Ich sehe Deinen Punkt, schnodo, aber ich finde, es führt zu weit weg vom Thema. Ich sehe keinen Zusammenhang mit Religion.
Den habe ich in der Diskussion über die soziale/genetische Herkunft der Homosexualität und die daraus resultierende Forderung nach Akzeptanz als unveränderliches Merkmal auch nicht erkannt.
Ich wollte es nur angemerkt haben, dass es anderen Gruppen, die in meinen Augen auch erstmal "nichts dafür können", nichts hilft, darauf zu pochen. Ich finde, die Gesellschaft schlägt da über die Stränge. Traurige aktuelle Einzelfälle einmal ausgenommen.
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Hallo keko, was wiegt im Zweifel schwerer: Das Recht der Kinder, nicht angelogen zu werden; oder das Recht der Kirchen, ihre antiken Märchen als Fakten zu verkaufen?
Und?
Was soll ich dazu sagen? Jörn spielt mal wieder mit Wörtern wie "Lügen", "Märchen" und "verkaufen". Das Wort "Indoktrination" hat er bereits verwendet und wurde von seinem Bruder Klugschnacker mehrfach bestätigt. Persönlich empfinde ich das fast schon als Unverschämtheit, wenn jemand, der selbst keine Kinder hat, mir das indirekt unterstellt, da ich meine Töchter in kath. Religion schickte. Wer hier Meinungen aufzwingen will, sollte auch der letzte Leser mittlerweile kapiert haben.
Selbstverständlich steht das Wohl des Kindes an erster Stelle. Falls ich das nicht erwähnt habe, dann nur deshalb, weil es im Normalfall für Eltern selbstverständlich ist. Nochmal: es besteht kein Zwang. Man kann aus der Kirche austreten und sich vom Unterrricht befreien lassen. Allerdings sollte in kath. Religion nicht über Physik gesprochen werden. Ich habe anfangs selbst in die Hefte der Kinder geschaut und konnte weit und breit keine "Indoktrination" feststellen. Möglicherweise glauben Gläubige an Geister, aber scheinbar der eine oder andere Atheist an Gespenster.
Religion ist quasi Allgemeinbildung, da verschiedene Religionen in verschhiedenen Formen an verschiedenen Stellen auftreten. DE ist christlich geprägt, daher fand ich es gut, den Kindern eine Religion mitzugeben. Wer das nicht will? Kein Problem! Wir sind ein freies Land. Ich empfand Religion immer als Zusatz und nicht als Balast, das ist noch bis heute so.
Wer für die Allgemeinheit spricht, sollte aufpassen, dass er sich nicht verhebt oder auf die Füsse getreten bekommt.
Ich spreche nicht für die Allgemeinheit, sondern nur für mich.
Ich habe auch niemanden meine Meinung "aufgezwungen", sondern stets mit umfangreichen Begründungen ausgestattet, wodurch sie angreifbar wurden; das dient der Debatte. Zum Vergleich: Andere Diskutanten haben wiederholt darauf hingewiesen, dass sie keine Begründung geben wollen, weil diese ja doch nur kritisiert würde.
Mein Standpunkt ist dieser (und mit der detaillierten Begründung wird er kritisierbar):
Ich habe keine Kinder (von denen ich wüsste) und bin der Meinung, dass die Kirchen ihren Religionsunterricht nicht frei gestalten sollten, weil sie nicht willens und in der Lage sind, die Rechte der Kinder angemessen zu berücksichtigen. Zudem wird eigentlich kein Religionsunterricht gegeben, sondern es wird katholische oder protestantische Propaganda verbreitet.
Die Inhalte des Religionsunterrichts spotten jeder Beschreibung.
Jemand, der ernsthaft von Adam und Eva, sprechenden Schlangen und der Hölle redet, gehört sicherlich nicht in eine Schule. Ich respektiere den persönlichen Glauben daran.
Der Religionsunterricht hat nicht das Ziel, die Kinder zu eigenverantwortlichem Handeln und kritischer Betrachtung anzuleiten, sondern im Gegenteil, antike Märchen unkritisch zu schlucken und für wahr zu halten. Anekdoten über kritische Kinderfragen im Reli-Unterricht widerlegen diesen Punkt nicht, denn zur Debatte steht nicht, ob die Kinder kritisch sind, sondern, in welche Richtung es durch den Unterricht geändert werden soll. Noten, Lob und Tadel sind mächtige Instrumente in einer Schule.
Da die beteiligten Kirchenleute nicht in der Lage sind, ihr eigenes Handeln objektiv und kritisch zu betrachten, wird man ihnen den Religionsunterricht wegnehmen müssen.
Das ist mein Standpunkt und dessen Begründung, und ich sehe nicht, dass ich irgendwem etwas aufgezwungen hätte.
In short: Es ist angebracht und richtig die Werte konservativer Menschen zu achten. Falsch ist es, konservative Werte, wie hier im Forum, zu verunglimpfen und nicht zu tolerieren.
Welcher Konservative Wert wurden denn konkret verunglimpft, nenn mir nur einen?
Ansonsten ist der Unterschied:
Katholische Ehepaare dürfen Heiraten und Kinder adoptieren.
Mit dem neuen Recht dürfen nun auch Homosexuelle Heiraten und kinder adoptieren und katholische Ehepaare dürfen immer noch Heiraten und Kinder adoptieren.
Wo ist das Problem, wo werden Katholiken verunglimpft, wo wird ihnen was weg genommen.
Was du willst ist doch deinen moralischen Masstab als Masstab für alle gelten zu lassen. Mit der Konsequenz dass Andersdenkende ihr Leben einschränken müssen.
Kein Katholik muss sein Leben einschränken oder es wird ihm was weg genommen, wg. der "Ehe für alle".
Für die Mehrheit der Deutschen ist die Ehe nicht mehr nur die Verbindung von Mann und Frau, das ist die demokratische Entscheidung und keine Verunglimpfung der Katholiken.
Die religiösen Konflikte sind doch fast immer Konflikte zwischen den Religionen.
Vergeß nicht, daß für manche Religionen Atheismus schlimmer ist als Heidentum oder Ketzerei.
Zitat:
Zitat von Jörn
Religiös lebende Menschen werden doch toleriert .... Atheisten haben mit religiös lebenden Menschen keinerlei Problem.
....
Religion wird von Atheisten nur dann kritisiert, wenn bestimmte Voraussetzungen zutreffen:
1. Es wird behauptet, religiöse Inhalte wären wahr. Das ruft natürlich den Widerspruch der naturwissenschaftlich interessierten Menschen auf den Plan.
Da aber das Wesentliche der Religion, bzw. des religiösen Glaubens eben ist, daß man die Wahrheit seiner Religion bedingungslos glaubt, trifft Voraussetzung 1 immer ein - was nach der Logik die Eingangsbehauptung ad absurdum führt.
Ich würde nur Voraussetzung 2 für legitim halten, sich gegen die Religion oder dessen Vertreter zu wenden.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Hallo Schwarzfahrer, ich habe in meinem Bekanntenkreis mehrere gläubige Leute, die mir versichern, es käme ihnen nicht auf Wahrheit an. Sie sagen, es wäre ihnen egal, ob es wahr wäre, oder ob es Widersprüche gebe.
Dagegen habe ich dann auch nichts einzuwenden. Es kann ja jeder glauben, was er will.