Ich glaube, dass ältere Athleten wie du und ich, die diesen Sport schon zwei Jahrzehnte betreiben, mal langsam daran gewöhnen sollten, dass junge Menschen Dinge ganz anders wahrnehmen.
"Um sein Ziel zu erreichen" - zählen immer häufiger Begriffe wie "Anstand" doch nicht mehr. Das ist altruistisch.
Und den haben deiner Meinung nach ältere Sportler eher als jüngere?
Mein Opa sagte mir auch mal, dass seine Generation noch Anstand hatte. Fand ich auch immer amüsant, denn das hat der Rest der Welt nämlich auch anders gesehen.
entschuldigt, das habe ich ganz anders gemeint:
mMn ist es einfach so, dass es heute ganz anders gesehen wird, seinen eigenen Erfolg herzustellen als früher. Themen wie Ethik, Anstand oder Rücksichtnahme sind kein Leitmotiv.
Es gilt der Hedonismus - und der soll erreicht werden, schnell und auf direktem Weg. Wie man da hinkommt, ist erst einmal egal.
Ich könnte endlos schreiben (und ihr mir widersprechen): Anfangen bei Schönheitsoperationen (die doch vor 15 Jahren nur einer bestimmten Klasse vorbehalten waren), Smartphones (ich weiß nicht, welche Kinder früher mit 1000 Euro oder so (bitte nicht auf 200 Euro herumreiten) durch die Gegend gelaufen sind (von der zusätzlich teuren Kleidung mal abgesehen) - auch heute noch gilt: Zweig mir dein Smartphone und ich sag dir, wer du bist.
Schau mal, wie viele junge Menschen einen Lebensstandard führen, den sie sich nach den Erfahrungen (mit dem Alter) nicht leisten können, aber dennoch führen (und dann nicht wenig in die Zahlungsunfähigkeit führt (muss mn ja nur mal schauen, wie viele Menschen zwischen 18 und 25 pleite sind).
Will sagen: jüngere Menschen sind so groß geworden, ihre Sachen/Ziele zu verfolgen und zu erreichen. Hilfsmittel werden genommen. Schon alleine, um mehr zu haben (erreichen), als andere. Konkurrenzsituation. Wie ich da hinkomme, ist egal.
So sind nicht alle.
Aber 18% sind nicht ganz jedes 5. Kind.
Und wenn ich im Kindergarten (bei unserem Kind, welches keine Boutiquekleidung trägt) sehe, wie da die Kinder gepusht werden....
Bodybuilding - ich will so aussehen, wie "...". Wie komme ich da hin? Prima, mach ich.
Windschattenfahren? Mir doch egal. Ich will nach vorne.
Ich rede ja gar nicht davon, dass alle so sind.
18% sind nicht ganz jedes 5. Kind.
Wenn ich mir so jeden 5. anschaue......joa, passt schon.
Warum sollen denn gesellschaftliche Phänomene im TT keinen Einzug halten?
Das wäre ja noch schöner.
Warum im TT nicht, wenn es im BB, Radsport, beim Laufsport der Fall ist?
Dafür gibt es keine Theorie.
Es gibt keine Dopingtests.
Außerdem ist die durch Epo verursachte Blutverdickung auf der ja die höhere Sauerstofftransportkapazität beruht ein großes Problem für Hitzerennen (zu denen ja nicht wenige Ironman-Rennen bekanntlich zu zählen sind). Bei höherem Hämatokrit kommt es wesentlich leichter zur Dehydratation als bei niedrigerem Hamatokrit und damit unter Belastung viel leichter zum Kreislaufkollaps.
Könnte erklären,
warum Marino 2012 so "elendig" in Kona stehenblieb
und den Eindruck machte, ihm sei der Stecker gezogen worden.
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and that is even better.
Tri addicted since 1987.
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Keep TRI-ing!
Du lehnst Umfragen also generell ab, weil da eh' nur gelogen wird.
Nein. Aber ich glaube, dass es wenig Umfragethemen gibt, bei denen es so viel Grund gibt, die Unwahrheit zu sagen wie bei Dopingfragen. Einige mögliche Gründe habe ich ja genannt.
Bei einer Wahlumfrage z.B. sehe ich solche Gründe nicht.
Zitat:
Zitat von qbz
ich nehme an, Du gehst auch davon aus, dass bei den Zuschauerumfragen generell:
1. Arne das Ergebnis nicht fälscht,
2. 2 Kommentatoren dasselbe Ergebnis bestätigt sehen und ablesen,
3. die Technik keinen systematischen Fehler bei Abstimmungen aufweist,
4. Ja- / Nein-Stimmen als solche verbucht werden.
Insofern verstehe ich Deine Antwort nicht.
Ich gehe natürlich davon aus, dass hier das Ergebnis genau so präsentiert wird, wie abgestimmt wurde.
