Würden die Eltern immer haften, wären sie gezwungen Kinder ständig zu überwachen, das will man nicht. Kinder sollen mit der Zeit auch mal ohne stöndigen Überwachungsdruck auskommen können.
Gleichzeitig sind sie aber nicht entsprechend einsichtig, dass sie Dinge falsch machen und können deshalb nicht selbst haftbar gemacht werden.
Da überschneiden sich halt etwas diese 2 Phasen.
Es ist halt auch ein grundsätzliches Missverständnis, dass (wenn nicht ich) immer jemand anderes schuld sein muss und mir meinen Schaden bezahlt. So funktioniert Leben nicht.
Deshalb sind im übrigen diese: "Eltern haftet für ihre Kinder" Schilder an Baustellen, völliger Unfug und bewirken gar nichts. Wer haftet ist gesetzlich festgelegt, nicht durch Schilder beeinflussbar.
Genau das wollte ich auch gerade schreiben. Die Regelung spiegelt eine realistisch Akzeptanz von Lebensrisiken, die von "deliktunfähigen" Kindern eben ausgehen können, und nur durch unverhältnismäßige Einschränkung bzw. Überwachung begrenzt werden können (es gibt ja schon die Aufsichtsplicht bzw. deren mögliche Verletzung, Kinder haben keine völlige Narrenfreiheit).
Was ich mich nur im Lichte des letzten Jahres und der auch im Arbeitssicherheitsbereich zunehmenden Sicherheitsparanoia frage: wie lange bleibt es so pragmatisch in einer Zeit der Ausbreitung des Vorsorgeprinzips, das ja immer mehr und immer kleinere Risiken aus dem Leben vorbeugend verbannen möchte.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Hak die Geschichte ab.
Dumm gelaufen, aber manchmal hat man halt auch Pech.
Einer meiner Ex-Chefs durfte wegen ner ganz ähnlichen Story nicht (selbst) ausbilden.
Kind hat sich ohne jegliche Beteiligung von ihm quasi auf sein Auto gestürzt, dem ist zwar glücklicherweise auch nix passiert (also nichtmal ne Schramme wie bei dir), aber die Eltern haben ihn dennoch erstmal angezeigt.
Daher hat er seither nen Eintrag im Führungszeugnis.
Also hoffe mal, dass, nachdems polizeilich aufgenommen wurde, nicht automatisch ein Offizialdelikt draus wird, und die Eltern nicht nachträglich noch auf dumme Gedanken kommen oder dem Kindl abends noch komisch wurde unds daraufhin beim Arzt war...
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Irgendwo, irgendwann, begegnest auch du mal dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd ‘Oh! Ich hätt im Leben viel öfter ins Büro gesollt!‘
Hak die Geschichte ab.
Dumm gelaufen, aber manchmal hat man halt auch Pech.
Einer meiner Ex-Chefs durfte wegen ner ganz ähnlichen Story nicht (selbst) ausbilden.
Kind hat sich ohne jegliche Beteiligung von ihm quasi auf sein Auto gestürzt, dem ist zwar glücklicherweise auch nix passiert (also nichtmal ne Schramme wie bei dir), aber die Eltern haben ihn dennoch erstmal angezeigt.
Daher hat er seither nen Eintrag im Führungszeugnis.
Also hoffe mal, dass, nachdems polizeilich aufgenommen wurde, nicht automatisch ein Offizialdelikt draus wird, und die Eltern nicht nachträglich noch auf dumme Gedanken kommen oder dem Kindl abends noch komisch wurde unds daraufhin beim Arzt war...
Naja, die Geschichte hat aber mit Sicherheit noch Mindestens eine andere Perspektive zu bieten.
Auch in ein erweitertes Führungszeugnis, welche es für die Prüfung der persönlichen Eignung zum Ausbilder braucht, kommen nicht irgendwelche Anzeigen von Helikoptereltern sondern ausschließlich rechtskräftige Urteile.
