Ich wollte zwar nicht, aber jetzt schreibe ich doch noch was dazu.
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Zitat von qbz
Weniger gut verstehe ich, wie Du in den Steuerforderungen der Linke Vorboten für ein Wiederaufleben einer "DDR" siehst. Sie gehören doch gerade integral zu einer sozialen Marktwirtschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten stattdessen zu einem neoliberalen Kapitalismus gewandelt hat, u.a. mit den diversen Steuerreformen für die Reichen und Unternehmer unter Schröder, welche die sog. Einkommensschere drastisch vergrösserte.
Bei einer bereits überdurchschnittlich hohen Belastung in Deutschland im internationalen Vergleich und "Steuerüberschuss" fehlt mir die Phantasie, wie es hilfreich sein kann, die Bürger, die dieses blühende Staatswesen finanzieren, noch mehr zur Kasse zu bitten. Größere Steuern und Abgaben kämen einer Enteignung gleich und da wären wir dann auch wieder bei der Gesellschaftsform, wo der verantwortungsvolle Staat den verantwortungslosen Bürgern das Geld abnimmt und es gerecht verteilt.
Ich sehe in einer wie auch immer aufklaffenden Einkommensschere kein grundsätzliches Problem solange die Lebensqualität für alle steigt. Ich sehe aber die Gefahr abwandernder oder abgewürgter Produktivität wenn Untätigkeit großzügig alimentiert wird und kein wesentlicher Unterschied mehr zur Entlohnung für erbrachte Leistung existiert.
Wer wenig verdient, wird ja bereits wenig belastet. Viele, die investieren und riskieren, würden dies sicherlich nicht tun, wenn daraus resultierende Einnahmen lediglich zur Umverteilung herangezogen werden, wie die Linke verspricht.
Und ohne einen Straftatbestand der Steuerverschwendung ist es doch fast garantiert, dass die - hypothetischen - zusätzlichen Einnahmen nicht dem Wohle der Bürger mit tollen Schulen, Wohnungen und Straßen zugute kommen, sondern mit Bankenrettungen, Brücken ins Nichts oder Flughäfen in Berlin verpulvert werden.
Was Unternehmenssteuern angeht, ist es aus meiner Sicht nicht zielführend, diese im nationalen Alleingang zu erhöhen. Darunter werden nur die Unternehmen leiden, die zu klein sind um die Vorzüge der Globalisierung voll auszukosten und dementsprechend womöglich jetzt schon zu kämpfen haben.
Zitat:
Zitat von qbz
Man sollte auch umgekehrt keinen Dogmen anhängen wie "der Markt richtet alles von selbst" oder "Schwarzer Null" etc., wenn es z.B. darum geht, Strukturwandel sozial verträglich mithilfe des Staates und mit aktiver Förderung von Infrastruktur, Wohnen, Bildung, Forschung, Gesundheit zu gestalten.
Ich versuche, die Dinge möglichst undogmatisch zu betrachten. Ganz besonders wenn um Bereiche geht, wo ich nur rudimentiäre Kenntnisse der Mechanismen besitze. Ein solcher Bereich ist die Wirtschaft, wo selbst echte oder vermeintliche Experten regelmäßig von katastrophalen Entwicklungen überrascht werden.
Man könnte darüber nachdenken, z.B. Verbrauchssteuern komplett zu streichen und den Ausfall durch eine Erhöhung der Einkommensteuer zu kompensieren, wenn man meint, die Armen werden dadurch reicher. Ich sehe aber nicht, dass irgendjemand bereit wäre, diese mit Sicherheit sprudelnden Steuerquellen für die der unsicheren Einkommensseite aufzugeben.
Und auch bei Bankenrettungen bin ich undogmatisch. Wenn man schon jemanden retten will, dann doch lieber die Bankkunden; die Banken lässt man die eigene Suppe auslöffeln. Hat darüber schon mal jemand nachgedacht?
Was ich auf jeden Fall begriffen habe, ist, dass man das Fell des Bären nur einmal verteilen kann und dass man die Gans, die goldene Eier legt, lieber nicht schlachtet. Wer hat etwas von der sozialen Gerechtigkeit wenn die Gerechtigkeit darin besteht, dass es allen gleich beschissen geht?
Wir sind weit, weit vom perfekten wirtschaftlichen System entfernt. Aber unsere Armen sind so gut versorgt, dass Millionen gerne zu uns kommen möchten, um lieber hier arm zu sein als daheim.