Aber ich gehe davon aus, dass viele aus gutem Grund nicht wahrheitsgemäß abstimmen. Einige in die eine Richtung, andere andersrum. Das werden aber nicht gleich viele sein.
Zitat:
Zitat von qbz
das sollte ein seriöser Erhebungsforscher mit geeigneten Kontrollfragen in einem Fragebogen herausfiltern / -rechnen können.
Ich wüsste nicht, wie das einer herausfiltern wollte, wenn ich konsequent so täte, als wenn ich ein Doper wäre. Oder umgekehrt.
Herausfiltern kann man, wenn einer einfach zufällig irgendwie irgendwas ankreuzt - dann wird einiges widersprüchlich sein. Wobei das speziell bei der RRT wohl nur bedingt möglich ist, da man ja i.d.R. gar nicht genau weiß, wer auf welche Frage geantwortet hat ...
Weil ja Body Building immer gern als Beispiel herangezogen wird bei Dopingthemen, so würde ich, wenn es um Quoten und Vergleiche geht zurückhaltender sein.
Im Profi-Body Building scheint mir im Umgang mit Leistungsfördernden Substanzen "offener" zu sein und vielleicht auch in der gewöhnlichen BB-Szene.
Da wird das dann ja vielleicht (und vielleicht auch zu Recht) nicht mal mehr als Betrug betrachtet sondern als "normal".
Man sollte beachten dass es auch eine "Natural BB"- Szene gibt in welcher Doping verpönt ist. Wer da dopt und Wettkämpfe macht betrügt.
Vielleicht sind in der "Natural BB -Szene" die Betrugszahlen eher vergleichbar zum Triathlon wo Doping auch verpönt ist.
Vielleicht auch nicht.
Ich habe keine Ahnung, aber man kann nicht Äpfel mit Birnen und schon gar nicht Melonen vergleichen.
Steuerbetrug meine ich, ist beispielsweise auch eher allgemein akzeptiert als Kavaliersdelikt und so werden doch da die Versuchung und die Quote vielleicht viel größer sein als im Triathlon.
Dopingbetrug im Triathlon mit Steuerbetrug oder Doping im BB zu vergleichen ist mir einfach zu weit hergeholt.
Nein. Aber ich glaube, dass es wenig Umfragethemen gibt, bei denen es so viel Grund gibt, die Unwahrheit zu sagen wie bei Dopingfragen. Einige mögliche Gründe habe ich ja genannt. Bei einer Wahlumfrage z.B. sehe ich solche Gründe nicht.
......
Vergleichbar wären am ehesten die Prävalenzerhebungen im Bereich der sog. illegalen Drogen. Auch hier gelten doch für die Erhebungen, die schon seit Jahrzehnten unter wissenschaftlicher Begleitung stattfinden, ähnliche methodische Einschränkungen, dass sich nicht alle an der Stichprobe beteiligen und es sozial erwünschte Antworten gibt, ohne dass man deswegen die Ergebnisse, die für Planungszwecke erfasst werden, in der Tendenz jeweils generell bezweifelt.
Vergleichbar wären am ehesten die Prävalenzerhebungen im Bereich der sog. illegalen Drogen. Auch hier gelten doch für die Erhebungen, die schon seit Jahrzehnten unter wissenschaftlicher Begleitung stattfinden, ähnliche methodische Einschränkungen, dass sich nicht alle an der Stichprobe beteiligen und es sozial erwünschte Antworten gibt, ohne dass man deswegen die Ergebnisse, die für Planungszwecke erfasst werden, in der Tendenz jeweils generell bezweifelt.
Kenne mich da nicht so aus. Gehe aber davon aus, dass man in dem Bereich seit langem recht gute Daten hat, und dass auch deutlich mehr Menschen dazu befragt werden als in unserem kleinen Triathlonbereich.
Wenn das so ist, wird der Befragte nicht davon ausgehen, dass er durch falsche Antworten irgendetwas zum eigenen Nutzen bewirken kann.
Triathlondoping scheint ein ziemlich schwarzes Loch zu sein. Wir wissen quasi nix. Selbst unter uns mehr oder weniger Insidern gibt es riesige Unterschiede in der Einschätzung dazu.
Da ist es es sehr viel naheliegender, dass man durch taktische Antworten das Ergebnis im eigenen Sinne zu beeinflussen versucht.
Noch ein Aspekt in diesem Sinne:
Naheliegend ist der Verdacht, dass Doper trotz Anonymität usw. kein Doping zugeben. Das meinen vermutlich etliche Nicht-Doper durch ebenso falsche Angaben ausgleichen zu müssen. Wenn es aber tatsächlich gar nicht viele Doper gibt, ist es leicht möglich, dass die lügenden nicht-Doper die lügenden Doper zahlenmäßig übertreffen ...