__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Das mit den Praktiken der Manager ist ebenfalls lange öffentlich bekanntes "Übel" (je nach Sichtweise).
ich glaube, da gibt es keine Sichtweisen. Was dort gemacht wird seit 30 Jahren ist definitiv ein Übel. Aber warum ist es das? Es gibt offensichtlich in Europa einen "Markt" für die Läufer, Leute die sie dort hinbringen und andere Leute, die sie an diese Leute vermitteln.
Man könnte das ja unterbinden und solche Vermitteler und ihre "Ställe" ächten. Hilft aber wohl auch niemanden. Wenn es einen starken kenianischen Verband geben würde, der diese Aufgabe übernimmt, wäre das ein Ausweg, aber das ist vollkommene Utopie. Die Funktionäre sind ja vorsichtig ausgedrückt nicht besser.
Zitat:
Zitat von captain hook
Da hat sich einer hingestellt und ist 2h seinen Stiefel runtergelaufen. Die einzige Spannung dabei ist doch, ob er ankommt oder ob er einbricht. Ein "Rennen" fand da jedenfalls nicht statt.
Ich schätze deine Beiträge ja sehr, aber das ist für mich jetzt schon arg durch die Brille von jemanden gesehen, der mit dem Sport nicht viel anfangen kann. Da der Berlin-Marathon eigentlich fast nach immer nach dem Muster läuft, frage ich mich, warum du da zuschaust.
Das haben Weltrekordversuche im Mittel- bis Langstreckenlauf nunmal so an sich. Als Rudisha seinen 800m WR gelaufen ist, kann ich mich auch an keinen Zielsprint erinnern, sondern er ist da mit 8 Zehnteln Vorsprung reingelaufen. Auf den Marathon gerechnet wären das fast 7 min
Ich schätze deine Beiträge ja sehr, aber das ist für mich jetzt schon arg durch die Brille von jemanden gesehen, der mit dem Sport nicht viel anfangen kann. Da der Berlin-Marathon eigentlich fast nach immer nach dem Muster läuft, frage ich mich, warum du da zuschaust.
Im Gegenteil. Als ehemaliger selbst Läufer aus Berlin mit eigener Teilnahme schon an diesem Rennen und ehemaligem Mitglied im ausrichtenden Verein (gut, inzwischen gibts eine vereinsnahe Gesellschaft...) stehe ich diesem Thema sogar sehr nahe und habe durchaus auch so meine Einblicke.
Aber warum sind die dann damals den Marathon nicht mit sehr viel Stoff schon schneller gelaufen?
Warum konnten die Sprintstrecken nochmal deutlich verbessert werden, wo doch schon Leute wie Gatlin unterwegs waren dich voll waren wie Haubitzen.
Es wurde ja nicht nur auf den 1500-10.000 m was genommen.
Neben dem vom Captain genannten Grund sehe ich noch ein paar weitere Punkte:
- Das Training für 5000 - 10000m hat sich seit der Jahrtausendwende nicht signifikant geändert. Dasjenige für den Marathon schon. Da werden ja heutzutage lange Läufe und Tempelwechselspielchen an oder nahe an der Wettkampfgeschwindigkeit gemacht und so auch mal 38-40 km zurückgelegt. Man trainiert für den Marathon heute einiges spezifischer. Es heisst die Weltspitze habe die Distanz nun "austrainiert", kann also von Anfang an am Limit laufen ohne dass der Hammer kommt.
- Viele Läufer wechseln nun viel früher auf die Strasse und kommen im besten Alter zum Marathon. Nicht erst nachdem auf der Bahn nichts mehr zu holen ist weil man schon wieder auf dem absteigenden Ast ist. Kipchoge stellt hier gewissermassen eine Ausnahme dar. Er hat eine gute Bahnvergangenheit und nun auch eine ungewöhlich lange Marathonkarriere.
Demgegenüber gibt es nun junge Ostaftikaner die in den frühen Zwanzigern zum Marathon gehen, dort ein paar wenige Jahre einfach alles raushauen und dann genauso plötzlich wieder verschwinden. Das erklärt dann auch die enorme Dichte wie zum Beispiel am Dubai Marathon
- Hochklassige 10000m Läufe sind ausserhalb von grossen Meisterschaften immer seltener. Wenn es um Medaillen geht wird aber eh sehr taktisch und nicht schnell gelaufen.
Auch über 5000m geht es selbst in der Diamond League in erster Linie um den Sieg und nicht um die Zeit (wie es ja auch sein sollte). Was passiert wenn die Besten mal wirklich mit den Hasen mitlaufen hat man beim diesjährigen Finale gesehen.
Es drohte ein Jahr ohne eine einzige Zeit unter 13 Minuten zu werden und dann blieben eine ganze Hand voll Athleten darunter. Der Sieger lief dann glaub eine der 5 schnellsten Zeiten der Geschichte. Sie haben das also nicht verlernt.
Was Doping betrifft ist es in gewisser Weise auch beruhigend dass in letzter Zeit Kenianer erwischt wurden. Das zeigt dass immerhin getestet wird und diese auch bis zu einem gewissen Grad etwas bringen. Mit Kiprop hat es ja sogar einen absoluten Topstar erwischt. Auch die können sich also nicht sicher sein und das ist schonmal gut.
In Kenia läuft in der Dopingbekämpfung sicher immer noch vieles nicht wie es sollte. Allerdings scheint in den letzten Jahren daran gearbeitet worden zu sein. Die noch viel grössere Baustelle scheint da Äthiopien, weil da irgendwie gar nichts funktionieren will.
[quote=Flow;1406734]Hast du auch eine Meinung zum Thema/zum Artikel ?
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Natürlich.
Sachlich gesehen, ist natürlich auf Grund des Zustandes des heutigen Hochleistungssports keine herausragende Leistung mehr ohne berechtigten Zweifel an seiner Entstehung zu betrachten
Das ist ausgesprochen schade und einer der vielen Schäden, die das hemmungslose Dopen der vergangenen Jahre verursacht hat.
Schade für den Sportinteressierten und nahezu fatal für die, die ihren Sport nach wie vor ohne Hilfsmittel treiben. Und ich bin mir sicher, da gibt es auch noch einige, die das tun!
Ist es moralisch denn in Ordnung, jede herausragende Leistung anzuzweifeln und dem Protagonisten der Leistung den ihm eigentlich anstehenden Respekt und die Ehre nicht oder nur eingeschränkt zukommen zu lassen, ohne den Nachweis einer Manipulation?
Ich meine: Nein! Denn der Schaden, einen Unschuldigen der Manipulation zu bezichtigen ist aus meiner Sicht ungleich größer, als einen Doper zu übersehen, der überdies sich möglicherweise sein Leben lang mit seinem Betrug beschäftigt!
Zu Kipchoge:
Ich halte seine Leistung für sehr außergewöhnlich, aber für machbar.
Entscheidend war aus meiner Sicht sein Versuch, siub 2 zu laufen und es fast geschafft zu haben. Da sind mental Schranken gefallen.
Und, Captain, sorry, ich fand das unglaublich aufregend, diesem Mann bei seiner außergewöhnlichen Laufperformance zuzuschauen. Reine Ästhetik des Laufens, das war Laufen pur....
ich finde 7:35h im Ironman genauso (für mich) unerklärbar wie 2:01:39 beim Marathon.
Aber eines ist sicher: die 2h werden genauso fallen wie die 7:30h.
Volle Zustimmung.
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