Die Linke hatte in Form der SED schon die Gelegenheit, ihre Ideen auszuprobieren. Wie das ausgegangen ist, wissen wir. Für mich dann doch lieber ein handzahmer Kapitalismus, in dem Bananen und Kaffeebohnen auch für die Ärmsten keine unerreichbaren Luxusartikel sind.
Ich bin jetzt kein Sozi, aber der Schröder kann nix dafür, ob ich mehr oder weniger Gewinn erwirtschafte - und danach kommt erst die Besteuerung.
Sollte die Besteuerung einen Wert von 70% annehmen, wie es der Franzose Holland mal gemacht hat, braucht man sich nicht zu wundern, dass es keine neuen ausländischen Investoren im Lande mehr gibt und die richtig Reichen schaarenweise das Land verlassen werden. Ich meine sogar, dass man unterm Strich weniger Steuern als Staat haben wird, weil die höheren Steuersätze keinen Anreiz zum Geldverdienen bieten - welcher Depp schuftet nur für den Staat??
Nun, ich habe mir vor einiger Zeit mal die Mühe gemacht für einen Forumskommentar alle Änderungen im Abgabe-System unter Rot-Grün mit Schröder als Kanzler zusammenzutragen und aufzulisten, bis hin zur Einführung der Zuzahlungen für Gesundheitsleistungen, die Veränderungen der Aufteilung bei den Sozialabgaben zwischen Arbeitgeber u. Arbeitnehmer und natürlich die Änderung der diversen Steuern incl. der Mehrwertsteuer. Leider finde ich das über die Forumssuche nicht. Sie funktioniert leider nicht richtig.
Fakt ist, dass es unter Schröder eine deutliche Umverteilung im Abgabesystem von oben nach unten gab und die Einkommensschere weiter auseinanderging. Wer diese Umverteilung als "wirtschaftlich" zwingend notwendig oder mit Metaphern rechtfertigt, sollte sich daran erinnern, dass unter Kohl der Spitzensteuersatz und Gewinnbesteuerung über Jahrzehnte höher war und die Einkommen nicht auseinanderdrifteten.
Es ist halt leider so, dass es Menschen gibt die vorgeben etwas zu sein (Sozialisten), was sie nicht sind.
In der DDR wurden eben nicht alle gleich behandelt, sondern es gab eben die Bonzen und die anderen.
Der Mensch neigt halt zu charakterlicher Schwäche:
Von anderen verlangt er Dinge, die er von sich selbst und einer selbsterwählten Möchtegernelite nicht verlangt.
So (ähnlich) wie auf der Tierfarm (animal farm von Orwell).
Die Motive sind ganz unterschiedlich sich einer bestimmten politischen Richtung anzuschließen.
Es kann aus Überzeugung sein oder weil man nach Macht strebt und glaubt so an solche kommen zu können.
Beim Bund lernte ich Lothar kennen.
Er hat mir sehr imponiert.
Wir wurden kurz vor dem Mauerfall eingezogen (Oktober 88) und den Mauerfall erlebte ich auf der Wache.
Als ich von der Streife zurückkam, meinte einer sinngemäß etwa die wären wohl verrückt und hätte die Mauer geöffnet und die kämen jetzt bestimmt alle rüber.
Lothar wollte kurz vor unserer Bundeswehrzeit auf eigene Kappe über die grüne Grenze aus der DDR flüchten.
Es kam nicht zur Flucht sie "erwischten" ihn schon davor und buchteten ihn ein.
Irgendwann kam er dann für ihn überraschend frei und wurde ausgewiesen.
Er war trotz allem damals eindeutig ein Linker und er hat mich ein wenig auf den Weg gebracht sozusagen.
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Bei einer bereits überdurchschnittlich hohen Belastung in Deutschland im internationalen Vergleich und "Steuerüberschuss" fehlt mir die Phantasie, wie es hilfreich sein kann, die Bürger, die dieses blühende Staatswesen finanzieren, noch mehr zur Kasse zu bitten. Größere Steuern und Abgaben kämen einer Enteignung gleich und da wären wir dann auch wieder bei der Gesellschaftsform, wo der verantwortungsvolle Staat den verantwortungslosen Bürgern das Geld abnimmt und es gerecht verteilt.
Dann haben wohl die CDU-Regierungen mit einem Spitzensteuersatz von 54 % die Bürger enteignet . Es geht letztlich um eine grössere Belastung der Superreichen, das ist das, was die Linke fordert, und um eine Entlastung der Mittelschichten und Ärmeren.
