Vielleicht sollten wir mal ein neues Thema draus machen.
Unser Marathonläuferinnen (sub3 und knapp darüber) trainieren nach dem gleichen Plan wie die Männer und sehen darin auch kein Problem. Die Ergebnisse geben ihnen (und dem Trainer) sowieso Recht.
Mein Gedanke "damals" :
Nimm einen Mann und eine Frau, zwei, drei Monate vor 'nem Maraton beide "auf gleichem Niveau" ... nun exakt gleiches Training, nach demselben Plan ... abgesehen von Talent o.ä., wird der Mann nun schneller sein ... ?
Ich dachte, vielleicht hätte die Frau bereits vorher mehr leisten müsssen, um auf "das gleiche Niveau" zu kommen ...
... ganz konsitent scheint's mir trotzdem nicht ...
Zitat:
Zitat von DasOe
Gerne, darüber würde ich gerne intensiver diskutieren. Also ich öffne einen neuen Fred und vielleicht kann Arne dann die postings verschieben ...
Vielleicht sollten wir mal ein neues Thema draus machen.
Unser Marathonläuferinnen (sub3 und knapp darüber) trainieren nach dem gleichen Plan wie die Männer und sehen darin auch kein Problem. Die Ergebnisse geben ihnen (und dem Trainer) sowieso Recht.
Mein Gedanke "damals" :
Nimm einen Mann und eine Frau, zwei, drei Monate vor 'nem Maraton beide "auf gleichem Niveau" ... nun exakt gleiches Training, nach demselben Plan ... abgesehen von Talent o.ä., wird der Mann nun schneller sein ... ?
Ich dachte, vielleicht hätte die Frau bereits vorher mehr leisten müsssen, um auf "das gleiche Niveau" zu kommen ...
... ganz konsitent scheint's mir trotzdem nicht ...
Zitat:
Zitat von DasOe
Gerne, darüber würde ich gerne intensiver diskutieren. Also ich öffne einen neuen Fred und vielleicht kann Arne dann die postings verschieben ...
Ich stelle mal die Trainingsmethode nach Dr. van Aaken hier herein, um mal einen Anfang zu haben:
Zitat:
Zitat von Quelle: dr-van-aaken.com
Die reine Ausdauermethode nach Dr. Ernst van Aaken - geht davon aus, dass optimale Leistung nur bei einer maximalen Sauerstoffaufnahme möglich ist. Daraus folgt ein Training bei langsamem Tempo im sogenannten "steady state". Wichtigste Merkmale der Methode sind:
täglich Laufen
viel Laufen (10-80 km)
schonendes Tempo (Puls 130 /min)
häufige Pausen bis zur vollständigen Erholung
ein oder zwei Tempoläufe pro Training (Verhältnis 20:1 bis 40:1)
Geschichtliche Entwicklung der Methode - Bevor Dr. Ernst van Aaken seine Methode entwickelte, wurde bereits seit einigen Jahren in Intervallen trainiert.
Im Jahr 1948 hatte Emil Zatopek im Langlauf das langsame Laufen und die Erholungspause eingeführt und damit das "klassische Intervalltraining" begründet.
In der Folgezeit wurde beim Training die Belastungsintensität gesteigert und es entstand die "verbesserte Intervallmethode" Freiburger Prägung. Hohe Belastung durch sehr schnelle Sprints wechselten mit Erholungspausen ab, aber Erholungsfähigkeit und Leistungsfähigkeit erwiesen sich als nicht identisch.
Dr. van Aaken reagierte 1947 auf diese obligatorisch eingeführte Trainingsmethode mit seiner "reinen Ausdauermethode". Seine bekanntesten Schüler waren u.a. Harald Norpoth, Manfred Steffny und Segal. 10 Jahre später wurde seine Methode in Neuseeland durch A. Lydiard aufgegriffen. Die allgemeine Anerkennung der "reinen Ausdauermethode" erfolgte erst 1964 nach den Olympischen Spielen in Tokio.
Physiologische Begründung - Die Ausdauermethode von Dr. Ernst van Aaken strebt eine maximale Sauerstoffaufnahme ohne Anwachsen einer initialen Sauerstoffschuld an. Die Bildung von Milchsäure und Brenztraubensäure wird vermieden. Die Zellen geben Natrium und Wasser ab und nehmen dafür Kalium auf. Ihr Energiepotential erhöht sich. Die Leistungssteigerung erfolgt durch gesteigerte Fermentaktivität der Muskulatur und nicht durch Krafttraining. Anaerobe Belastungen werden vermieden. Je ausdauernder trainiert wird, desto ökonomischer wird die Atmung, das heißt umso kleiner ist die ventilierte Luftmenge für die gleiche Sauerstoffaufnahme. Dadurch erhöht sich die persönliche Ausdauerleistungsgrenze während sich gleichzeitig das Körpergewicht verringert.
Wissenschaftlich wurde die Methode von Dr. Ernst van Aaken von zahlreichen Untersuchungen u.a. durch Prof. W. Hollmann in "Höchst- und Dauerleistungsfähigkeit des Sportlers" 1963 untermauert.
