Ich selbst fand es zwar auch schön, es geschafft zu haben, bin da aber irgendwie nicht so ein super emotionaler Typ. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich selbst auch ganz gut einschätzen kann und ich daher eigentlich keine Zweifel hatte, dass ich diese Strecke bewältigen kann und alle schwimmen sicher ins Ziel bringen. Das soll sich jetzt nicht arrogant anhören, aber für mich ging es ja eher darum, ob ich es schaffe mich wie erhofft einigermassen vorne zu platzieren.
Das ist mir auch gelungen. Ich konnte zwar leider nicht den dritten Platz in der Frauenwertung ohne Neoprenanzug erringen, aber der vierte Platz ist auch prima. Der Abstand zur dritten ist auch so groß, Dass man das nicht knapp nennen kann: sie ist insgesamt 11 Minuten schneller, als als ich gewesen auf den 33,3 km. Seltsamerweise war ich beim allerersten Schwimmen gut 7 Minuten schneller als sie.
Während ich dies schreibe, denke ich, dass ich für mich und die anderen Zahlenfreunde hier im Forum gleich noch einen kleinen Extra Beitrag mit den reinen Zahlen mache, jetzt lieber noch ein paar Sätze zum Rest der Veranstaltung.
Nachdem alle Teilnehmer im Ziel des letzten schwimmend waren, dass für die Wertung galt, konnten wir uns wieder ordentlich verpflegen und wurden dann mit Booten in die Hafeneinfahrt von Hvar Town gebracht. Und dort verspätete sich unser Staat zum ersten Mal, was dazu führte, dass diejenigen von uns, die schon im Wasser waren, knappe 10 Minuten dort ausharren mussten, bis der Start erfolgen konnte. Denn zwischenzeitlich mussten wir ein paar Schiffe passieren lassen.
Seit ich nicht mehr Triathletin, sondern Schwimmerin bin, vertrete ich allerdings die Meinung, dass Kälteempfinden auch sehr stark davon abhängt, wie man an die Sache herangeht. Ich blieb ganz entspannt, es war sicherlich nicht besonders warm, aber es war unproblematisch.
Dann erfolgte der Startschuss, und wir schwammen die letzten 700 m locker, gut gelaunt und stolz in den Hafen der Stadt, wofür Touristen standen und uns harte Schwimmhelden bewunderte. Es wurde Sekt und und alkoholfreie Getränke gereicht zum Anstoßen auf den gelungenen Wettkampf. Bei diesem letzten Stück waren auch noch mal 91 Teilnehmer dabei, während bei der langen Strecke über die 11 km lediglich 84 von uns ins Ziel kamen.
Auf der sehr schönen Terrasse eines Hotels direkt am Hafen folgte, dann die schöne Siegerehrung. Unten am Schwimmziel hatte schon jeder von uns eine schöne Holzmedaille bekommen, die aus recycelten Materialien aus dem Meer hergestellt worden war, inklusive des Bandes zum Umhängen . Die Veranstalter versuchen, einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen, das gefällt mir auch gut. Nachdem die schnellsten drei Schwimmerrinnen und Schwimmer jeweils mit und ohne Neoprenanzug geehrt worden waren, wurden noch alle Teilnehmer nach vorne gerufen, die die gesamte Strecke geschafft hatten, und erhielten noch einmal eine kleinere Medaille und wir liefen durch ein Spalier von Leuten aus dem Team.
Die Teilnehmer hingegen feierten das Organisationsteam, und es war insgesamt eine schöne, glückliche Stimmung.
Ich musste dann allerdings sehr rasch weg, weil ich ja noch mein Motorrad aus Stari Grad holen und die Fähre nach Split bekommen musste. Das hat auch alles gut geklappt und so habe ich den Abend in Split verbracht und im siffigsten Hostel der ganzen Reise übernachtet. Gut, die Nacht dort hat auch nur 14 € Euro gekostet, aber es war echt schmuddelig. Und das sage ich, die kein Stück empfindlich ist und die in Osteuropa, zum Beispiel in Rumänien oder Bulgarien auch schon recht krasse Unterkünfte gesehen hat. Der Betreiber war aber sehr nett und das Hostel lag zentral und in Anbetracht der Tatsache, dass ich nur 14 € bezahlen musste, bin ich auch nicht unzufrieden.