Hei MickFi,
ich glaube das Problem liegt in Deiner Definition von "artgerecht"......
Robert spricht von artgerecht, wenn genetisch angepasst (wenn ich falsch liege, bitte korrigieren!);
Du meinst damit eher das, was die Ururururururvormenschtiere getan haben?!
In dem Sinne gäbe es ja nicht mal Ionenkanäle der Einzelzelle und wir müssten uns alle per Diffusion oder Endozytose oder so ernähren :-)
Genau das meinte ich mit der Anspielung auf die hochverehrte Mitbewohnerin unseres Planeten, die Amöbe.
Artgerechte Ernährung = Ernährung für die unser Stoffwechsel durch evolutorische Selektionsprozesse genetisch adaptiert ist.
Aus anderer Sicht ausgedrückt: Die Ernährung mit der unser Körper maximale Leistung bei bester Gesundheit bis ins hohe Alter abrufen kann.
Hei Robert, Du hättest das Potential, mit deinem motivationsreichen Schreibstil gute Bücher zu schreiben, vielleicht liest man ja bald das ein oder andere :-)
__________________ L' It alia vive in biciclletta.
Aus anderer Sicht ausgedrückt: Die Ernährung mit der unser Körper maximale Leistung bei bester Gesundheit bis ins hohe Alter abrufen kann.
Liegt aber hierin nicht das Problem der Paleo-Ernährung?
Habe ich in meinen letzten Beitrag zu spät nachgebessert, darum hier nochmal:
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schriebt dazu das hier: "Die Thesen zur „Steinzeiternährung“ erscheinen zwar schlüssig, gehen aber von zahlreichen falschen Annahmen und logischen Fehlschlüssen aus. So wird insbesondere verkannt, dass eine genetische Anpassung an die Umwelt nicht auf langfristige Gesundheit abzielt, sondern nur auf reproduktive Fitness. Weiterhin ist keinesfalls immer eine Anpassung notwendig, damit ein bestimmtes Umfeld passend ist. Als einzig begründete Aussage zur Steinzeit-ernährung lässt sich deshalb nur ableiten, dass diese überlebens- und reproduktionsadäquat war bzw. ist. Jede weitergehende Interpretation, z. B. im Hinblick auf die Optimalität prähisto-rischer Ernährungsformen oder ihre Eignung zur Prävention chronisch-degenerativer Erkran-kungen muss spekulativ bleiben.
Davon abgesehen bestehen erhebliche Probleme darin, überhaupt zu definieren, wie die Steinzeiternährung aussah. Alle Hypothesen gründen auf den stark schwankenden Daten von rezenten1 Jäger- und Sammlervölkern. Wegen der unsicheren Datenbasis kann lediglich gefolgert werden, dass die „Paleo Diet“ ausschließlich aus (gesammelten) Wildpflanzen und (erjagtem bzw. gefischtem) Wildfleisch bestanden habe. Die Relation vom Tier stammenden zu pflanzlichen Lebensmitteln ist hingegen nicht eindeutig zu bestimmen."
"Dass Menschen Fleisch von Natur aus eher als Beilage betrachten ist - sorry - weltanschaulich oder religiös motivierter Bullshit und in keinster Weise wissenschaftlich haltbar."
Aber wo beginnt die Natur? Wenn man die Zeit nimmt, bevor die Waffen erfunden wurden, das war die längste Zeit, dann ist Fleisch tatsächlich nur eine "Beilage", denn auch Zähne, Darm, Ph-Wert der Magensäure, Finger sprechen dafür, dass deutlich mehr pflanzliches als Fleisch gegessen wurde. Ist doch nicht schlimm, sich nach Paleo zu ernähren, nur sollte man das aus den richtigen individuellen Beweggründen tun, und nicht auf Basis falscher Behauptungen.
Bei der Gelegenheit oute ich mich mal als SlowFood Anhänger, der kein Fleisch isst, aber Fisch aus nachhaltiger MSC-Zertifizierter Fischerei isst.
