Ich habe eine Rahmenlehre in der ich auch diesen Rahmen gebaut habe. Ich brauche nur einen neuen Dorn fürs Pressfitgehäuse. Bisher habe ich nur einen für BSA aber auf der Drehmaschine ist der relativ schnell gemacht. Die Bohrung ist aber relativ genau. Ein bisschen Luft hat das neue Gehäuse, so dass ich es gut einpassen kann.
So, das Gewebe der alten tube-to-tube-Verbindung ist entfernt. Ich habe gesehen, dass ich damals die Radien der Rohrknoten recht großzügig gespachtelt habe, bzw. dass ich recht faul beim Schleifen war und somit unnötig viel Spachtelmasse am Rahmen war, was ja auch auf die Waage drückt. Den Zustand habe ich jetzt verbessert. Der Rahmen wiegt jetzt 898g. Ich werde die Woche die Rahmenlehre vorbereiten und das Tretlager einkleben. Danach müssen wieder Gewebelagen zur Verbindung der Rohrknoten drauf. Ich hoffe der Rahmen wiegt danach unter 950g. Sollte machbar sein.
So, das Tretlagergehäuse ist eingeklebt. Der Rahmen wurde in die Rahmenlehre eingepasst und dann das Tretlagergehäuse eingesetzt. Es saß mit minimal Luft drin so dass der Rahmen nicht unter Spannung stand, was die Gefahr bergen würde, dass danach die Kurbel schief steht. Außerdem muss ja auch der Kleber irgendwo rein fließen. Als Kleber habe ich Uhu endfest in den Spalte "einmassiert". Uhu endfest ist zwar ein sehr guter Expoxydkleber aber können muss der eigentlich nicht viel. Die Arbeit machen dann die Gewebelagen die zum Schluss drauf kommen. Ich hoffe die niedrigen Temperaturen verhindern dass der Kleber weg läuft. Nächster Schritt ist es die Ecken zu verspachteln und dann Radien reinzuschleifen.
Beeindruckende Bilder der Handwerkskunst. Und da rechnet der Ottonormalverbraucher bei Carbonrahmen mit "Rocketscience", wie sie die Firmen einem gerne verkaufen wollen...
Ach die kochen auch nur mit Wasser. Bzw. panschen mit Epoxy. Die "rocketscience" ist seit einiger Zeit auf einem technischen Niveau zu arbeiten das sich als solches bezeichnen darf. Die heutigen Rahmen sind nicht gut oder super geworden sondern das was man erwarten kann wenn ein Hersteller (nicht die Marke) mit durchschnittlichem Carbon-knowhow ran geht. Alles was es vor dem ersten Scott CR1 (bzw. C1 wie er zuerst heißen sollte) war Pfusch hoch 3. Der Rest kam durch neue Standards wie z. B. Pressfit-Innenlager durch die man Alu spart. Und Pressfit war eh eine Notgeburt weil Alu ohne Isolator (z. B. Glasfaserschicht) nicht zwingend dauerhaft im Carbon hält. War also keine neue Alientechnologie sondern Zwangsevolution.
Ich darf vermelden, dass der Kleber da geblieben ist wo er hin gehört.
Werde mir heute noch eine Packung Uhu endfest holen und den mit Kurzfasern zum Spachtel anrühren. Laminierharz lässt sich leider nur schlecht zum Spachtel machen. Ist einfach zu flüssig. Die meisten Hersteller nehmen zwar normalen Spachtel (rotes oder grünes Zeug sieht man an entlackten Rahmen häufig) aber ich hätte gerne was mit Klebkraft. Wohl eher unnötig aber normaler Spachtel gefällt mir einfach technisch nicht.
Innen ist eigentlich kein Kleber notwendig. Gibt ja genug Rahmen die nicht tube-to-tube sind, deren Tretlager nur am Rand Kontakt mit dem Rahmen hat. Außerdem ist innen ja die neutrale Ebene, da können eh kaum Kräfte aufgenommen werden. Über die Wanddicke der Rohre geht der Kleber schon rein, das habe ich nachkontrollieren können. Die Hauptarbeit machen die Faserlagen die noch kommen. Industriell dürften die irgendeinen Schnellkleber nehmen, der keine besonderen Eigenschaften hat. Dient im Endeffekt nur zur Fixierung und Spaltüberbrückung.
Ich hab den UHU endfest mit Kurzfaserschnipseln angemischt. Das hat sich als super Spachtel mit Klebkraft raus gestellt. Laminierharz hat einfach keinen Tack und will nicht da bleiben wo man es hinschmiert. Da ändern auch die Glasbubbles nichts dran. Füllstoffe habe ich außerdem genug hier. Normaler Spachtel hat keine besonderen technischen Eigenschaften, lässt sich aber gut verarbeiten. UHU endfest hat sich da als der goldene Mittelweg herausgestellt. Außerdem muss man mal erwähnen, dass UHU endfest ein spitzenmäßiges Produkt ist. Da gibts nichts auszusetzen (außer der Preis). Nur weil viele nur die UHU flinke Flasche kennen, ist der nicht überall als spitzenmäßiger Kleber bekannt. Ich kann ihn nur empfehlen. Der Epoxydharzkleber -E- von R&G ist günstiger, kommt aber für mein Empfinden nicht an UHU endfest ran.
12g Spachtel habe ich übrigens drauf geschmiert. Mal schauen wie viel nach dem Schleifen der Radien übrig bleibt. Mal schauen wann ich das mache. Schleifen hasse ich wie die Pest. Wobei der UHU endfest recht gut zu schleifen geht.
7 Gramm sind übrig geblieben. Die dunklen Punkte sind Faserschnipsel, die sich nicht in einzelne Faser getrennt haben. Man müsste die Faserschnipsel halt vorher zerreiben. Ist aber im Großen und Ganzen egal.