Meine Twitter-Blase tobt seit Tagen, aber in Deutschland gab es bislang wenig Meldungen zu dem Thema, so dass viele hier wahrscheinlich noch nichts mitbekommen haben.
Was den Fall bemerkenswert macht, ist dass nach dem nachgewiesenem Doping im Rahmen des Nike Oregon- Projektes, das zur Sperre des Cheftrainers Salazar geführt hatte, damit erstmals ein Star der zweiten prominenten und ebenfalls von Nike maßgeblich gesponserten Trainingsgruppe, dem Nike Bowerman Track Club erwischt und gesperrt wurde.
In dieser Trainingsgruppe, geleitet von Jerry Schumacher, trainiert auch die amtierende Triathlonolympiasiegerin Gwen Jorgensen, die am WE ihre letzte Chance wahrzunehmen versucht, sich für Tokio zu qualifizieren.
Nachdem eigentlich die Sperre gemäß der üblichen sportrechtlichen Regelungen seit ein paar Tagen in Kraft ist, hat es Houlihan geschafft, bis zur Entscheidung über ihren Einspruch gegen das sportrechtliche Urteil am CAS, was manchal Monate bis Jahre dauert (wir erinnern uns an die CAS-Geschichte von Pechstein), weiter starten zu dürfen.
Zuende gedacht könnte das bedeuten, dass Houlihan in Tokio Gold gegen Konstanze Klosterhalfen gewinnt und diese Medaille ihr erst einige Monate später, wenn der CAS (wie so gut wie immer) die Entscheidung des nationalen Sportgerichts bestätigt hat, diese Houlihan wieder abgenommen wird.
Wegen Tokyo: die betreffende Athletin scheint gestern nacht in der Vorrunde der US Trials nicht gestartet zu sein, kommt garnicht vor (Jorgensen auf 11. über 5.000 übrigens)?
Gibt es andere Wege zum Startplatz (Zeit?)? https://results.usatf.org/
Wegen Tokyo: die betreffende Athletin scheint gestern nacht in der Vorrunde der US Trials nicht gestartet zu sein, kommt garnicht vor (Jorgensen auf 11. über 5.000 übrigens)?
Gibt es andere Wege zum Startplatz (Zeit?)? https://results.usatf.org/
m.
Offensichtlich hat USATF nach dem offiziellen Protest der AIU (die ja in Dopingfragen über den natinalen Verbnden steht und gegründet wurde gerade um Interessenskonflikte von stets nach Medaillen strebenden Verbänden entgegen zu stehen) in letzter Minute eingelenkt.
Ach du großer Gott, das sie sich nochmal reinklagen wollte habe ich gar nicht mitbekommen…
Das für mich schockierendste an der ganzen Geschichte ist ehrlicherweise, dass offensichtlich große Teile der US-Ausdauerszene (zumindest meine twitterblase) ihr diese Burrito-Nummer abkauft und sie teilweise bitterlich verteidigt.
Die Ausrede war schon immer lächerlich, ob’s jetzt Zahnpasta (das passt eher ins Jahr 2021 mit Telegram und co wenn man drüber nachdenkt), Rindfleisch oder eben ein Burrito gewesen sein soll.
Steht halt wenigstens zu der scheisse die ihr gebaut habt. Ich kann jeden jungen Menschen verstehen, der auf den Gedanken kommt eine Abkürzung zu nehmen oder denkt anders kommt er nicht ans Ziel (wer noch nie versucht hat eine wichtige Prüfung zu „vereinfachen“ werfe den ersten Stein)… also auf rein psychologischer Ebene kann ich da ein gewisses Verständnis aufbringen - es hat aber in unserem Sport nichts zu suchen, es hat auch mit dem Gedanken unseres Sports nichts zu tun, es ist und bleibt Betrug - und der wahre Charakter zeigt sich im Moment des Scheiterns - jetzt so eine burrito Nummer zu bringen und das ganze Nike Lager hinter sich zu stellen finde ich noch viel peinlicher als das Doping selbst.
Das gilt natürlich für alle Baumanns, Contadors, Valverdes und co, die ja teilweise noch immer verehrt werden genauso.