Trainingsbeispiel nach Dr. Ernst van Aaken
2000 m 2 min. langsamer als die persönliche Bestzeit und Gehpausen von 3-5 min oder
3000 m 3-4 min. langsamer als die persönliche Bestzeit und ebenso lange Gehpausen
1 oder 2 Tempoläufe über 400 oder 600 m mit Gehen oder Traben dazwischen oder
10 x 350 m Traben mit 50 m Gehpausen
2000 m 2 min. langsamer als die persönliche Bestzeit
5 x 350 m Traben
2000 m 2 min. langsamer als die persönliche Bestzeit
Textauszug aus
Herbert Steffny / Dr. med. Birgit Friedmann / Dr. med. Markus Keller: "Marathontraining für Frauen"
VORWORT
Der "kleine Unterschied"?
Ein Ehepaar in der Vorstellungsrunde eines Laufseminars. Er: "Meine Frau und ich trainieren seit nun zwei Jahren zusammen. Auch die Wettkämpfe über zehn Kilometer und Halbmarathon sind wir gemeinsam gelaufen. Nun möchte ich einen Marathon laufen. Es muss aber unbedingt unter vier Stunden sein."
Sie: "Ja, mein Mann hat eigentlich schon alles gesagt. Eigentlich laufe ich für mein Wohlbefinden und um mein Gewicht im Griff zu behalten. Beim Thema Marathon bin ich mir aber noch nicht so sicher. Ich möchte da ganz vorsichtig rangehen und erhoffe mir im Seminar von Experten Aufschluss darüber, ob ich das überhaupt packe. Und wenn ich einen Marathon versuche, dann möchte ich es so schaffen, dass ich mit einem Lächeln über die Ziellinie laufe und nicht total kaputt bin."
Trotz gleicher Ausgangslage ganz verschiedene Zielvorstellungen. Er stürzt sich gleich ehrgeizig ins Abenteuer. Sie zögerlich, möchte sicher gehen und traut sich den Marathon noch nicht so recht zu.
Zielvorstellungen
Männer suchen den Wettstreit, Frauen den Laufplausch und joggen nur für die Figur? Manche Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind allerdings geringer als die individuellen Schwankungen unter Geschlechtsgenossen. Es gibt Frauen, die sich nicht trauen, aber auch echte Kampfmaschinen. - Originalzitat einer Marathonläuferin der deutschen Spitzenklasse: "Nach dem Startschuss sind alle anderen Weiber meine Feindinnen!"
Männer laufen anders - Frauen auch
In diesem Buch sollen bestimmt keine Vorurteile über Mars und Venus geschürt werden. Es gibt durchaus anatomische und physiologische Unterschiede und verschiedene Ausgangsvoraussetzungen soziologischer Natur zwischen den Geschlechtern. Aber laufen Frauen wirklich so viel anders als Männer? Die Spanne der Sichtweisen ist weit: von "Frauen werden vom Langstreckenlauf unfruchtbar" bis hin zu "Frauen sind den Männern im Ausdauersport sogar überlegen!" Diese Themen sollen kritisch hinterfragt werden und das Lauftraining für Frauen aus der Sicht einer Sportmedizinerin, eines Gynäkologen und eines Trainers und Biologen dargestellt werden. Sie kennen seit Jahrzehnten Laufen aus erster Hand, von der Einsteigerberatung bis hin zur Weltspitze.
Mit Mut ins Projekt Marathon
Selbstverständlich ist das so genannte schwache Geschlecht genauso gut für die klassische 42,195-Kilometer-Distanz wie Männer geeignet. Dennoch stellen sie bei uns mit weniger als 20 Prozent der Teilnehmer bei Marathons den viel geringeren Anteil, während sie an kürzeren Rennen über fünf oder zehn Kilometer prozentual viel häufiger starten. Dieses Buch soll Frauen für das Projekt Marathon mehr Mut machen und Erfolg versprechende Wege aufzeigen, ohne dass der Spaß dabei verloren geht. Es gibt uns die Gelegenheit, Themen, die Männer vielleicht nur am Rande interessieren, umfassender darzustellen und mit Erfahrungen, Fakten und Untersuchungen zu untermauern, die mit Frauen vorgenommen wurden. Letztlich sind auch die Trainingspläne in diesem Buch für Frauen geschrieben. Eine Läuferin, die Marathon unter drei Stunden schafft, hat mehr Talent und kann komplexer als ein gleich schneller Mann trainieren.
"Marathonweltrekorde - Frauen holen mächtig auf" Das ist die gleiche Entwicklung wie im Schwimmen. Frauen haben über Jahre hinweg die Leistungsdifferenz zu den Männern etwas kleiner werden lassen können, doch seit einigen Jahren geht die Schere wieder auseinander. Sportmedizinische Erkenntnisse sollte man aus den Leistungen der Doper eh keine ziehen.
So, hier also geht es weiter mit dem Thema, ob es für Frauen sinnvoll ist ein abgewandeltes Marathontraining zu absolvieren oder ob es egal ist und gleiche Trainingspläne für Frauen und Männer passen.