Es ist doch nicht so, dass wir in einer Diktatur des Getreides leben. Klar ist das ein Wirtschaftsfaktor, aber das sind Süßigkeiten auch.
Ach nein? Interessante These... Und Du siehst einen Unterschied zwischen denen, die von Getreide, Mais usw leben und von Süßigkeiten, Fertignahrung, konventioneller Massentierhaltung? Und dass die DGE mit denen gar nichts am Hut hat und sich völlig unbeeinflusst ausschließlich dem Wohl der Bevölkerung, objektiver Wissenschaft und nichts als der Wahrheit verpflichtet sieht? Ich gehe mal davon aus, dass Du denkst, die DGE wäre sowas wie die Stiftung Warentest, Greenpeace oder Foodwatch, also welche von denen, die man zurecht oder zu unrecht "den Guten" zuzuordnen hätte?
Was würde passieren, wenn - utopische Annahme - die Bevölkerung unseres Landes von heute auf morgen Getreide (Nudeln, Brot, Müsli, Backwaren, Reis...) und Milch boykottieren würde und alle nur noch Biogemüse, Bioobst und Biofleisch zu kaufen bereit wären? Mal abgesehen, dass die Nachfrage nach gesunden Lebensmitteln das Angebot bei weitem übertreffen würde: Wie begeistert wären die Bäckereien, die Landwirte, konventionellen Landwirte und die Nahrungsmittelindustrie wenn dies von "offiziellen Stellen" so empfohlen würde und ihnen der Markt wegbrechen würde? Wow...die wären bestimmt begeistert und würden die Verantwortlichen zu ihrer Weisheit beglückwünschen, ihre Fahnen kleinlaut einrollen, ihre Fabirken dichmachen und nach Indien gehen um fortan meditierend gutes Karma aufzubauen!
Ich war ein paar Jahre lang selbst Mitglied der DGE... ich hab erlebt, was dort abgeht und wessen Interessen dort verfolgt werden und wie die Industrie und Agrarlobby die Wissenschaftler manipuliert und finanziell am Gängelband führt - und deswegen bin ich auch wieder ausgetreten und gebe seitdem keinen Pfifferling auf das was bestimmte Menschen dort speziell an Meinung (mehr ist es i.d.R. nicht, weil die Studienlage einseitig nur so gewertet wird, wie es zum politisch beabsichtigten Standpunkt passt) absondern.
Ich denke, dass ein jeder sich sein eigenes Bild machen kann, wenn man die Primärliteratur regelmäßig verfolgt und grundsätzliche Kenntnisse von empirischer wissenschaftlicher Arbeit hat und die Nasen in der Forscherschaft kennt, die wirklich integer und welche korrupt sind.
Wer das nicht beurteilen kann, tut sich schwer sich ein halbwegs objektives Bild zu verschaffen - und genau darauf setzt die Industrie und Agrarlobby mit ihrer DGE indem sie für sich das Wahrheitsmonopol beansprucht und systematisch verschleiert, wie beschissen wir versorgt werden und uns Empfehlungen gibt, die uns auf lange Sicht eher krank als gesund machen. Dafür gibts dann aber hinter den Kulissen (hab ich alles live erlebt!) den wohlwollenden Applaus des Gesundheitssektors, der sich auch noch nie über eine gesunde Bevölkerung begeistern konnte, weil er nur am Kranken Geld verdient. Wenn man sichs aussuchen darf, dann bitte chronisch Kranke, das ergibt mehr Planungssicherheit, was die Umsatzprognosen angeht... .
Wers nicht glaubt: Werdet Mitglied der DGE, da könnt ihr was erleben. Ist ein privater Verein und man freut sich dort auf eure Mitgliedsbeiträge. Besucht die Tagungen, lasst Euch in die Mailverteiler aufnehmen usw. Ihr werdet staunen, was man da alles erleben kann... .
Geändert von pinkpoison (16.04.2013 um 20:18 Uhr).
Na toll! Äpfel, Aprikosen, Kirschen? Obst ist großartig.
Deine Gemüseauswahl ist halt auch schon sehr selektiv. Ich z.B. esse auch ganz gerne Süßkartoffeln, Bohnen etc. pp. aber das ist ja ohnehin nicht paleo. Ganz davon abgesehen bin ich allein durch die paar Möhren, die ich mir grade reingepfiffen habe schon drüber (von den drei Äpfeln ganz zu schweigen).
Die Auswahl umfasst pflanzliche Lebensmittel mit weniger als 5g/100g an KH. Klar ist das restriktiv was Obst angeht. Es gibt aber auch so gut nichts im Obst, was es nicht auch im Gemüse geben würde. Ernährungsphysiologisch ist Gemüse i.A. Obst klar überlegen. Und was die Liste zeigt ist, dass es nicht um karge Portionen gehen muss, wenn man die richtige Wahl trifft. Aber niemand muss/sollPaleo als ketogene Ernährung machen. Macht man Paleo "normal", dann kann man unlimitiert Obst essen so viel man möchte, wenn einem danach ist und es einem gut tut.
Man KANN es aber auch ketogen angehen, wenn man sich davon etwas verspricht.
