Na wenn Du ebenfalls ein Zahnrädchen im Apparat der Wissenschaft bist, dann hast Du Dich ja sicher schon mal mit der Theorie des Paradigmenwechsels bzw. dem Wesen wissenschaftlicher Revolutionen von Thomas S. Kuhn beschäftigt. Falls ja, dann dürftest Du Dir Deine Frage selbst beantworten können. Falls nein, solltest Du ich schämen und die Bezeichnung "Wissenschaftler" erstmal so lange zurückweisen, bis Du Dich mit den erkenntnistheorethischen Metathemen hinreichend genug auskennst.
"Lies du erst einmal die Bücher, die ICH für relevant erachte, bevor du mit MIR diskutierst!" Immer wieder zum schlapplachen hier, da ändert auch ein Smiley nix dran.
"Lies du erst einmal die Bücher, die ICH für relevant erachte, bevor du mit MIR diskutierst!" Immer wieder zum schlapplachen hier, da ändert auch ein Smiley nix dran.
Dass ein Kommentar von Dir kommen würde war klar, dass er aber so schnell kommen würde, da hätte ich Wetten verloren
Aber im Ernst: Ein "Wissenschaftler" der Kuhn nicht kennt, der sollte sich was schämen. Da frag ich erst gar nicht nach Namen wie Russell oder Popper, sonst wirds nur peinlich.
Also, über den Teil das leere KH - Zuckerbomben und Getreideprodukte - in grossen Mengen nix gut sind braucht man sich ja wohl nicht mehr streiten. Ich habe in meinem direkten Umfeld eine Ökotrophologin, einen Biochemiker der in der Ernährungsforschung arbeitet, und eine Medizinerin, und keine dieser Personen würde diesen o.g. Unfug von der DGE unterschreiben. Gott, sogar die meisten Tierbesitzer achten darauf das ihre Lieben nicht zu viele Leckerli mit ordentlich Zucker und Getreide kriegen (etwas skurril übrigens, wenn man Leute sieht, deren Kaninchen gesünder ernährt werden als sie selbst, aber das ist deren Problem...)
Studien, die nahelegen, das die Konzepte von "Paleo" in eine gesunde Richtung führen gibt es genug und werden von PP hier ja auch mit hinreichender Penetranz gepostet. Allerdings ist es nicht eigentlicher Sinn und Zweck von Wissenschaft, die Richtigkeit eines "Lifestyles" zu bewerten. Daher wird man kaum Studien mit der Überschrift "Bewiesen: mit Paleo wird alles gut" finden. Das Etikett und das Missionieren ist einfach unnötig. Ich renne auch nicht rum und sage "ich bin Urknaller", weil ich diese Theorie für richtig erachte.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Allerdings ist es nicht eigentlicher Sinn und Zweck von Wissenschaft, die Richtigkeit eines "Lifestyles" zu bewerten. Daher wird man kaum Studien mit der Überschrift "Bewiesen: mit Paleo wird alles gut" finden.
Kann den Wahrheitsgehalt deiner Aussagen nicht wirklich einschätzen. Hilf mir bitte: Hast du Kuhn gelesen?
Kann den Wahrheitsgehalt deiner Aussagen nicht wirklich einschätzen. Hilf mir bitte: Hast du Kuhn gelesen?
Der Verweis auf Kuhn von PP im üblich charmanten Tonfall war natürlich erstmal eine neckische Nebelkerze.
Zitat:
Paradigmenwechsel kann ja gut sein.
Nur dann muss es auch welche geben, die den propagieren.
Man wird vermutlich nur wenige Wissenschaftler finden, die einen Paradigmenwechsel wörtlich Richtung "Paleo" propagieren, weil Paleo ein Lifestyle-Konzept ist, und kein ein feststehender wissenschaftlicher Begriff. Das man vom Paradigma "Low Fat High Carb" weg geht scheint mir aber schon lange erkennbar, bin sicher man wird bei Google Scholar viele Studien finden, die auf Probleme einer High Carb Ernährung hinweisen. Da steht halt nicht "Paleo" drauf.
Und das finde ich auch gut so, weil diese Festlegung mir zu ideologisch und zu fundamentalistisch ist, wenn ich sehe wie die meisten Paleo Anhänger argumentieren.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, das in 20 Jahren der gesellschaftliche Konsens ist (und die allgemeine Lehrmeinung), das Brot, Nudeln oder Schokoriegel als ein Genussmittel wie Alkohol und Tabak einzustufen sind. Man weiss das sie nicht gesund sind, man muss sie auch nicht unbedingt vollständig verteufeln, wenn in Maßen genossen. An Brot mit Cola als Primärnahrungsmittel wird aber sicher niemand mehr glauben. Die Paleo-Ideologie wird dann vielleicht als skurriler, extremistischer Wegbereiter gelten, mehr aber auch nicht.
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~Scott Jurek
Geändert von TheRunningNerd (17.04.2013 um 16:48 Uhr).
Ich gehe davon aus, das in 20 Jahren der gesellschaftliche Konsens ist (und die allgemeine Lehrmeinung), das Brot oder Nudeln als ein Genussmittel wie Alkohol, Tabak oder Schokoriegel anzusehen sind. Man weiss das sie nicht gesund sind, man muss sie auch nicht unbedingt vollständig verteufeln, wenn in Maßen genossen.
Wenn man das mal zuende denkt (Defätismus ), dann würde das eine Umwälzung der Esskultur bedeuten.
Die Mehrheit isst morgens und abends Brot. Was glaubst du, essen die denn in 20 Jahren? Rühreier mit Speck?
Und Mittags keine Nudeln, kein Reis, keine Kartoffeln mehr? Nur noch Fleisch, Fisch und Gemüse?
Möglich ist das wohl, aber noch nicht in 20 Jahren.
Es fehlt eben die sog. "Sättigungsbeilage". Da bräuchte man neue Erfindungen, die aus Fett und Eiweiß bestehen. Was ich nicht gut fände wäre einfach den Fleisch-, Fisch- und Eierkonsum hochzutreiben.
Wenn man das mal zuende denkt (Defätismus ), dann würde das eine Umwälzung der Esskultur bedeuten.
Die Mehrheit isst morgens und abends Brot. Was glaubst du, essen die denn in 20 Jahren? Rühreier mit Speck?
Und Mittags keine Nudeln, kein Reis, keine Kartoffeln mehr? Nur noch Fleisch, Fisch und Gemüse?
Möglich ist das wohl, aber noch nicht in 20 Jahren.
Es fehlt eben die sog. "Sättigungsbeilage". Da bräuchte man neue Erfindungen, die aus Fett und Eiweiß bestehen. Was ich nicht gut fände wäre einfach den Fleisch-, Fisch- und Eierkonsum hochzutreiben.
Die Sättigungsbeilage ist m.E. ein künstliches Bedürfniss, das dadurch entstanden ist, das der Stoffwechsel von Kindheit an drauf trainiert wurde.
Glaube aber nicht das man Mittags keine Nudeln mehr mampfen wird. Nur in vernünftigen Mengen. Als Genussbeilage, nicht als Suchtmittel. *g*
Das ein Essen ein riesiges Stück Fleisch mit ordentlich Kartoffeln sein muss ist eine Vorstellung aus Nachkriegszeiten, die wir irgendwann überwinden werden. Genauso wie die Idee das jeder ein 100PS Auto für den Individualverkehr braucht. Aber da schweife ich jetzt ab.
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~Scott Jurek
Geändert von TheRunningNerd (17.04.2013 um 17:20 Uhr).