eine Frage die wahrscheinlich so alt ist wie die Menschheit, wie orientiert ihr euch im Freiwasser?
Habt ihr bestimmte Tips oder Techniken?
Es ist bei mir doch immer dasselbe, gestern wieder verschärft bemerkt. Ich peile eine Boje an und gehe immer mal wieder zur Kontrolle in das Wasserballkaraulen.
Es fällt mir nichts besseres ein, aber das bringt mich doch zum einen aus dem Rhythmus, und ich muss tatsächlich immer nachkorrigieren.
Einen Tip zur Tat finde ich schöner als so technische Dinge wie Schwimmbrille mit Ahead-Diplay und eingeblendetem Kompass.
Man kann es üben alle paar Armzüge mal einen Wasserball -Orientierungszug zu machen, ohne Tempo oder gar Rhythmus zu verlieren. Erster Fehler ist meist, dass der Kopf viel zu weit aus dem Wasser gehoben wird, Augen raus reicht. Was gleich zum zweiten Missverständnis führt....ein Orientierungszug muss nicht zwingend mit einem Atemzug verbunden werden.
Ansonsten habe ich mich viel mit Geometrie orientiert.....wenn man immer dieselbe Atembewegung zur Seite ausführt und man geradeaus schwimmt, müssen weiter entfernte Objekte am Gewässerrand (markante Bäume, Häuser am Ufer, die Sonne(!) usw) immer an derselben Stelle im Blickfeld beim Atemzug sein. Verschiebt sich der Standpunkt der Objekte im Blickfeld, muss sich der Kurs geändert haben.
Wenn das Ziel, z.B. die Wendeboje, ausreichend gut sichtbar ist, reicht es meist einfach während dem normalen Schwimmen mal vorne die Augen etwas aus dem Wasser zu heben ohne dabei gleich den Schwimmstil umzustellen.
Durch die Taucherei bin ich irgendwann mal auf die Idee gekommen und es klappt mittlerweile auch über Wasser sehr gut...orientiere dich nach der Sonne. Ok, klappt halt nur bei gutem Wetter aber für den Anfang solltest du das mal probieren: Bevor du losschwimmst schaust du dir den Stand der Sonne an. Die steht entweder frontal vor bzw über dir, oder seitlich, sodass du sie bei jedem Atemzug siehst. Nun probiere am Anfang erstmal 50 oder auch 100 Züge auf dein Ziel frontal zu schwimmen und dabei die Sonne an der exakten Stelle zu halten. Es funktioniert!. Ich schaffe inzwischen ungelogen locker exakte 500m ohne 1x aufzuschauen. Zusätzlich hat es was sehr Entspannendes, einfach mal am Stück zu schwimmen ohne aufzuschauen. Nicht anzuwenden bei Bootsverkehr :-)
Man kann es üben alle paar Armzüge mal einen Wasserball -Orientierungszug zu machen, ohne Tempo oder gar Rhythmus zu verlieren...
Ansonsten habe ich mich viel mit Geometrie orientiert.....wenn man immer dieselbe Atembewegung zur Seite ausführt und man geradeaus schwimmt, müssen weiter entfernte Objekte am Gewässerrand (markante Bäume, Häuser am Ufer, die Sonne(!) usw) immer an derselben Stelle im Blickfeld beim Atemzug sein. Verschiebt sich der Standpunkt der Objekte im Blickfeld, muss sich der Kurs geändert haben.
Das sind auch meine beiden wesentlichen Punkte. Das erste geht zwar im Rhythmus, mich kostet es trotzdem meist Wassserlage, und ich brauche 1 -2 Züge, um wieder vernünftig zu liegen.
Die Orientierung an seitlichen Objekten am Ufer können helfen, aber sind nicht immer gut gegeben. Beim Fluß runterschwimmen ist der Abstand zum Ufer gut zur Seite zu schätzen; im See ist es auch o.k, solange es geradeaus geht. Wenn es aber ein Zickzack-Kurs mit 4 Bojen gibt, muß man immer neue Orientierungspunkte suchen - das ist im Wettkampfstress nicht immer einfach. Und an Mitschwimmern orientieren kann bös in die Irre führen...
Ich habe mir zusätzlich viel Mühe gegeben, wirklich geradeaus schwimmen zu lernen ohne rauszuschauen, also möglichst gleichmäßige Armzüge auf beiden Seiten, um keine "Banane" zu schwimmen. Seit ich mich darauf halbwegs verlassen kann, muß ich viel seltener die Richtung prüfen (zumindest solang es keine Querströmung gibt).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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wirklich geradeaus schwimmen zu lernen ohne rauszuschauen
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super Anmerkung - und genau da lauf ich gegen die Wand mit meiner krummen Körperhaltung, dazu Dysbalancen in den Ärmchen und Stampfern, keinen Arsch, dafür aber ne Wampe
Nach 3 Wochen in klarem Meerwasser mit Grundsicht kann ich beim Schwimmen so toll schummeln, dass es Laien nicht im Traum einfallen würde, dass ich gar nix kann, sondern nur so tu als ob - letztes Jahr nicht ans Meer gekommen und das Dilemma hat sich in den Dorf-Weihern der Umgebung offenbart
Ich bin normalerweise nicht alleine im Wasser. Da gibt es noch andere "Verkehrsteilnehmer" wie z.B. Schwimmer, Tretboote, Surfbretter und in letzter Zeit vor allem vermehrt SUPs. Daher würde ich ungern auf den gelegentlichen Blick nach vorne verzichten - selbst wenn ich blind geradeaus schwimmen könnte. Von daher 3-er Zug (oder eine beliebige ungerade Zahl) um die Seiten zu checken, und ab und zu auch mal nach vorne - nicht nur für die Orientierung.
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Hard to accept, but I'm older than my vintage bike
Wennst was machst, mach's gern. Machen mußt 'es eh!
(Dem Fritz Engelhardt seine Mutter)
Ein entferntes Objekt in Zielrichtung anvisieren.
Iss in Roth im Kanal halt bleed...
Sich aber am Abstand zum Rand zu orientieren, ist schwierig, das pack ich nichtmal im Schwimmbad auf der Aussenbahn, wenn keine Streifen am Boden sind...
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Ehe wir an künstlicher Intelligenz herumentwickeln, wieso tun wir nicht erstmal was gegen die natürliche Dummheit?