Zitat:
Zitat von rennrob
Warum wird eigentlich behauptet, dass die Zeit seit dem Neolithikum zu kurz ist um sich an die Getreideprodukte anzupassen. Es ist doch nicht so, dass der Mensch danach sich gar nicht mehr weiter verändert hat. Im gegenteil gab es seit dem viele Mutationen. Dass manche die Milch vertragen sei ja auch Ergebnis einer Mutation. Nicht dass ich Getreideprodukte besonders gut vertragen würde. Im gegenteil. Aber z.B. die die Haplogruppe der ich angehöre ist erst seit Ca. 8T Jahren entstanden. Danach gab es noch etliche nachgewiesene Mutationen. Wäre es nicht möglich, dass manche Menschen besser bestimmte KH vertragen als die andere? So ähnlich wie es mit der Milchverträglichkeit ist?
|
Klar gibts ständig Mutationen - nur setzen sie sich in solch kurzen Zeiträumen nicht generell im Genom der Menschheit durch, sondern allenfalls als Einzelfälle. Für generelle Genomveränderungen müssten wir isolierte kleine Populationen mit minimalem genetischen Austausch vorliegen haben, für die die jeweilige Mutation einen dramatischen Selektionsvorteil haben muss. Haben wir aufgrund der Globalisierung und Internationalisierung sowie fehlendem Selektionsdruck durch medizinischen Fortschritt aber nicht (mehr).
Bei der Latosetoleranz war dies offensichtlich der Fall - die Menschen müssen bereits im Kindesalter wie die Fliegen gestorben sein, wenn sie sich versucht haben mit Milch zu ernähren, wenn sie nicht laktosetolerant über das Säuglingsalter hinaus waren. Demzufolge maximale Reproduktionschancen der Träger der Mutation unter milchdominierter Nahrung als Umfeldfaktor. Aber selbst hier ist zu bedenken, dass rund 70-80% der Weltbevölkerung nach wie vor laktoseintolerant sind. Mit steigender Tendenz, nebenbei bemerkt durch höhere Geburtenraten in laktoseintoleranten Kulturen und Zuwanderung in unsere Breiten.