Algen wurden zumindest im Abstract als möglicherweise brauchbarer eingestuft.
Ist es ethisch vertretbar, Algen zu essen?
Wer sagt, ob Algen gegessen werden wollen? Schließlich schützen sie sich mit Toxinen gegen Fraßfeinde, wie dies Pflanzen auch tun.
Wer kann mit Sicherheit sagen, dass Algen keine Schmerzen empfinden, wenn man sie tötet - was Pflanzen angeht, ist das ja offensichtlich nicht mehr unumstritten so, dass dem nicht so ist.
Dass Pflanzen oder Algen zu verspachteln ethisch einwandfrei sei, während das Verspachteln von Tieren verwerflich, ist für mich eine scheinheilige Debatte, die lediglich mangelnder biologischer Kenntnis geschuldet ist.
So wie man früher dachte, dass es qualitative Unterschiede zwischen Mann und Frau gab (im antiken GRE galten Frauen nicht als Menschen), zwischen den Rassen des Menschen, und das Töten eines Juden vor wenigen Jahrzehnten in D noch mit Ungezieferbeseitigung verglichen wurde, so wird man vielleicht in ein paar Jahrzehnten übereinkommen, dass damals (heute) die Veganer dumme Idioten waren, weil sie dachten, Pflanzen würden nur zu dem einen Zweck da sein, von uns gezüchtet, kultiviert, getötet und gegessen zu werden, nur weil sie keine Augen haben, aus denen sie uns mitleiderregend anglotzen können, wenn wir sie ums Leben bringen wollen, um selbst zu überleben. Pflanzen haben keinerlei Skrupel uns zu töten, wenn wir nicht aufpassen, wie Raubtiere ebenfalls nicht. Wers nicht wahrhaben will, nasche am Knollenblätterpilz oder nehme ein Bad in haiverseuchten Gewässern.
Sobald wir so weit sind, anzuerkennen, dass Pflanzen sich als Objekt von Moral und Ethik nicht von Tieren unterscheiden, nur eben andere biologische Mechanismen zur Kommunikation, Selbstverteidigung etc. anwenden, wird dann hoffentlich auch dem borniertesten Realitätsverweigerer klar, dass Leben sich nur auf Kosten anderer Leben erhalten kann, und dass daran absolut nichts verwerfliches zu finden ist, da dies nun mal das Wesen der Natur und ihrer Mechanismen ist.
Wenn du es nur einmal so herüber bringen würdest, dass es nicht einen ätzenden, arroganten und selbstgefälligen Unterton hat. Das wäre schön und dann würden vermutlich auch nicht so viele Leute so allergisch drauf reagieren.
Ich werde weiterhin versuchen, den Unterton zu überhören und meinen Ärger zu verdrängen, weil du mich oft genug zum Nachdenken bringst. Dafür danke!
Gruß,
J., Pflanzenquälerin mit Herz für Tiere.
(Apropos: Bei mir am Reitstall hält der Bauer zwei Schweine der Sorte "Husumer Landschwein" auch "Dänisches Protestschwin" genannt, weil er keinen Bock mehr auf das Massentierhaltungszeug hatte. Sie sind so süß, wir lieben sie alle. Sie haben Namen und kriegen von uns allen Gras und Leckerlis. Heute erfuhr ich, dass sie eine Lebensverlängerung bis Anfang April bekommen, weil sie noch nicht groß genug für die Schlachtung sind. Ich war froh, auch wenn ich weiß, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist.)
Mein Güte PP, allmählich verstehe ich dudes anzüglichen Spitznamen, den er dir gegeben hat und seinen Ausdruck für Paleo-Einseitigkeit.
Umso mehr ist mir schleierhaft, wie du es mit diesem Ton schaffst, als Dozent tätig zu sein.
Ist es ethisch vertretbar, Algen zu essen?
Wer sagt, ob Algen gegessen werden wollen? Schließlich schützen sie sich mit Toxinen gegen Fraßfeinde, wie dies Pflanzen auch tun.
Wer kann mit Sicherheit sagen, dass Algen keine Schmerzen empfinden, wenn man sie tötet - was Pflanzen angeht, ist das ja offensichtlich nicht mehr unumstritten so, dass dem nicht so ist.
Dass Pflanzen oder Algen zu verspachteln ethisch einwandfrei sei, während das Verspachteln von Tieren verwerflich, ist für mich eine scheinheilige Debatte, die lediglich mangelnder biologischer Kenntnis geschuldet ist.
Nein - ich habe das vorhin schon mal versucht rüberzubringen. Die Entscheidung, Tierleid vermeiden zu wollen, ist in den meisten Fällen auf Mitgefühl zurückzuführen, nicht auf Vernunft. Das entsteht, wenn Spiegelneuronen angeregt werden, und das setzt nunmal eine gewisse Ähnlichkeit vorraus. Wir können uns nicht in eine Pflanze "einfühlen", nicht mal in einen Käfer, aber bei einer Kuh kriegen wir das in engen Grenzen hin.
Die Entscheidung, aufgrund dieses Mitgefühls auf Fleischkonsum zu verzichten, ist keine rationale, sondern eine emotionale, gegen die man nicht anargumentieren kann (ebenso wie es wenig bringt, gegen Glauben oder Liebe zu argumentieren). Das Ethik eh nicht durch Vernunft zu (letzt)begründen ist, kommt dazu...
Jedenfalls halte ich Menschen, die sich aus Mitgefühl zu einem bestimmte Verhalten entscheiden, als "dumme Idioten" zu bezeichnen für nicht übermäßig ethisch. Kann so wirken, als hätte man entweder einen leicht ausgeprägten Asberger oder einfach keinen Respekt vor seinen Mitmenschen.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
~Scott Jurek
Geändert von TheRunningNerd (25.02.2014 um 14:03 Uhr).
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"Ich weiß noch, wie der Jochen kurz vor Brest gekotzt hat"
"Wieso? Hatte er Magenprobleme?"
"Nein, ihm tat das Knie weh."