Statt Lesen und zur guten Nacht knöpf ich mir einfach doch noch die Sache mit den Ergopowers vor.
Schaltung und Bremsen hängen ja nu fertig am Bike;- nur betätigen muss man beides noch.
Dazu hat es sich schon vor Jahren durchgesetzt, Schalt- und Bremsbetätigung zu vereinen und während Shimano das Resultat "STI" und SRAM "Double Tab" nennt, heissen die Bremsschalthebel bei Campa "Ergopower.
Funktionieren tun alle drei, die Optik ist Geschmacksache (ausser bei Shimano mit den offen laufenden Schaltzügen...

) und es ist prinzipiell angeraten, die Dinger sortenrein mit der Schaltung zu verbauen, da alle Hersteller unterschiedliche Seileinholwege (das ist das Mass, um das beim Schaltschritt vom einen Gang zum nächsten der Schaltzug freigegeben oder eingezogen wird) haben.
Letztlich unterscheidet sich der Anbau aber genausowenig wie bei Bremse oder Schaltung:
Am Griffkörper ist ne Schelle, diese wird gelöst, das ganze Ding übern Lenker geschoben, an der gewünschten Position festgezogen und fertig.
Fast.
Zuvor gibbet wiedermal einige Kleinigkeiten zu beachten:
Da Shimano als Weltmarktführer die Schaltzüge (der Aerodynamik wegen)(...

) offen laufen lässt, scheint es einige Bücklinge zu geben, die die Rille am Lenker, in der der Schaltzug bei SRAM und Campa verläuft, einfach wegrationalisieren.
Spontan fallen mir da (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) FSA und Ritchey ein.
Da gibts natürlich ne Aussenzughüllenwurst unterm Lenkerband und für mich nen Grund, mich Anbietern zuzuwenden, die sich die Mühe machen, die Schaltzugrille noch ins Rohr zu drücken.
Ein weiterer Punkt betrifft die Position der Schaltbremshebel (und bis zu nem gewissen Punkt auch die des Lenkers):
früher, als die Gummistiefel noch aus Holz waren, wurde der Lenker so gedreht, dass die gedachte Verlängerung der Enden auf die Hinterachse zeigte. Wer das variieren wollte, konnte das, denn die Bremszüge (im Getriebe wurde zu dieser Zeit und noch lange später mit Hebelchen, die am Unterrohr angeschraubt wurden, gerührt) rankten sich in furchterregendem Bogen aus den Bremshebeln und zur Bremszange oder das Oberrohr;- da sah halt einfach der Bogen anders aus. Und es gab eh keine tausend verschiedene und allesamt gleich (un-)wichtige Lenkerformen: das Ding kam quer ausm Vorbau, knapp 20cm seitlich davon bog es in ner 90°-Kurve nach vorne ab, wiederum 10cm weiter in einem etwas grösseren Bogen nach unten und nach den Bremshebeln nach hinten und dort, knapp 10cm später, hörte das Teil auf, fertig.
Heute steckt da ne eigene Philosophie hinter jedem Hersteller und jeder der vielfältigen Lenkerformen und jeder Hersteller und jede Lenkerform braucht eine eigene Anleitung, wie der Bügel nu genau ausgerichtet zu sein hat.
Eines haben aber alle gemeinsam: kann man sie prinzipiell wirklich bequem montieren, also in der Art, dass oben alles waagrecht verläuft und man nicht nach unten abrutscht, dann noch die Bremsschalthebel so, dass die "Oberkante" eine Verlängerung des waagrechten und nach vorne führenden Lenkerteils darstellen, fehlen einfach ein paar Zentimeter der Rillen für die Züge.
Mithin somit recht mangelhaft für ein gebogenes Alurohr mit nem Preis von bis zu 100Öre.
Dies sei hier nur einleitend zur Sprache gebracht;- letztlich muss jeder für sich entscheiden, ob er dem Diktat der Industrie folgt, egal wie idiotisch das sein mag, oder sich mit der Unzulänglichkeit der eigentlich vernünftigeren Lösung abfindet...
Ich versuche, immer nen Mittelweg zu finden, und der besteht aus einem nicht zu weit nach oben gedrehten Rennbügel (wie die Teile am Rennrad auch genannt werden) und nicht allzuweit unten positionierten Ergopowern (Ergopower
s?)
Am besten ist es, die Schaltbremshebel schon vor Montage des Lenkers am Vorbau zu montieren und auf einer Tischplatte auszurichten, am allerbesten jedoch ist es, sie bei bereits montiertem Lenker mit einer (ebenen!) Holzplatte zu justieren.
So kann man Lenker UND Bremshebel noch variieren.
Ist die richtige Position für die Hebel gefunden, werden sie zunächst nur leicht festgezogen und man peilt aus der Fahrer(innen)perspektive drüber, ob sie auch gerade stehen.
Das mag hier nun nicht wirklich so aussehen, aber irgendwie knippst die IXUS nicht exakt das, was man im Sucher sieht.
Wird doch mal wieder Zeit für ne digitale Spiegelreflex...
Auf dem unteren Bild sind schon die mit den EPs montierten Züge zu erkennen;- aus bestimmtem Grund:
Als nächstes werden die Aussenzughüllen (das sind die flexiblen Röhrchen, in denen die eigentlichen Bowdenzüge laufen) am Lenker und in den Rillen verlegt, und damit diese nicht nachgeben, wenn später Lenkerband drübergewickelt ist, packe ich den Innen(=Bowden-)zug direkt am Ende der Aussenzughülle mit ner Wasserpumpenzange und betätige Brems- und Schalthebel, damit sich die Aussenzughülle schön in die Aufnahme am Ergopower setzt.
Wenn das erledigt und damit sichergestellt ist, dass man nicht nach vollständiger Montage Spiel ins System kriegt, werden die Aussenzughüllen mit Klebeband (Kleingeister nehmen Isolierband, ich dieses hauchdünne und gefühlsechte Schwalbe-Felgenband) am Lenker bombenfest fixiert.
