Gerne werde ich konkreter:
An anderer Stelle sagt Bedford-Strohm: "Wenn ein Muslim Taten der Barmherzigkeit tut, aber ein Christ nichts Gutes tut, wie könnte ich dann sagen, dass der Christ gerettet wird, aber der Muslim verloren ist? Gott ist in seiner Entscheidung souverän." Das gleiche lässt er auch für Atheisten und Agnostiker gelten.
Also scheint es nach seiner Ansicht nicht notwendig zu sein, an Jesus Christus zu glauben um Gott gefällig zu sein.
Ich glaube du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf. Er weist lediglich auf die Souveränität Gottes hin, sonst müsste er ja im Umkehrschluss für alle Christen ein Rettungsversprechen leisten. Und die Grenze kann er nicht ziehen.
Zitat:
Zitat von waden
Weshalb ist es für ihn dann so wichtig, ob Jesus Christus Gottes Sohn gewesen ist beziehungsweise wenn das jemand leugnet, wenn es sogar seinem Gott egal ist?
Warum muss er sich dann so abgrenzen?
1.Weil das einer religiösen Wahrheit entspricht?
2. So wie ich ihn verstehe, unterstreicht er mit dem Hinweis der Agnostiker etc. nur die Souveränität Gottes.
Ich glaube du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf. Er weist lediglich auf die Souveränität Gottes hin, sonst müsste er ja im Umkehrschluss für alle Christen ein Rettungsversprechen leisten. Und die Grenze kann er nicht ziehen.
Nein, er weist nicht nur lediglich auf Gottes Souveränität hin. Er hat sehr genaue Vorstellungen, wie es zu Gott geht, nämlich durch Jesus oder garnicht. Sonst hätte er kein Problem damit, anzuerkennen, dass der jüdische und islamische Gott der gleiche abrahamitische sein könnte wie sein eigener.
1.Weil das einer religiösen Wahrheit entspricht?
2. So wie ich verstehe, unterstreicht er mit dem Hinweis der Agnostiker etc. nur die Souveränität Gottes.
Die religiöse Wahrheit ist ja, wie er in dem Gespräch selbst sagt, im Wandel. D.h., dass die Gläubigen unterschiedlicher Gesellschaften und unterschiedlicher Zeiten sich immer aus der Bibel die Stellen heraussuchen, die zur aktuellen Situation zu passen scheinen. Ich empfinde in diesem Zusammenhang starke Probleme mit dem Begriff der "religiösen Wahrheit", weil sie letztlich wie alle anderen Weltanschauungen auch dem gesellschaftlichen Wandel unterliegt, was Bedford-Strom ja selbst ausdrücklich betont und zugleich auf das unverrückbare Buch der Bibel verweist. Da besteht doch eine gewisse Freiheit, um nicht zu sagen Beliebigkeit der Interpretation.
Agnostiker und Atheisten wurden beispielsweise von der Kirche früher nicht geduldet, sondern verfolgt. Wann hat Gott wem mitgeteilt, dass diesbezüglich andere Regeln gelten sollen?
Nein, er weist nicht nur lediglich auf Gottes Souveränität hin. Er hat sehr genaue Vorstellungen, wie es zu Gott geht, nämlich durch Jesus oder garnicht. Sonst hätte er kein Problem damit, anzuerkennen, dass der jüdische und islamische Gott der gleiche abrahamitische sein könnte wie sein eigener.
Sein souveräner Gott besteht offenbar auf Jesus.
Wenig überraschend als evangelisch-lutherischer Landesbischof Johannes 14 Vers 6 kennend:
Zitat:
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich
D.h., dass die Gläubigen unterschiedlicher Gesellschaften und unterschiedlicher Zeiten sich immer aus der Bibel die Stellen heraussuchen, die zur aktuellen Situation zu passen scheinen.
Gar nicht verwunderlich, schließlich sprechen einen beim Verlust eines geliebten Menschen andere Worte an als bei der Geburt des eigenen Kindes. Einmal benötigt der Mensch Worte des Trostes, ein anderes Mal sucht er nach einem Ausdruck für Dankbarkeit für das erfahrene.
Mich würde es eher befremden, wenn ein Pfarrer 1682 eine Predigt im selben Wortlaut wie ein Pfarrer 2017 halten würde. Als Christ ist man stets Mensch in einer Gegenwart und einem Umfeld im Hier und Jetzt. Das Wort gilt es damit in Bezug zueinander zu setzen. Ansonsten würde eine reine Bibellesung ausreichen und es bedürfte gar keiner Predigt/Auslegung mehr.
Pascal, könntest Du ein konkretes Beispiel nennen für eine Sache, die 1682 eine göttliche Wahrheit besaß, die sie heute jedoch nicht mehr besitzt?
Ich verstehe nicht, warum eine Predigt, die gegen Frauenrechte wettert, und die wir heute lächerlich finden würden, im Jahr 1682 eine göttliche Wahrheit gewesen sein soll. Die Frauen haben sich ja nicht wesentlich geändert, oder doch?
Würdest Du sagen, dass es 1682 eine göttliche Wahrheit war, Zauberinnen zu töten? Dies übermittelt uns nämlich Moses: "Eine Zauberin sollst du nicht am Leben lassen" (2. Mo, 22,17). Wann hat diese feine Weisheit den Status des Göttlichen verloren? Und wie hat uns diese Erkenntnis ereilt?