Ist die Mobilisierung von Fetten nicht ebenso trainierbar ohne eine ketogene Basisernährung?
Da der enzymatische Apparat nur durch lückenlose Ketose optimal ausgebaut wird und sowohl die Muskelzellen "lernen" Ketonkörper und in einem fortgeschrittenen Stadium der Ketoadaption auch freie Fettsäuren zu verbrennen, ist das in etwa so, als würdest du ein Lagerfeuer machen wollen und alle paar Minuten gäbe es einen Regenschauer, enn du leglich gelegentlich nüchtern lange Einheiten trainierst.
Nach erfolgter Ketoadaption, die einige Tage lückenlose Ketose in Anspruch nimmt, deckt das Gehirn 80% seines Energiebedarfes aus Ketonkörpern, der Rest kommt aus KH oder, bei nicht ausreichender zugeführter Menge, aus der Gluconeogenese aus Fetten und glucogenen Aminosäuren. Je vollständiger die Ketoadaption, desto weniger Muskelsubstanz wird "verspachtelt", wenn die Leberglykogenspeicher leer sind. Das wiederum trägt zu einer schnelleren Regeneration bei, da verstoffwechselte Muskelsubstanz nicht regeneriert werden muß.
Wenn man bedenkt, dass das Gehirn ca. 600 kcal/d an Energie braucht, so bedeutet dies bei vollständiger Ketoadaption lediglich 120 kcal/d oder 30g benötigte Glucose (30g KH oder 52g Proteine oder 300g Fett um diese zu decken, wenn man keine Muskelsubstanz verbrennen will).
Lange GLA-Einheiten kann man so problemlos bestreiten, wenn man den GLA-Bereich allerdings mehr als nur kurzfristig verläßt, wirds unangenehm. Im Wettkampf (es sei denn auf Ultradistanzen), wird man keine besondere Performance abrufen können - wohl aber, wenn man ketoadaptiert ist und im WK gezielt KH zuführt. Dann verfügt man über einen perfekten Hybridmotor, muß weniger Nahrung zuführen, minimiert die Bindung von Blut imVerdauungsapparat, riskiert weniger mit Verdauungsproblemen konfrontiert zu werden, kann die Notwendigkeit zur Verpflegung der Konkurrenz gezielt taktisch für sich nutzen,....).
Hinzu kommt der Superkompensationseffekt was die Glykogenspeicherung angeht, den man zb von der Saltin-Diät her kennt. Allerdings ist eine klassiche Saltindiät eine extrem nervige Geschichte, weil man ausgerechnet in der Phase des Tapering die Ketoadaption durchzieht, worauf manche sensibel reagieren.
Lange GLA-Einheiten kann man so problemlos bestreiten, wenn man den GLA-Bereich allerdings mehr als nur kurzfristig verläßt, wirds unangenehm. Im Wettkampf (es sei denn auf Ultradistanzen), wird man keine besondere Performance abrufen können - wohl aber, wenn man ketoadaptiert ist und im WK gezielt KH zuführt. Dann verfügt man über einen perfekten Hybridmotor, muß weniger Nahrung zuführen, minimiert die Bindung von Blut imVerdauungsapparat, riskiert weniger mit Verdauungsproblemen konfrontiert zu werden, kann die Notwendigkeit zur Verpflegung der Konkurrenz gezielt taktisch für sich nutzen,....).
Soweit die Theorie. Wenn ich mir die oben verlinkten Ernährungsstudien der Läufer anschaue, scheint das Thema Ketose zumindest bei diesen auch im Training keine nennenswerte Rolle zu spielen.
Ich meine auch mal nach Hailes erstem Weltrekord in Berlin auf powerbar.de eine Zusammenstellung seiner Ernährung während des Rekordlaufes gelesen zu habe. Der hat sich, wenn ich mich richtig erinnere, alles 15-20min ein Gel reingedrückt, was rein von der Energiemenge dafür spricht, dass die Energiebereitstellung überwiegend über schnell verfügbare KH erfolgte.
Ich hatte nur im Kopf, das bei Paleo zuviele KH böse wären
Dieser Gedanke ist verbreitet und liegt meiner Ansicht nach an den vielen selbsternannten "Gurus", die den Paleo Gedanken verwässern, die Wissenschaft ignorieren, sich den Wünschen ihrer Kunden (-> Geld) beugen und dann ein widerstandsloses Abnehmkonzept versuchen zu etablieren.
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Zitat:
Zitat von captain hook
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.
Dieser Gedanke ist verbreitet und liegt meiner Ansicht nach an den vielen selbsternannten "Gurus", die den Paleo Gedanken verwässern, die Wissenschaft ignorieren, sich den Wünschen ihrer Kunden (-> Geld) beugen und dann ein widerstandsloses Abnehmkonzept versuchen zu etablieren.
S.o.: PP schreibt von Ketose im Training. Die Läufer in oben verlinkten Studien pfeifen sich aber soviel KH rein, dass man wohl auch im Training nicht von Ketose sprechen kann.
Zitat:
Zitat von tomilla
Hi Matthias, nichts anderes hat PP geschrieben!?
PP schreibt von Ketose im Training, also im weitesten Sinne Training des Fettstoffwechsels im Training, um diese Zusatzleistung im Wettkampf abrufen zu können. Wenn ich mir alle 15-20min ein Gel reinpfeife (plus Getränke), spricht das rein vom Gefühl her (ohne das genau berechnet zu haben) von der Energiemenge nicht dafür, dass er neben den schnell verfügbaren KH aus den Gels auch auf andere nennenswerte Energiebereitstellungsmöglichkeiten setzt.
Lange GLA-Einheiten kann man so problemlos bestreiten, wenn man den GLA-Bereich allerdings mehr als nur kurzfristig verläßt, wirds unangenehm. Im Wettkampf (es sei denn auf Ultradistanzen), wird man keine besondere Performance abrufen können - wohl aber, wenn man ketoadaptiert ist und im WK gezielt KH zuführt.
Ernstgemeinte Frage:
Wenn ich das richtig verstehe, ist das also nu was für Grundlagenausdauertraining. Wie macht man das bei 2-3 intensiven Einheiten pro Woche, bei denen man diesen Bereich verlässt? Ist ja beim Triathlon- und auch beim Marathontraining nichts außergewöhnliches (Intervalltraining, TDL...).
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Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."