Ich finde die Ausgangsfrage für diesen Thread sehr interessant. Evtl. sollte man für Smartphonesucht einen extra Thread eröffnen.
In der Aussendarstellung hat Triathlon IMHO das Problem, dass für die Allgemeinheit nur ein LD-Triathlon ein "richtiger" Triathlon ist. Erfolgreiche Ligastarter werden dann vom Nachbar/Arbeitskollegen gefragt, wie lange sie denn noch trainieren müssen, bis sie auch einen Ironman schaffen.
Dieser "richtige" Triathlon ist aber für (sportlich mässig interessierte) Zuschauer nicht besonders interessant und Gelegenheitssportler können/wollen nicht 15 Stunden pro Woche trainieren.
Den Vereinen/Verbänden/aktiven Sportlern müsste viel mehr daran gelegen sein, Sprint- und Olympische Distanz positiver in der Öffentlichkeit zu bewerben.
In der Aussendarstellung hat Triathlon IMHO das Problem, dass für die Allgemeinheit nur ein LD-Triathlon ein "richtiger" Triathlon ist.
Kann man nicht so stehen lassen.
Viele machen an keiner LD mit, rennen dann rum und sagen, sie haben an einem Ironman oder an einer Challenge (Label!) mitgemacht, das entsprechende Umfeld glaubt es kann auch nicht differenzieren, obschon es in Wirklichkeit "nur" ein halber oder gar viertelter war. Mirko ist das beste Beispiel. Er hat hier im Forum den Eindruck erweckt, schon zig mal sub60 auf 3,8km geschwommen zu sein. Kann er mit einer sub8 nächstes Jahr wieder gut machen.
ein halbwegs gutes Trainieren kann man nur mit einem Halbtagsjob bewältigen und dafür ist der Startpass und die Wettkämpfe zu teuer.
Kurzdistanz ist schon fast zu zeitaufwendig und Volkstriathlon zu unspektakulär ->
(nur meine Ansicht)
In der Aussendarstellung hat Triathlon IMHO das Problem, dass für die Allgemeinheit nur ein LD-Triathlon ein "richtiger" Triathlon ist.
Ich glaube das trifft es doch sehr gut.
Wenn ich jedenfalls unter Leuten bin, die mit Triathlon nur entfernt etwas anfangen können, und damit meine ich nicht unbedingt Nichtsportler, verbinden 90% mit dem Wort Triathlon eine LD und wiederum die große Mehrheit davon Hawai oder Roth.
ein halbwegs gutes Trainieren kann man nur mit einem Halbtagsjob bewältigen und dafür ist der Startpass und die Wettkämpfe zu teuer.
Kurzdistanz ist schon fast zu zeitaufwendig und Volkstriathlon zu unspektakulär ->
(nur meine Ansicht)
Dafür stehen aber erstaunlich viele Leute in Roth oder Frankfurt am Start.
Hmm was machen die alle richtig, was ich falsch mache?
Bzw. von solchen Aussagen habe ich mich auch immer abschrecken lassen. Es geht aber erstaunlich viel wenn man nur will.
ein halbwegs gutes Trainieren kann man nur mit einem Halbtagsjob bewältigen.
Kommt drauf an. Bei einem durchschnittlichen Fernsehkonsum von (in Österreich) 192 min pro Tag, was dann ca. 22 Stunden pro Woche bedeutet, müsste sich bei den meisten schon noch ein bisschen Trainingszeit finden lassen, ohne die Arbeit zu vernachlässigen. .
Das Problem der sinkenden Startpasszahlen gibt es doch vorläufig nur in den USA, deshalb sollte man die PRoblematik auch USA-spezifisch diskutieren.
Mir ist nicht bekannt, dass in Deutschland, Schweiz, Österreich oder UK die Startpasszahlen sinken und Triathlon als Ausdauersport schrumpft.
Bezogen auf die USA muss man sagen, dass dort Schwimmen und Laufen nach wie vor für Jugendliche/ Heranwachsende die attraktivsten Ausdauersportarten sind, weil ab College-Alter jedes College sich entsprechende Teams hält und hierfür auch Stipendien vergibt, mit denen die Ausbidungskosten gravierend gekürzt werden können.
