Hier mal ein unkonventioneller Standpunkt zu Gottesurteilen im Mittelalter: Die haben besser funktioniert als man vermuten sollte, weil sie die Unschuldigen dazu brachten, sich dem Urteil Gottes auszuliefern und die Schuldigen dazu, sich vorab schuldig zu bekennen.
The only ones who know for sure whether a defendant is guilty or innocent are the defendant himself and God above. Asking the defendant to tell us the truth of the matter is usually useless: spontaneous confessions by the guilty are rare. But what if we could ask God to tell us instead? And what if we did? And what if it worked?
Das soll nun bitte nicht als Verbesserungsvorschlag meinerseits für die Juristerei verstanden werden.
Jörn wollte wissen, ob Du irrationale Handlungen auch dann gutheißen würdest, wenn sie zu Deinem Nachteil geschehen. Oder ob Du in diesem Fall auf nachvollziehbare Begründungen wert legen würdest.
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Würdest Du auch hier das Irrationale als notwendiges Element des Menschseins begrüßen, wo Du selbst von den Konsequenzen betroffen bist? Das ist etwas anderes, solange nur Schwule oder Ausländer betroffen sind.
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Ich habe meine Meinung zu verschiedenen Themen und meine Toleranzgrenze ist fließend. Wenn du Jörg den Kopf abschlägst, müssen wir nicht diskutieren, ob ich das begrüße oder nicht. Bezügliche Homeehe habe ich meine Meinung geäußert dahingehend, dass ich ihr neutral gegenüber stehe, ich aber die Adoption von Kindern mit gemischten Gefühlen sehe. Den Zuzug von vielen Flüchtlingen sehe ich ebenso kritisch. Darüber kann man vernünftig diskutieren und Argumente austauschen. Das haben wir ja auch gemacht, mehr oder weniger.
Mit fällt nur oft auf, dass die Gegenseite oftmals ebenso sachliche und vernünftige Argumente aufbringt und ich mich nicht entscheiden möchte, wer nun den richtigen Weg hat.
Ich habe selbst schon oft erlebt, dass ich aus meiner Sicht einer Kette von vernünftigen Entscheidungen gefolgt bin und trotzdem in einer Sackgasse landete.
Eine Welt, die rein auf dem Versuch fußt, vernünftige und rationale Entscheidungen zu treffen, stelle ich mir nicht sonderlich erstebenswert vor. Aber vielleicht liege ich auch da falsch ;-)
Hallo keko, es geht nicht darum, dass jemand eine rationale Begründung vorlegt. Sondern es geht darum, dass er es nicht tut.
Ich finde, Du könntest durchaus die von Arne genannten Beispiele beantworten. Würdest Du eine rationale Begründung verlangen, wenn jemand Dir verbindliche Vorschriften für Dein Privatleben macht? Oder würdest Du die Begründung akzeptieren, es handele sich um ein irrationales Gefühl, welches nicht weiter erläutert werden kann?
Würdest Du beispielsweise Deine Tochter mit einem 88-jährigem Guru verheiraten, wenn dieser es damit begründet, dass er nach dem Verzehr eines Pilzragouts ein flaues Gefühl hatte?
Hallo keko, es geht nicht darum, dass jemand eine rationale Begründung vorlegt. Sondern es geht darum, dass er es nicht tut.
Ich finde, Du könntest durchaus die von Arne genannten Beispiele beantworten. Würdest Du eine rationale Begründung verlangen, wenn jemand Dir verbindliche Vorschriften für Dein Privatleben macht? Oder würdest Du die Begründung akzeptieren, es handele sich um ein irrationales Gefühl, welches nicht weiter erläutert werden kann?
Würdest Du beispielsweise Deine Tochter mit einem 88-jährigem Guru verheiraten, wenn dieser es damit begründet, dass er nach dem Verzehr eines Pilzragouts ein flaues Gefühl hatte?
Das war überhaupt nicht mein Punkt. Es ging mir darum, dass es aus meiner Sicht oftmals mehrere rationale und vernünftige Entscheidungsmöglichkeiten gibt.
Diesen Satz belegst Du treffend. Der ideologische Grund ist jedoch schon seit 1500 Jahren christlicher Kirchengeschichte gelegt; ich halte es für eine verkürzte Sicht, dass Hitler das nutzte, um Geld zu machen.
Nicht zu vergessen: Hitler war Katholik. Und schon haben wir einen gigantischen Glaubenskrieg Katholiken gegen Juden. Diese steile These kam hier im Thread ja schon mal auf.
Das war überhaupt nicht mein Punkt. Es ging mir darum, dass es aus meiner Sicht oftmals mehrere rationale und vernünftige Entscheidungsmöglichkeiten gibt.
Das ist trivial, es gibt stets mehrere Entscheidungsmöglichkeiten, die man rational begründen kann. Was soll daran interessant sein?
Du hast geschrieben, dass Du irrationale Entscheidungen ebenso für legitim hältst, weil Deine persönlichen Entscheidungen, die Du vermeintlich rational getroffen hattest, sich gelegentlich als falsch herausgestellt hatten. Irrationale Entscheidungen sind also legitim.
Daher stellt sich die Frage, ob Du irrationale Entscheidungen auch dann legitim findest, wenn andere Leute sie zu Deinem Schaden treffen. Würdest Du dann auf einer rationalen Begründung bestehen?
Die Frage wurde bereits mehrfach gestellt, aber offenbar möchtest Du sie nicht beantworten. Wir sollten das einfach akzeptieren, den Punkt aufs Debattenkonto der Atheisten verbuchen, und zum nächsten Thema weitergehen. Es ist eine einfache Frage, und es lohnt nicht, den Thread damit aufzuhalten.
Noch ein weiterer Punkt: Nur weil eine Entscheidung rational begründet wurde, muss sie deswegen nicht richtig sein. Sollte sie falsch sein, heißt das jedoch nicht, dass ein irrationaler Entscheidungsweg richtig gewesen wäre.
Du hast geschrieben, dass Du irrationale Entscheidungen ebenso für legitim hältst, weil Deine persönlichen Entscheidungen, die Du vermeintlich rational getroffen hattest, sich gelegentlich als falsch herausgestellt hatten. Irrationale Entscheidungen sind also legitim.
Daher stellt sich die Frage, ob Du irrationale Entscheidungen auch dann legitim findest, wenn andere Leute sie zu Deinem Schaden treffen. Würdest Du dann auf einer rationalen Begründung bestehen?
Es gibt rationale Entscheidungsfindungen, halbrationale, irrationale, intuitive, subjektive usw. Ich wende verschiedene an, soweit ich das steuern und überblicken oder beinflußen kann. Sich ständig bockelhart auf rationale Entscheidungen zu versteifen, ist meiner Meinung nach eine Einschränkung. Mehr wollte ich nicht sagen.
Dann stellt sich die Frage, ob Du irrationale Entscheidungen auch dann legitim findest, wenn andere Leute sie zu Deinem Schaden treffen. Würdest Du dann auf einer rationalen Begründung bestehen?