Liegt aber hierin nicht das Problem der Paleo-Ernährung?
Habe ich in meinen letzten Beitrag zu spät nachgebessert, darum hier nochmal:
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schriebt dazu das hier: "Die Thesen zur „Steinzeiternährung“ erscheinen zwar schlüssig, gehen aber von zahlreichen falschen Annahmen und logischen Fehlschlüssen aus. So wird insbesondere verkannt, dass eine genetische Anpassung an die Umwelt nicht auf langfristige Gesundheit abzielt, sondern nur auf reproduktive Fitness. Weiterhin ist keinesfalls immer eine Anpassung notwendig, damit ein bestimmtes Umfeld passend ist. Als einzig begründete Aussage zur Steinzeit-ernährung lässt sich deshalb nur ableiten, dass diese überlebens- und reproduktionsadäquat war bzw. ist. Jede weitergehende Interpretation, z. B. im Hinblick auf die Optimalität prähisto-rischer Ernährungsformen oder ihre Eignung zur Prävention chronisch-degenerativer Erkran-kungen muss spekulativ bleiben.
Davon abgesehen bestehen erhebliche Probleme darin, überhaupt zu definieren, wie die Steinzeiternährung aussah. Alle Hypothesen gründen auf den stark schwankenden Daten von rezenten1 Jäger- und Sammlervölkern. Wegen der unsicheren Datenbasis kann lediglich gefolgert werden, dass die „Paleo Diet“ ausschließlich aus (gesammelten) Wildpflanzen und (erjagtem bzw. gefischtem) Wildfleisch bestanden habe. Die Relation vom Tier stammenden zu pflanzlichen Lebensmitteln ist hingegen nicht eindeutig zu bestimmen."
Das hier "Dass Menschen Fleisch von Natur aus eher als Beilage betrachten ist - sorry - weltanschaulich oder religiös motivierter Bullshit und in keinster Weise wissenschaftlich haltbar."
Aber wo beginnt die Natur? Wenn man die Zeit nimmt, bevor die Waffen erfunden wurden, das war die längste Zeit, dann ist Fleisch tatsächlich nur eine "Beilage", denn auch Zähne, Darm, Ph-Wert der Magensäure, Finger sprechen dafür, dass deutlich mehr pflanzliches als Fleisch gegessen wurde. Ist doch nicht schlimm, sich nach Paleo zu ernähren, nur sollte man das aus den richtigen individuellen Beweggründen tun, und nicht auf Basis falscher Behauptungen.
Bei der Gelegenheit oute ich mich mal als SlowFood Anhänger, der kein Fleisch isst, aber Fisch aus nachhaltiger MSC-Zertifizierter Fischerei isst.
Ich versteh leider noch immer nicht, welche Behauptungen du meinst, die falsch sein sollen?!?
Deine Defintion von "natürlich" (Nahrungserwerb ohne Werkzeug) hat mit der meinen nichts zu tun. Meine basiert auf dem auf Basis der Nahrungsquellen der Altsteinzeit evolvierten Genom. Also reden wir schleicht aneinander vorbei - wobei deine Definition nicht die der herrschenden entspricht, sondern die meine.
Über die Argumente der DGE kann ich mich abseist davon nur amüsieren, weil sie gerade unfähig ist, die Ursachen der Zivilisationskrankheiten mit ihrer Empfehlung in den Griff zu bekommen, während diese unter Jägern und Sammlern bis in unsere Tage nahezu unbekannt sind, obwohl auch sie die genetische Veranlagung dazu haben. Die Ackerbauern hingegen erkrankten schon in jungen Jahren an diesen Krankheiten und wiesen eien dramatisch schlechtere Gesundheit auf als ihre Vorfahren. Es geht bei der Steinzeiterhärung weniger um die Reproduktion, als um die Frage, wie man gesund alt werden kann. Ganz pragmatisch also aus der Sicht des Einzelnen unserer Tage. Die DGE weicht dem Kern aus und begibt sich auf Nebenkriegsschauplätze, statt endlich einmal einzugestehen, dass sie seit Jahrzehnten die Leute mit Bullshit in die Irre leitet. Wird Zeit, dass dieser korrupte Lobbyistenverein aufgelöst wird.