Zitat:
Zitat von schnodo
Ich sehe in einer wie auch immer aufklaffenden Einkommensschere kein grundsätzliches Problem solange die Lebensqualität für alle steigt. Ich sehe aber die Gefahr abwandernder oder abgewürgter Produktivität wenn Untätigkeit großzügig alimentiert wird und kein wesentlicher Unterschied mehr zur Entlohnung für erbrachte Leistung existiert.
Das wachsende Ungleichgewicht gefährdet auf Dauer unsere Demokratie. Statistiken, welche zeigen, dass die Kinderarmut weiter wächst, beweisen doch gerade, dass eben die Lebensqualität nicht für alle steigt, schon gar nicht proportional, sondern für einige bis an oder unter die Armutsgrenze sinkt. Abstiegsängste sind auch real begründet.
Zitat:
Zitat von schnodo
Wer wenig verdient, wird ja bereits wenig belastet. Viele, die investieren und riskieren, würden dies sicherlich nicht tun, wenn daraus resultierende Einnahmen lediglich zur Umverteilung herangezogen werden, wie die Linke verspricht.
Entschuldigung, das ist wirklich Quatsch. Gerade die Linke ist an einer produktiven Industrie und an Arbeitsplätzen zusammen mit den Gewerkschaften sehr interessiert. Sie würde aber sicher die Steuerhinterziehung in Steueroasen konsequenter verfolgen.
Zitat:
Zitat von schnodo
Und ohne einen Straftatbestand der Steuerverschwendung ist es doch fast garantiert, dass die - hypothetischen - zusätzlichen Einnahmen nicht dem Wohle der Bürger mit tollen Schulen, Wohnungen und Straßen zugute kommen, sondern mit Bankenrettungen, Brücken ins Nichts oder Flughäfen in Berlin verpulvert werden.
Beispiele von Steuerverschwendung können doch keine Begründung sein, notwendige Infrastrukturinvestitionen wie z.B. in den ÖPNV abzulehnen.
Zitat:
Zitat von schnodo
Wir sind weit, weit vom perfekten wirtschaftlichen System entfernt. Aber unsere Armen sind so gut versorgt, dass Millionen gerne zu uns kommen möchten, um lieber hier arm zu sein als daheim.
Wenn Du einen Mindestlohn von 8,84 oder die Hartz IV-Sätze als ausreichend hoch betrachtest. Ich selbst bezahle mehr, wenn ich mal für eine Tätigkeit Hilfe brauche.
Die Migranten sehen unsere Welt im TV und erwarten doch, wenn sie zu uns kommen, in der Mehrzahl nicht arm zu bleiben. Spätestens ihren Kindern, die hier Bildung erhalten, soll es besser gehen.
Dann haben wohl die CDU-Regierungen mit einem Spitzensteuersatz von 54 % die Bürger enteignet .
Eine Verteidigung der Plünderung durch die Union wirst Du von mir nicht erleben. Aber wenn die Linke an die Macht kommt, sind wir bald alle superreich. Eigentlich eine schöne Vorstellung, wenn man nicht zu genau darüber nachdenkt.
Ich lasse Deine sonstigen Entgegnungen unerwidert stehen. Hauptsächlich, weil ich diesen Thread schon sehr lange vom eigentlichen Thema weggeführt habe. Aber auch, um anderen Gelegenheit zu geben, sich darüber Gedanken zu machen, ob das alles so stimmen kann. Vielleicht liege ich ja komplett daneben und alles wird gut im Sozialismus...
Aber zurück zum eigentlichen Thema. Obwohl ich selbst von einer Glatze nicht mehr weit entfernt bin: Auch ich mag keine Nazis!
saugeil...
...dass es nicht einfach so jedem Moslem erlaubt ist in Deutschland mehrere Frauen zu heiraten.
... Einen religiös begründeten Freibrief für ...
Flüchtlinge, die hier Frieden suchen, arbeiten wollen und unser Rechtssystem achten und akzeptieren sind mir hier herzlich willkommen, Libanesische Clans, die ihre gesamte Lebensphilosophie auf kriminelles Handeln in D gründen nicht. Ich hätte also gerne einen Rechts Ruck, mehr Executive, mehr Unterstützung selbiger bei der Verfolgung von allen Straftaten nach deutschem Recht, auch religiös motivierten, durch Legislative und Judicative. https://infoseiten.slpb.de/politisch...e/rechtsstaat/
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„