The Men Who Made US Fat - BBC-Serie über die Ursachen des grassierenden Übergewichtes und die Menschen/Institutionen die es zu verantworten haben (3 Teile, Youtube)
[...] Beim langen Lauf über 30 km im Rahmen eines Marathontrainings futtern ohnehin nur Jogger was und machen den idealerweise nüchtern, weil ansonsten der angestrebte Stoffwechseltrainingseffekt gegen Null geht. Wer ketoadaptiert ist, erlebt weder den Mann mit dem Hammer, noch den Hungerast oder wie man auch immer das Phänomen nennen will. Das sind Erlebnisse, die KH-Junkies vorbehalten sind.
Ich bin nun seit mehr als 12 Wochen in Ketose und gehe davon aus, dass ich vollständig ketoadapiert bin. Das macht sich auch beim Sport bemerkbar: Gegen Magenknurren führe ich i.d.R. ein wenig selbstgemachtes Studentenfutter mit Macadamianüssen und Rosinen im Radtrikot mit, dazu noch eine Banane. Meistens bring ich beides wieder heim, wenn ich weniger als vier Stunden unterwegs bin, weil ich schlicht keinen Hunger mehr bekomme. Es dauert beim Laufen und Radfahren nun etwa doppelt so lang, bis ich auf Betriebstemperatur bin, wenn ich die aber erreicht habe, dann geht es gefühlt ohne jede Schwankungen auf dem Niveau dahin, das ich auch früher in Glykosis hatte. Also keine Einbußen an Lauftempo oder schlechtere Km-Schnitte auf meinen Hausstrecken, kein Abfall der Leistung gegen Ende der TE hin. Inzwischen komme ich in Ketosis auch die Steigungen ebenso gut rauf wie in Glykosis, was in den ersten Wochen der Umstellung eine wirkliche Qual war.
Ich würde sagen: Wer's mal ausprobieren will, wie der eigene Körper unter Ketosis arbeitet, sollte es gerade jetzt in der Off-Season und der ersten Phase des Grundlagentrainings ausprobieren, wenn die geforderten Trainingsintensitäten niedrig sind. Mindestens 12 Wochen sollte man sich geben, da die Dauer der Umstellung individuell stark variieren kann.
Gruß Robert
Das klingt alles sehr verlockend und bei meinen Fettreserven durfte ich wie ein Duracell-Haase endlos Laufen.
Nur....wie sieht es bei einem WK Tempo wie z.B MRT aus. Kann der Körper auch dann laufend ausreichend Ketogene bereitstellen? Oder sind die Speicher irgendwann leer wie bei den KH Jungs.
Langsame Trainingsläufe von 30-35km bewältige ich auch vor dem Frühstück. Egal ob mit hm oder/und Endbeschleunigung. Beim Wettkampf sieht die Sache anders aus. Da ist der Sprit irgendwann verbraucht.
Kann ich davon ausgehen, dass ich in Ketose bei einem Tempo, sagen wir 10-15s langsamer als MRT, ohne Leistungsabfall und ohne KH Zufuhr einen Ultra durchlaufen kann?
Mir ist bewust, dass die Adaptation individuel verlaufen kann. Besonders wenn man nächstes Jahr M45 wird. Erwarte auch keine Erfolgsgarantie. Bin lediglich nur an deiner Meinung und Erfahrungen interessiert.
Das klingt alles sehr verlockend und bei meinen Fettreserven durfte ich wie ein Duracell-Haase endlos Laufen.
Nur....wie sieht es bei einem WK Tempo wie z.B MRT aus. Kann der Körper auch dann laufend ausreichend Ketogene bereitstellen? Oder sind die Speicher irgendwann leer wie bei den KH Jungs.
Langsame Trainingsläufe von 30-35km bewältige ich auch vor dem Frühstück. Egal ob mit hm oder/und Endbeschleunigung. Beim Wettkampf sieht die Sache anders aus. Da ist der Sprit irgendwann verbraucht.
Kann ich davon ausgehen, dass ich in Ketose bei einem Tempo, sagen wir 10-15s langsamer als MRT, ohne Leistungsabfall und ohne KH Zufuhr einen Ultra durchlaufen kann?
Mir ist bewust, dass die Adaptation individuel verlaufen kann. Besonders wenn man nächstes Jahr M45 wird. Erwarte auch keine Erfolgsgarantie. Bin lediglich nur an deiner Meinung und Erfahrungen interessiert.
Gruß
Robert
Nach erfolgter Ketoadaption (kann zwischen 6 und 12 Wochen dauern) arbeiten Deine Muskeln primär auf Basis freier Fettsäuren und Dein Gehirn zu 80% mit Ketonen. Die Ketonkörper werden sukzessive immer weniger in der Muskulatur, sondern vom Gehirn verwertet. Schließlich wird der Prozess so effizient laufen, dass kaum mehr Ketone im Urin feststellbar sind. Die fehlende Glucose bestreitest Du dann nach wie vor aus der Gluconeogenese (glucogene Aminosäuren, Glyzerin, Laktat), aber da in Relation zum Beginn der Umstellung kaum noch Glucose benötigt wird (20% des Energiebedarfs des Gehirns), wird keine Körpersubstanz während eines Marathon angegriffen werden. Die gesteigerte Stoffwechseleffizienz hat ebenfalls zur Folge, dass sich der respiratorische Quotient verbessert und man damit auch das Gefühl gegen die Mauer zu laufen ("Mann mit dem Hammer") nicht mehr erleben wird und sein MRT ohne weiteres durchziehen kann. Aber: Das alles erst nach vollständiger Ketoadaption - vorher ist das Training (und der WK) durchaus anstrengender und kann auch mal zur Qual werden (fühlt sich halt zu Beginn an, wie Marathon bei km 35 - aber vom Start weg).