In Deutschland ist es eher umgekehrt: der Schwimmsport, der in Deutschland vereinsgetrieben ist, ist vielerorts ab etwa einem Alter von 17-18 Jahren tot. Nur wenige Vereine haben Trainingsgruppen für Erwachsene, so dass alle Schwimmer, die mit 18 oder 19 nicht in Kaderstrukturen des Verbandes sich befinden, dann mit dem Schwimmwettkampfsport bzw. generell mit Sport aufhören, weil er dann als Student sich nicht mehr sinnvoll mit dem restlichen Leben vereinbaren lässt, während in den USA sich in diesem Alter der Wettkampfsport wegen der attraktiven Stipendien erst richtig rentiert.
Man muss sich nur die Lebensläufe der besten US-amerikanischen Triathletinnen wie Katie Zaferes, Gwen Jorgensen, Renee Tomlin, Taylor Spivey, Summer Rappaport ansehen: das sind alles Quereinsteiger vom Laufen oder/ und Schwimmen, die erst mit 23 oder 24 in den Triathlon gewechselt sind und davor die Läufer-Stipendien für ihre Ausbildung genutzt haben.
Die meisten erfolgreichen deutschen Triathleten stammen dagegen mittlerweile aus den Triathlonabteilungen der Vereien, kommen mit 15 oder 16 in den Landeskader, steigen dann evt. in C-Kader oder sogar B-Kader auf oder wecheln, wenn es hierfür sportlicxh nicht reicht, auf Mittel- oder Langdistanz.
In den USA kommt auch noch dazu, dass es abgesehen von Jorgensen (deren Stern auch mittlerweile verblasst ist) und Zaferes kaum Rollenvorbilder für Heranwachsende gibt. Es gibt keine richtig erfolgreidhen männliche Triathleten und generell keine US-amerikanischen Hawaii-Sieger, die für Jugendliche oft so wichtig sind.
Wenn ich jedenfalls unter Leuten bin, die mit Triathlon nur entfernt etwas anfangen können, und damit meine ich nicht unbedingt Nichtsportler, verbinden 90% mit dem Wort Triathlon eine LD und wiederum die große Mehrheit davon Hawai oder Roth.
In Sachen Außendarstellung gebe ich Dir und auch Stefan vollkommen recht. Nicht so in der Innendarstellung. Vielmehr müsste man pr-wirksam hier einwirken, insofern, dass ein Halfironman z.B. eben kein Gütesiegel für eine LD ist. Und somit müssten auch KDler und MDler sich als KDler und MDler bezeichnen und nicht einen auf "echter Triathlet" a ka LDler machen, indem sie teuren Krimskrams kaufen und ein Opfer der Marketingstrategen werden, und selbige Slogans und Sprüche auch noch verbreiten oder die Idole immitieren oder den Lieblingsathleten kopieren in Sachen Style. Denn das ist ein Fall für die Stylepolice. Hier liegt doch der Hund begraben!
Bei einem angenommen Quotienten von 10:1 von KDlern zu LDern in Deutschland liegen doch just auf der KD Wachstumspotenziale. Und erst auf der SD! Deswegen, auch in Anknüpfung an Hafus Beitrag, wie auch an Schul- und Vereinssport angedockt, müssten die Disziplinen im Triathlon (Distanzen) viel mehr an Kontur gewinnen und die distanzspezifischen Merkmale der Sportart herausgearbeitet und differenziert werden.
Ich hatte schon vor zig Jahren einen Beitrag über Jan Frodeno geschrieben, der auch gewürdigt wurde. Noch bevor JF auf die LD gewechselt ist. Und dort frage ich abschließend, ob nicht auch ein Olympionike (ODler) wie aus Eisen ist. Heute die Antwort. Ist er nicht. Zumindest den Amateuersport betreffend. Es fehlen entsprechende Merkmale wie Zähigkeit und Ausdauer z.B.. Dafür fehlen dem LDler Spritzigkeit, Schnellkraft, Laktattoleranz usw. Hier müsste die PR und das Marketing ansetzen, die distanzspezifischen Charakteristika herausarbeiten, d.h. Milestones und Gütesiegel definieren, und nicht alles in einem schwer verdaulichen Brei nach dem Motto Posing, Porn und Triathlon zusammenmengen, imho.