Zitat:
Zitat von tridinski
kleiner Zwischenruf in die Ideologie-Debatte (die ich mit Interesse verfolge) aus der Paleo/LowCarb-Praxisecke:
heute 5:01h MTB gefahren, dabei 3 Liter Wasser getrunken, 0 Hungergefühl unterwegs? Keins
Hungerast? Das Wort kenn ich nicht mehr seit ich LowCarbHighFat/ LCHF mache.
Körpergefühl: gleichbleibend gut von Anfang bis Ende. Energetisch gesehen hätte ich auch noch gerne weiterfahren können
Fazit: Meine Fettverbrennung scheint ganz gut in Schuss 
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Ja Praxis ist doch was wirklich zählt
Ich wäre heute auch gerne gefahren, hab aber ne Erkältung und auch ohne Erkältung hätte ich keine Zeit gehabt.
Ich lese ja erst seit kurzem hier und arbeite den Thread rückwärts durch
Wer etwas krank ist und im Bett liegt hat viel Zeit zu schreiben, verzeiht wenn ich von eurer Zeit stehle, wollte gerne einen produktiven Dialog hier aufgreifen:
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Meines Wissens nach entsteht Laktat unabhängig vom verstoffwechselten Substrat, ...
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Soweit ich informiert bin entsteht bei der Fettverbrennung NULL Laktat. Wenn man als verstoffwechseltes Substrat also eine aktivierte Fettsäure ansehen darf - bin Laie in Biochemie - so wird die im Mitochondrium betaoxidiert und später werden die Bruchstücke noch weiterverabeitet (Zitronsensäurezyklus) wobei ATP entsteht.
Das geschieht ausschliesslich im Mitochondrium.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
.. Maßgeblich für den Laktatspiegel bei einer gegebenen Leistung wäre damit die Mitochondrienzahl.
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Ja, aber genügt das wirklich?
(Man möchte meinen Ja, es ist vollkommen ausreichend, denn wir wissen dass mit zunehmendem Energieverbrauch der Stoffwechel immer anaerober wird und man könnte zu dem logischen Schluss kommen, dass das auch für das einzelne Mitochondrium gelten muss.
Das ist aber nicht richtig, da der anaerobe Stoffwechselweg nicht im Mitochondrium stattfindet sondern in der Zellsuppe.)
Ich verstehe:
viele Mitochondrien können viel Fett verbrennen -
Arne, ohne aber deine weiteren Ausführungen genau zu verstehen möchte ich hinzufügen:
...
aber nur wenn man sie mit Fett füttert!
Wie ich in einem alten Buch lese diffundieren Fettsäuren ohne Transporter einfach durch die Zellmembran, was auch plausibel ist besteht diese doch u.a. aus Fett und anderem. Demnach, mutmaße ich ist der Anteil der Fettverbrennung mitbestimmt durch das Fettsäurenkonzentrationsgefälle vom Kapilarblut zur Muskellzelle.
Wie auch immer das FETT es in die Mitochondrien schafft (da will mancher ja gerne mit L-Carnitin nachhelfen) vielleicht darf ich hier einfach noch etwas weiter mutmaßen:
je mehr Fett verfügbar vorhanden ist ( und wenn weniger Konkurenz mit vorhandenem Muskelglycogen vorhanden ist ?) desto höher kann bei vorgegebener Leistung der Fettverbrennungsanteil sein und also desto geringer die Laktatproduktion - klar die Atmungskette begrenzt natürlich die Möglichkeiten. Bei hohem Insulinspiegel klemmt man sich, aber die Fettsäurenfreisetzung ab, ich lese hierzu dass da eine sogenannte hormonsensitive Lipase zuständig ist. Wird dieses Zeug nicht ausreichend produziert obwohl der Insulinspiegel tief liegt geht Glucagon hoch und Zucker entsteht und Insulin geht hoch und Glucagon wieder runter usw.
Also würde ich versuchen diese Lipaseerzeugung zu trainieren und so erwarte ich abhängig von Fettabbauenden Enzymen einen Einfluss auf die Laktatbildung und also auch auf die verfügbare Leistung - und das möglicherweise also unabhängig von der Mitochondrienzahl.
Du schreibst weiter:
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
.. Zwar kann man bei einer Spiroergometrie den Einfluss der KH auf die Fettverbrennung und das Laktat erkennen, die Auswirkungen sind jedoch vergleichsweise gering.
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Hast du hierzu Daten ? Würde mich interessieren, ich verstehe vielleicht auch nicht richtig, hat man da Leute mit Atmemaske aufs Ergometer gesetzt und gleichzeitigmit KH gefüttert?
Ich erkenne an der Spiro nur über den Respiratorischen Quotienten den Anteil der aeroben Energiebereitstellung, aber keinen Einfluss von KH auf die Fettverbrennung.
Zitat:
Zitat von tridinski
an Schritt 3 deiner Argumentation frage ich mich, ob die Abwesenheit von KHs hier das Ergebnis verändert, denn wo keine KHs vorliegen können auch keine verstoffwechselt werden. Dann wäre auch das daraus resultierende Pyruvat und schliesslich Laktat nicht da.
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Nach meinen spärlichen Informationen stimmt das vom Prinzip her, allerdings ist immer Glycogen im Spiel.
Zitat:
Zitat von tridinski
Lange Rede kurzes Sinn: Nach kompletter Anpassung des Stoffwechsels an die Abwesenheit von KHs kann ich für mich keine Defizite am kurzen hochintensiven Ende erkennen. Auf der GA1-Ausdauerseite stelle ich deutliche Vorteile fest. Was bei Sachen wie GA2 oder KA/K3 passiert werde ich noch rausfinden 
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Das freut mich zu hören. Ich fahre seit längerem schon immer mal wieder "KH-frei", das lief letztes Jahr auf Gran Canaria 12 Tage völlig problemlos, hatte aber auch schon eine Saison wo ich ständig schwere Beine hatte ohne Druck. Ich kenne jedenfalls den klassischen Hungerast aus früheren Jahren schon lange nicht mehr, wenn bei mir der Strom ausgeht, dann geht das nicht mehr so abrupt. Bin gespannt was du noch herausfindest.