Helmut ich verstehe in der Theorie alles was du sagst und kann mir die Arbeitsschritte auch visuell vorstellen. Aber du musst auch verstehen, dass das Vorgehen weit weg von einer quick-and-dirty Lösung ist, die ich gesucht habe. Ich traue es mir schlichtweh nicht zu die Reparatur so durchzuführen und sie ist mir zu aufwändig nur um damit ein paar Wochen zu überbrücken. Würde ich es so wollen, dann würde ich das Ding zu Phönix-Carbon schicken und das einen Fachmann machen lassen.
Ich suche ja keine dauerhafte Lösung sondern wirklich was schnelles um ein paar Wochen/Monate zu überbrücken bis sich der Fahrradmarkt wieder soweit beruhigt hat, dass ich mir ein neues Rad nach meinen Vorstellungen und nicht nach den Lieferzeiten aussuchen kann.
Wenn es gar keine einfache Lösung geben sollte wäre das auch in Ordnung. Aber dann würde die Alternative für mich eben heißen gar nichts zu machen anstatt nochmal Geld für Utensilien auszugeben, die ich für eine Reparatur benötige, die ich vermutlich nicht fachgerecht ausführen kann.
Der Vorschlag von Helmut ist schon die quick and dirty solution. Ich kann aber schon verstehen wenn man in dem Bereich keine Erfahrung hat, dass man da lieber davon die Finger lässt.
Man braucht nicht viel Material dafür. Ohne Dremel bzw. ein Derivat eines Discounters könnte ich mir meine kleine Werkstatt nicht vorstellen. Ansonsten noch eine kleines Gebinde Epoxidharz, zwei kleine Einwegspritzen zur richtigen Mischung , eine kleine Rolle Kohlefaserroving, und kleine Pinsel. Über das Abreißgewebe kann man streiten. Evtl tuts auch den Spalt ziemlich bündig zu laminieren und mit einem Stück Tesa abkleben.
Hast du nicht irgendeinen Modellbauer in deinem Bekanntenkreis bzw. Umgebung. Die meisten werden die Sachen zu Hause haben und auch Erfahrung in der Verarbeitung. Mit etwas Glück machen die es dir für kleines Geld. Aber immer Bedenken eine Gewährleistung wird dir keiner geben.
Ich wurde mal vor vielen Jahren beim Radfahren gestört und abberufen, so nem Bastler was tragen zu helfen.
Entpuppte sich als Tragflächen fürn Flieger, den der da mitten im Wohngebiet (okok, Randlage) am basteln war.
Gefragt, ob er was hätte, um nen Riss in ner Scheibe zu flicken.
"Ajou, do nemma an Microballon, füins aff unn schäfftn ebets draff.Bringts amoi miid."
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Irgendwo, irgendwann, begegnest auch du mal dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd ‘Oh! Ich hätt im Leben viel öfter ins Büro gesollt!‘
"Ajou, do nemma an Microballon, füins aff unn schäfftn ebets draff.Bringts amoi miid."
"ebets draff schäfftn is schon mal super" Aber nicht das hier ein Missverständnis entsteht: Microballoons haben nichts mit Ballonfahren zu tun.
Das sind sehr leichte Galskugeln, die man in Harze mischen kann um daraus z.B. Spachtelmasse, Hinterfüllungen etc zu machen oder Fließverhalten des Harzes zu verbessern. Das Zeug sieht aus wie Puderzucker und verteilt sich auch so in der Werkstatt, wenn dir die Dose runter fällt Typischerweise füllt man scharfe Kanten/sehr kleine Radien in Negativformen mit so einem Gemisch (oder mit einem aus Harz/Baumwollflocken), weil man das Gewebe da ja nicht einfach reinpressen kann. Zum Herstellen eines einfachen Laminates i.W.S. oder dem vorliegenden Reparaturfall sind sie nicht nötig und m.E. auch nicht oder nur in sehr speziellen Fällen überhaupt geeignet.
Microballons sind für diesen Anwendungsfall das falsche Material. Ich hab das Zeug immer für leichte Spachelmassen und Kantenaufbau im Modellbau verwendet. Wenn dann wenigstens Baumwollflocken. Die Fasern halten wenigstens etwas das Harz zusammen.