Bei der Zusammenstellung neuer Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kindertagesstätten, die Bundesernährungsministerin Ilse Aigner Ende April vorstellte, hat die Lebensmittelindustrie kräftig nachgeholfen. In einem internen Rundschreiben vom 29. April berichtet der Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft (BLL), wie er im Gespräch mit Experten des Ministeriums sowie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) "zahlreiche Inhalte richtigstellen bzw. verbessern" konnte. So sei es gelungen, die vorgesehene Ausgrenzung von Schmelzkäse und Mayonnaise, Geschmacksverstärkern, künstlichen Aromen und Süßstoffen wieder streichen zu lassen. Als "ideologisch und erzieherisch" kritisiert der BLL zudem die Aussagen, von der die DGE nicht abrückte: "Kinderlebensmittel und Süßigkeiten gehören nicht in die Brotdose." In der Ernährungspsychologie sei anerkannt, dass Verbote einzelner Produkte kontraproduktiv seien, argumentiert der BLL, dessen Präsident Theo Spettmann für Südzucker arbeitet. Die DGE, die die Kriterien im Regierungsauftrag erarbeitet hatte, begründet die Anhörung des BLL damit, die "Gegebenheiten des Marktes und das Verbraucherverhalten in unsere Überlegungen einzubeziehen". Thilo Bode von der Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert dagegen: "Ministerin Aigner brüstet sich, für gesunde Ernährung in Kitas zu sorgen - tatsächlich schützt sie die Profitinteressen der Nahrungsmittelindustrie auf Kosten der Kleinsten."
Zugegen, ich bin auch nicht der allergrößte DGE-Fan.
Wenn man ab den Zeitpunkt es als DIE natürliche Nahrung betrachtet, wo der Mensch, bzw. der Vorfahre begonnen hat, mit technischen Hilfsmittel Großwild zu jagen, dann mag Paleo so einigermaßen hinkommen, aber selbst dann ist das doch zu viel Fleisch. Wobei ich jetzt nicht weiß, ob man jeden Tag so um 50prozent der Proteine aus tierische Quellen beziehen soll laut Paleo und ob jeden Tag 1/3 auf dem Teller Fleisch sein soll, oder ob das eher die Ausnahme sein soll.
Das DGE Argument mit der Evolution und der reproduktiven Fitness ist doch Nonsens, zumindest so, wie sie es meinen. Bei so sozial komplexen Lebewesen wie dem Menschen, ist es durchaus von Vorteil, wenn man fit ein hohes Alter erreicht und sich so noch an der Aufzucht von Enkeln und Urenkeln beteiligen kann. Als wenn die Evolution nur eine Strategie verfolgen würde.
Zum Fleischkonsum,
da bin ich der Meinung, dass ein Durchschnitt aller noch vorhandener Jäger-Sammler Kulturen nicht die richtige Methode ist.
Bestes Beispiel dafür sind doch die Inuit. Die machen das erst ein paar tausend Jahre so, da hat man anderswo schon Getreide angebaut ...
Für mich erscheint es da besser zu schauen, wie Menschen leben, die unter ähnlichen Bedingungen leben, wie unsere Urahnen damals in der Savanne Ostafrikas, also z.B. die San-Buschmänner oder auch Aborigines, auch wenn´s nen anderer Kontinent ist.
Die kommen jeweils auf maximal 30% tierischer Kost am Energiebedarf und davon stammt nicht mal die Hälfte von Großwild, die andere Hälfte stammt aus Kleingetier (Reptilien, Schnecken, Insekten, Muscheln, usw. und Eiern.