Ich kann es auf jeden Fall zum Ausprobieren für eine gewissen Zeit (mindestens 6 Wochen) empfehlen. Dann weiß man, wie der eigene Stoffwechsel darauf reagiert. Ansonsten redet man halt wie der berühmte Blinde von der Farbe. Möglicherweise erlebt man den ein oder anderen positiven Aha-Effekt. Möglicherweise fühlt man sich aber auch nur schlapp und merkt ansonsten nichts. Hängt eben von der individuellen Konstitution (und Vorschädigung) des Stoffwechsels ab. ich probier solche Dinge gerne am eigenen Leib aus, statt nur drüber zu fabulieren. Momentan hab ich Spaß an ketogener Paleo-Ernährung. Mal schauen, wie lange noch.
...die DGE wäre sowas wie die Stiftung Warentest, Greenpeace oder Foodwatch, also welche von denen, die man zurecht oder zu unrecht "den Guten" zuzuordnen hätte?
Schön formuliert Robert, ich würde das "zurecht oder zu unrecht" noch aus dem Satz streichen, dann hast du genau meine Meinung bis zu meinem 41. Lebensjahr.
21 Jahre der 40 streiche ich mal unter als unvermeidbar ab, aber dass ich mir erst weitere 20 und mehr Jahre die Regeln nicht mal richtig angeschaut habe verzeihe ich mir kaum
Regel 2.
"Reichlich Getreideprodukte – und Kartoffeln
Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus Vollkorn, sowie Kartoffeln ..."
widerspricht das nicht der Regel 1 ?!
".. angemessene Menge nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel."
Der Jurist sieht sofort das "gummierte" Wort "angemessen".
Aber seien wir vernünftig und nicht spitzfindig und schimpfen auf die Person die das zu verantworten hat.
Handelte sie im Sinne der Wissenschaft, unabhängig und neutral ?
Selbst wenn ich unterstelle dass Vollkorn gesund sei - und das ist ja sehr umstritten - dann ist die Formulierung "am besten" völlig irreführend, impliziert sie doch dass völlig, tote Leer-Kalorien aus Weißmehl: Nudeln, Weißbrot...reichlich gegessen werden könnten, ohne den besten Nutzen zu erzielen.
Erzielt man damit überhaupt einen persönlichen Nutzen ?
Nähstoffreich ist das dann nicht.
Also eigentlich ein Widerspruch.
Hier gibt es nur einen Ausweg: man formuliert gleich völlig zu niedrige Nährstoffempfehlungen.
Ja,ja, so blöd sind sie dann doch nicht diese bleichen Bürokraten.
Mir ist das aber zu blöd, zu "gummiert".
Weil es Spaß macht auf die DGE zu schimpfen hier gestattet bitte folgende Äußerung:
Des Pudels Kern: substanzloser Mist! Ohne Grundlage, so wie viele der sonstigen Empfehlungen zur Nährstoffzufuhr.
Ahh.... das tat gut
Bei Sport ist natürlich immer schwer zu unterscheiden, was das Gehirn braucht und was die Muskeln.
So wahnsinnig viel Glukose braucht das Gehirn ja nun auch nicht (Google: ca. 2 g/h, in der Leber sind 150 g).
Ich denke mal, wenn man Sport treibt, dass dann die Leber stärker aktiviert wird, und gleichmäßig ihren Glykogenvorrat ins Blut freigibt. Ob die Leber auch verstärkt Ketone ins Blut abgibt, weiß ich nicht. Könnte aber sein.
Ist gar nicht schwer zu unterscheiden. Wenn die Hauptmuskelgruppen hart arbeiten, dann verbraten die soviel Zucker, dass das Gehirn vernachlässigbar ist. Man denkt sich doch beim Sport auch nicht die Leberglycogenspeicher leer, sondern die Muskeln machen das.
Und je schneller die Speicher sich leeren, desto schneller sollte es gehen auf Ketonverbrennung umzustellen.
Ich kann das nicht beweisen, finde das aber sehr plausibel.
Mein Gefühl sagt mir das geht schon nach einer Woche, jedenfalls war ich schon mehrfach wochenlang auf Low Carb, 2006 war es mein erstes Mal ich hatte 2 Wochen ~ 30 g pro Tag zugeführt und bin auch noch fleissig Rennrad gefahren. Freunde meinten damals, du siehst aber müde aus :-)
30g ist nicht leicht einzuhalten, 2 Quark und schon sind 20 g weggeputzt.
Keinen Milchkaffee trinken - heul.
Ja und Recht hatten sie und vitalstoffreich war mein Essen nicht, ich hatte dunkle Augenränder.
Zitat:
Zitat von MeditationRunner
Na toll! Äpfel, Apikosen, Kirschen? Obst ist großartig.
...
Da stimme ich zu - gelegentlich.
Es fehlen auch Blaubeeren :-)
Aber was soll Robert denn noch alles posten.
Die Liste ist doch dennoch sehr vielfältig.