Also wenn es wirklich um die Story ging, dann war wohl doch mehr dabei als ein Kind was sich „quasi auf sein Auto gestürzt“ hat...
Zu allererst, Gute Besserung! Zur Schadensregulierung kann ich nicht sonderlich viel beitragen. Da haben sich hier andere bereits zu Wort gemeldet, die mehr Wissen mitbringen.
Strafrechtlich hat so ein Verkehrsunfall mit Verletzten (und Fremdeinwirkung, sprich Verursacher selbst ist nicht der Verletzte) immer den Anfangsverdacht einer fahrlässigen Körperverletzung.
Bei dem genannten Beispiel hat das Kind durch sein Fehlverhalten dich verletzt. Das Verfahren wird idr durch die Staatsanwaltschaft eingestellt.
Ob man dir eine Sorgfaltspflichtverletzung im Sinne der StVG vorwerfen kann (jederzeit bremsbereit etc) weiß ich nicht. Bei einem Unfall Kind vs Auto werden die Verfahren nahezu immer eingeleitet. Also unmöglich ist das nicht. Allerdings hätte dich der Polizist entsprechend belehrt (belehren müssen).
Vll solltest du auf der Dienststelle mal anrufen und nachfragen. Nicht das es zu einem bösen Erwachen kommt und du noch strafrechtlich Konsequenzen fürchten musst.
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Triathlon Rentner mit diversen Sporthobbys
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BBJ Blue Belt (seit 2020)
Ironman PB 9:01h (2016)
Solo Marathon: 2:43h (2014)
Das ist in meinen Augen nicht richtig dargestellt, die Versicherer nehmen niemand raus auch keine Kinder.
Wenn das Kind (und auch der Erwachsene) nicht haftet, muss auch eine Haftpflichtversicherung nichts zahlen.
Anders rum wird ein Schuh draus, man muss den Fall dass das Kind nicht haftet mit in die Police reinnehmen. Meine Versicherung hat das im übrigen von sich auch angeboten und wir haben das auch drin. Wobei die Kids Heute eh alle schon deliktfähig sind
Anders Beispiel wo man nicht haftet, wenn man man für den Nachbar die Blumen gießt wenn der um Urlaub ist und z.b. das Parkett bekommt Nässeschäden, haftet man nicht, weil das ein Gefallen ist und man damit von der Haftung automatisch frei gestellt ist. Genauso wenn man beim Umzug hilft und was fallen lässt, haftet man nicht und die Versicherung zahlt nicht (ausser man hätte das ausdrücklich vereinbart).
Sowohl deliktunfähige Kinder, als auch Allmählichkeitsschäden und Gefälligkeitsschäden sind in den besseren privaten Haftpflichtversicherungen Standard.
Zitat:
Zitat von roadhixi
Kann mir mal einer den Grund erklären, warum Kinder hier Narrenfreiheit haben und die Eltern nicht dafür haften? Letztendlich entbindet es sie dann ja davor, ordentlich aufzupassen und in der Regel sind sie haftpflichtversichert.
Das Gesetz halte ich nicht wirklich für sinnvoll.
Ich wollte für so Situationen meine Familienhaftpflicht für meinen Sohn versichern. Der Agent sagte direkt, dass es überflüssig sei. Er verkauft zwar gerne, aber Kindergartenkinder haben erstmal Narrenfreiheit. Aufsichtspflicht ist eigentlich immer erfüllt.
Ich würde hier sogar sagen: Glück gehabt, dass die Eltern tiefenentspannt waren. Eine hysterische Mutti hätte dir das Leben schwer machen können.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Ich habe eine Haftpflichtversicherung die explizit zahlen würde wenn unser deliktunfähiges Kind (wenn die Leute wüssten zu was unser Kind fähig ist ;-)) etwas anstellen würde. Das hat auch nicht viel mehr gekostet.
Fakt ist, dass man Kinder in diesem Alter nicht 100%ig kontrollieren kann, außer man legt sie an eine Hundeleine. Von daher finde ich die aktuelle Rechtslage die Eltern schützt nur konsequent.