis fünfzehn Prozent der Bevölkerung aktive Läufer sind".
Ab wann gilt man den als aktiver Läufer? 10% der Bevölkerung kommt mir mächtig viel vor.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Der Vergleich mit den Skatenights kam mir auch gleich in den Kopf.
Denke aber, dass der Vergleich nicht ganz richtig ist. In der Skatenight geht es ja darum, überhaupt mal einen Raum zum Skaten zu schaffen. Das Treiben auf den Straßen ist dann ja eher lockerer, eher mit einem Autofreien Sonntag vergleichbar.
Wer laufen will, tut dies ja nicht aus einem bestimmten Grund und will nachher auch Ergebnisse in irgendeiner Form sehen. Die wenigsten Läufer werden sich mit der Aussage begnügen: "Ich bin heute eine halbe Stunde durch die Innenstadt getrabt, hab' aber keine Ahnung wie schnell und wie weit, aber lustig war's."
Für mich stellt sich die Frage, wer überhaupt bei solchen Läufen mitlaufen würde:
- die angestrebte, kaufkräftige Läufgerschicht sehe ich da eher nicht. Den Grund liefert der Bericht auch gleich: "Es ist die Sportart, die perfekt in unsere flexible Arbeitswelt passt". D.h. der DLV will genau die Läufer zu einer regelmäßigen Teilnahme bringen, die Laufen gerade deshalb als Sport gewählt haben, weil sie keine Zeit für regelmäßige Termine haben? Klingt nicht ganz zu Ende gedacht.
- die Läufern ,die in den Wald gehen, tun dies ja auch nicht grundlos. Wer auf der Suche nach Ruhe ist, wird sicher nicht an so einem Lauf teilnehmen.
- die ambitionierten Läufer haben auch keine Lust, sich in so ein Getummel zu stürzen, in dem man nicht sein Tempo laufen kann. Oder sie nutzen die abgesperrte, eventuell vermessene Strecke, um ein Tempotraining durch die Stadt zu machen...
- bleiben also nur die, die sowieso in der Stadt laufen, weil es sich direkt nach der Arbeit anbietet, die in der Stadt wohnen oder die, die unbedingt beim Laufen gesehen werden wollen.
Ob da wirklich dauerhaft genug Läufer zusammen kommen....
Dann eher Konzepte, wie es eben Sport-Scheck oder auch b2run mit dem Firmenlauf anbieten, also einen Lauf pro Stadt als Ziel, auch den sich Gruppen gemeinsam vorbereiten. Aber den Zug hat der DLV scheinbar verpasst und versucht jetzt möglichst schnell ein Gegenkonzept zu finden.