Ich bin immer froh wenn die erdbeer und Blaubeersaison aufhört, denn ich esse viel zu viel. Hatte letztes Jahr mal 4 Kilo Erdbeeren vom Biolandstand im Angebot mit nach Hause geschleppt - das war eine Holzpallette- und in 3 Tagen GEFRESSEN.
Ich würde kaputt gehen wenn ich das zu häufig mache.
Apropos zu wenig Obst und LowCarb.
Mein Gegenargument ist immer Sport, dann kannst du die "gesunden fruchtigen Leckereien" essen.
Motto: Sport um Obst zu essen (statt um Bier zu trinken).
Ich war letztes Jahr knapp 2 Wochen auf Gran Canaria und mein Essen bestand aus 6 Spiegeleiern mit Käse und Schinken zum Frühstück, viel Milchkaffee und etwas Yogurt und ein zwei Birnen, ne Grapefruit und so einen Kiwi. Dann 4-6h Rad fahren, Abends Fisch, Steak und Salat (Karotten,Paprika,Tomaten und Grünzeug) und Obst (Melone, Apfel,Orange oder so - es gab meist das und maximal eine Banane)
Keine einzige Nudel, kein Brot und keine einzige Kartoffel und keinen Reis und (abgesehen vom letzten Abend) vernachlässigbare Mengen Bier und Wein. Abends noch Pistazien geknabbert. Unterwegs nur Wasser und ein oder 2 labbrige Milchkaffees - in Ayacata :-) - und 3 Mal Essen waren wir auch, Steak oder Zicklein oder Fisch. Ca. 20 000 hm.
Das fühlte sich auf jeden Fall gut an und zu wenig Obst und Gemüse war es auch nicht und da bin ich sicher, in Ketose war ich häufig - gefühlt die ganze Zeit. Ich kann es nicht beweisen, aber was solls ich würde nur so leben, wäre es nicht so ein Aufwand mit der Nahrungszubereitung.
Geändert von Eber (16.04.2013 um 23:47 Uhr).
Grund: Korrektur:4kg nicht 2 kg = Eine Palette Erdbeeren: 4x4x250g Schalen
Ich kann es auf jeden Fall zum Ausprobieren für eine gewissen Zeit (mindestens 6 Wochen) empfehlen. Dann weiß man, wie der eigene Stoffwechsel darauf reagiert. .
Diese Empfehlung würde ich auch geben.
Und trotzdem ist es möglich dass man falsche Schlüsse zieht.
Ich bin vor ein paar Jahren meiner Radgruppe ständig nur
hinterhergefahren und hatte dauernd dicke schwere Beine.
Das ging so weit, dass ich die Lust verlor da mitzufahren nach Feierabend - mein Sport soll ja (zumindest mental ) eine Erholung sein.
Ich dachte es läge am Kohlenhydratmangel, weiß aber auch dass ich im folgenden Jahr ebenfalls in einer Low Carb Phase gut hinterherkam - (möglicherweise machte ich zu häufig Kniebeugen und Beinpressen).
Schön formuliert Robert, ich würde das "zurecht oder zu unrecht" noch aus dem Satz streichen, dann hast du genau meine Meinung bis zu meinem 41. Lebensjahr.
21 Jahre der 40 streiche ich mal unter als unvermeidbar ab, aber dass ich mir erst weitere 20 und mehr Jahre die Regeln nicht mal richtig angeschaut habe verzeihe ich mir kaum
Regel 2.
"Reichlich Getreideprodukte – und Kartoffeln
Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus Vollkorn, sowie Kartoffeln ..."
widerspricht das nicht der Regel 1 ?!
".. angemessene Menge nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel."
Der Jurist sieht sofort das "gummierte" Wort "angemessen".
Aber seien wir vernünftig und nicht spitzfindig und schimpfen auf die Person die das zu verantworten hat.
Handelte sie im Sinne der Wissenschaft, unabhängig und neutral ?
Selbst wenn ich unterstelle dass Vollkorn gesund sei - und das ist ja sehr umstritten - dann ist die Formulierung "am besten" völlig irreführend, impliziert sie doch dass völlig, tote Leer-Kalorien aus Weißmehl: Nudeln, Weißbrot...reichlich gegessen werden könnten, ohne den besten Nutzen zu erzielen.
Erzielt man damit überhaupt einen persönlichen Nutzen ?
Nähstoffreich ist das dann nicht.
Also eigentlich ein Widerspruch.
Hier gibt es nur einen Ausweg: man formuliert gleich völlig zu niedrige Nährstoffempfehlungen.
Ja,ja, so blöd sind sie dann doch nicht diese bleichen Bürokraten.
Mir ist das aber zu blöd, zu "gummiert".
Weil es Spaß macht auf die DGE zu schimpfen hier gestattet bitte folgende Äußerung:
Des Pudels Kern: substanzloser Mist! Ohne Grundlage, so wie viele der sonstigen Empfehlungen zur Nährstoffzufuhr.
Ahh.... das tat gut
Ihr habt euch jetzt auf die DGE eingeschossen, ok, aber ich meinte das ganz generell:
Warum ist Paleo Style nicht gängige Lehre, wenn es das Optimum ist? Welche seriösen Ernährungswissenschaftler in Deutschland propagieren dieses Modell?