So pauschal würde ich das nicht sagen. Nachdem VanVlerken etc. gewarnt haben, gab es ja auf diversen Tri-Portalen Beiträge darüber und so klar ging das da nicht hervor
Bei mir ist es ja viele Jahre her, ca. 15, dass ich zuletzt ernsthaft und fleißig trainiert habe.
Aber aus meiner damaligen Erfahrung heraus kann ich sagen, dass ich bei mir selbst nie negative Folgen von Nüchterntraining feststellen konnte. Ich war natürlich weit entfernt von Spitzensport, war aber immerhin eine sehr fleißige Ausdauersportlerin. Weil mein Leben mit zwei Pferden, einem Vollzeitjob, einem Nebenjob und einem Partner sehr, sehr vollgestopft war und ich nachmittags täglich mehrere Stunden am Stall war, blieb mir gar nichts übrig, als einen Großteil meiner Läufe, vor allem der langen Läufe, morgens nüchtern zu machen, vor der Arbeit. Ich habe also mehrfach in der Woche Läufe zwischen 10 und 30 km morgens vor der Arbeit gemacht, ab 4:45 Uhr und habe da natürlich vorher nix gegessen (damals hätte ich noch super im Flachy-Frühsport-Thread mitreden können).
Keine Ahnung, ob es negative Aspekte hatte, ich habe sie jedenfalls nicht bemerkt und kann mich daher noch erinnern, wie überrascht ich über Y.v.V.s Ausführungen war.
Geschwommen bin ich nach meiner Triathlonzeit übrigens auch vier- bis sechsmal in der Woche morgens vor der Arbeit nüchtern, immer Einheiten zwischen 3 und 6 Kilometern.
habe o.g. Film in der Mediathek gesehen und hätte dazu noch Fragen/Bitten:
Du gehst hier auch kurz auf Nüchtern-Training ein, unterscheidest hier aber nicht zwischen Männern und Frauen. Yvonne van Vlerken z.B. ist doch mittlerweile eine entschiedene Gegnerin von Nücherntraining (auch schon von der halben Stunde Morgenlauf vorm Frühstück) und kümmert sich bei ihren Athletinnen auch speziell um die Unterschiede von Männern zu Frauen.
Ist ein spannendes Thema, aber durchaus schwierig darauf seriös einzugehen. Es gibt ehrlich gesagt nicht viele bzw. kaum Studien, die hier in ihrem Design Unterschiede herausarbeiten. Es ist sicherlich so, dass es bei Frauen und Männern unterschiedliche hormonale Vorraussetzungen gibt, die sich bei nüchterntraining im Rahmen des Cortisol-Stoffwechsels negativ auswirken können. Hier muss man allerdings auch stark differenzieren zwischen den verschiedenen Arten des nüchterntrainings. Es macht für den Stoffwechsel schließlich Unterschiede, welche Glykogenspeicher entleert sind. Viele Forscher im Bereich der Ernährungswissenschaft, sind von dieser Theorie aber nicht reslos überzeugt. Das liegt zum einen daran, dass es große individuelle Schwankungen der Hormonspiegel gibt, welche in der Realität bedeutsamer sein könnten, als der Unterscheid Mann vs. Frau. Zum anderen geben die wenigen verfügbaren Daten eher den Eindruck, dass es nicht zu starken Veränderungen des Hormonhaushaltes durch Nüchterntraining kommt, solange Mann/Frau es nicht übertreibt. Man kann natürlich durch Training und Ernährung einen viel zu starken aufbauen, aber das geht eben auch unabhängig vom Nüchterntraining.
Zitat:
Zitat von su.pa
Dann erwähnst Du, dass man problemlos 2.000 IE Vitamin D einnehmen kann im Winter. Wo hast Du diese Aussage her? Ich nehme auch Vitamin D, ohne mit vorher testen zu lassen, aber im Allgemeinen wird ja immer davor gewarnt.
Die meisten internationalen Gesellschaften beetrachten 10.000 IE pro Tag als bedenkenlos.
Zitat:
Zitat von su.pa
Ja, und zwar liegt es (soweit ich weiß) am anderen Hormonhaushalt und für Frauen ist Nüchterntraining scheinbar definitiv schädlich. Was ich persönlich schade finde, da ich (scheinbar) problemlos morgens eine Stunde nüchtern laufen kann und ansonsten das Problem habe, was ich esse, damit es nicht drückt oder nicht immer gerade eine Banane zur Hand ist.
Wenn du keine gesundheitlichen Probleme hast und dich damit gut fühlst, würde ich mir da keine Sorgen machen Erste Anzeichen wären ja eine Zunahme an Müdigkeit, starker Erschöpfung, fehlender Trainingseffekt, Warnehmung von Stress (körperlich/psychisch).
Zitat:
Zitat von su.pa
Das wäre allerdings auch interessant. Laura Phillipp stimmt ihr Training ja sogar speziell auf ihren Zyklus ab und ich meine, dass der Phillipp Seipp mittlerweile auch in seiner Trainingsplanung für andere Sportlerinnen das anbietet.
Hier gitl mMn leider das gleiche wie für das Nüchterntraining. Die hormonellen Schwankungen von Frau zu Frau sind im Zyklusverlauf durchaus groß, so dass Studien hier Schwierigkeiten haben, nachvollziehbare Gruppen für Empfehlungen zu treffen. Dazu kommen dann ja die verschiedenen Verhütungsmethoden, welche ebenfalls einen Einfluss auf den Hormonhaushalt haben und sich nicht immer gleich bei den Frauen auswirken. Bisher gibt es hier in meinen Augen keine nachvollziehbare Evidenz, aber dass bewertet ja auch immer jeder anders.
Hier sind auf jeden Fall einige gute Studien zu dem Thema aufgelistet, falls jemand dazu mehr nachlesen möchte: https://twitter.com/periodofperiod/s...747391489?s=09
Das kann m(n) und Frau sich also ruhigen Gewissens sparen. Es gibt keine verbesserte Fettverbrennung, keine größeren Glykogenspeicher und keinen Vorteil gegenüber anderen Trainingsmethoden. Was sich übrigens mit meiner langjährigen Erfahrung deckt.
Wer andere Erkenntnisse aus der Forschung parat hat, kann ja hier seine Quellen verlinken.
Aber unabhängig davon, ob es einen besonderen Nutzen hat, ist für manche Menschen morgens Früh der einzige Zeitpunkt, an dem das Training unterzubringen ist. So war das bei mir damals zumindest. Ich finde daher nicht nur die Frage, ob es was bringt, sondern auch die, ob es schadet, schon wichtig.