DAuf der anderen Seite stellt sich aber auch die Frage, wer denn in so einem Wohngebiet einen Laden aufmachen würde? Lohnt sich das überhaupt? Meine Hypothese wäre, dass die Menschen trotzdem in Einkaufszentren fahren würden. Was soll der Anreiz sein, einen Laden zu eröffnen, ökonomisches Risiko einzugehen und wenig Upside zu haben? An diese idyllische Konzept glaube ich nicht. Es fehlt der Romantikfaktor, die Aussicht auf Gewinn
In den 80-ern habe ich noch solche "durchwachsene Wohngegenden in Stuttgart, aber auch hier bei uns noch in den 90-ern erlebt. Vieles hat geschlossen gegen den Wunsch der Anwohner, nur weil die Anfahrt mit Sattelschlepper nicht gut ging, oder weil eine Arztpraxis im Zentrum lukrativer sein soll. Ich sehe da vieles als Ergebnis von falschen Anreizen.
Es geht nicht nur um Läden. Die großen Supermärkte ersetzt das natürlich nicht. Aber ein gewisser Anteil von Material für den Alltag kann sehr wohl überleben, denke ich. Bei uns wäre die Gemeinde sogar bereit gewesen, einen Lebensmittelmarkt in der Ortsmitte finanziell zu unterstützen, nur damit die Wege kürzer werden. Immerhin wurde am Ende auf dem Grundstück ein Banken/Ärzte-Zentrum errichtet, damit die Leute nicht in den Nachbarort müssen. So mancher dürfte auch gerne ein wenig mehr bezahlen, wenn er nicht Auto fahren muß und schnell nebenbei an seine Ware kommt. Ich denke auch an Ärzte, Therapeuten, Kindergärten, Handwerker - manches davon darf heute oft gar nicht in Wohngebieten (im Neubaubereich) angesiedelt werden - damit fördert man geradezu den Autoverkehr. Andererseits gibt es auch schon dezentrale Bürgerbüros für viele Verwaltungsangelegenheiten - das ist die richtige Richtung.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
(In der Praxis fahren im Alltag in meiner Gemeinde die allermeisten Leute selbst in der Freizeit mit dem Auto die 2-4km zur Badewiese am See im Sommer über einen Feldweg, erst recht die 10km zur nächsten Stadt trotz eines guten Radweges.)
Ich finde das teilweise absolut nachvollziehbar. Mit 2 Kindern inkl SUB und den restlichen Badeutensilien würde ich auch das Auto nehmen
Nicht die ersten aber vielleicht die ersten richtig visuellen Ereignisse, die der Klimawandel verantwortet.
Wir entziehen uns selbst unseren Lebensraum.
Wie lange dauert es noch bis die erste Stadt in Europa kapitulieren muss?
Ich finde das teilweise absolut nachvollziehbar. Mit 2 Kindern inkl SUB und den restlichen Badeutensilien würde ich auch das Auto nehmen
Ich habe das halt in den 50ziger Jahren in der Familie ganz anders gelernt, weil meine Eltern keinen Führerschein und kein Auto hatten: entweder per Rad oder zu Fuss mit Rucksack an den See in Zürich-Wollishofen, fast jeden Tag im Sommer, 6 Personen. In den Sommerferien Reise mit dem überfüllten Zug durch die Alpen von Zürich nach Locarno oder ins Engadin, dann mit dem Rad weiter, ein Erlebnis. Eltern brauchen kein SUB (das sowieso die meiste Zeit im Keller steht), keine Luftmatratze, Gummiboot oder andere Artikel der Freizeitkonsumindustrie für die Beschäftigung der Kinder, um Spass an einem See mit Steg, Sand, Wald und Schilf zu haben, höchstens einen Ball und ein paar Spielideen. Schule, Uni, Arbeit fast immer Rad.
Ich habe das halt in den 50ziger Jahren in der Familie ganz anders gelernt, weil meine Eltern keinen Führerschein und kein Auto hatten: entweder per Rad oder zu Fuss mit Rucksack an den See in Zürich-Wollishofen, fast jeden Tag im Sommer, 6 Personen. In den Sommerferien Reise mit dem überfüllten Zug durch die Alpen von Zürich nach Locarno oder ins Engadin, dann mit dem Rad weiter, ein Erlebnis. Eltern brauchen kein SUB (das sowieso die meiste Zeit im Keller steht), keine Luftmatratze, Gummiboot oder andere Artikel der Freizeitkonsumindustrie für die Beschäftigung der Kinder, um Spass an einem See mit Steg, Sand, Wald und Schilf zu haben, höchstens einen Ball und ein paar Spielideen. Schule, Uni, Arbeit fast immer Rad.
Das sind längst vergangene Tage. So wie Roth von vor 40 Jahren. Als der Veranstalter, Detlkef Kühnel und seine Frau, im Zielbereich Wurstbrote und Bluna verteilte.
Du solltest auf Bildungsurlaub gehen, so wie ich. Nicht irgendwo in Ostdeutschland oder verlassen in Norwegen, Sondern dort, wo massenweise Boote stehen, die 100-150L pro Stunde schlucken. Selbst Franzosen, einst belächelt für ihre Autowahl, greifen zu großen SUV aus Deutschland. Schicke BMW, Audi und Mercedes. Modelle, die ich gar nicht kenne. Auf der einen Seite freut mich das, denn es sichert irgendwo meinen schäbigen Arbeitsplatz. Auf der anderen Seite ist das natürlich der falsche Weg.
Das mit den Radwegen und Rädern, was ich hier lese, ist ganz nett. Greift aber zu langsam. Zudem hat DE einen Anteil von 2% am weltweiten C02. Selbst wenn DE aufhören würde zu exisitieren, wäre der Einfluss wohl nichtig.
Viel radikaler und schneller müsste man eingreifen und vor allem: international und ganz weit oben ansetzen und nicht unten bei dir und mir, bei Hinz und Kunz.
Ich habe das halt in den 50ziger Jahren in der Familie ganz anders gelernt, weil meine Eltern keinen Führerschein und kein Auto hatten: entweder per Rad oder zu Fuss mit Rucksack an den See in Zürich-Wollishofen, fast jeden Tag im Sommer, 6 Personen. In den Sommerferien Reise mit dem überfüllten Zug durch die Alpen von Zürich nach Locarno oder ins Engadin, dann mit dem Rad weiter, ein Erlebnis. Eltern brauchen kein SUB (das sowieso die meiste Zeit im Keller steht), keine Luftmatratze, Gummiboot oder andere Artikel der Freizeitkonsumindustrie für die Beschäftigung der Kinder, um Spass an einem See mit Steg, Sand, Wald und Schilf zu haben, höchstens einen Ball und ein paar Spielideen. Schule, Uni, Arbeit fast immer Rad.
Oder gleich mit der Pferdekutsche los ziehen. 😅
Im Ernst: wer ständig nur in den Rückspiegel schaut verliert den Blick nach vorne. 😉
Das stimmt. Meine Erinnerungen an die 50ziger Jahre verdeutlichen nur wie stark der Individualverkehr, sprich Autoverkehr und die Masse der kurzlebigen Freizeitkonsumprodukte seither zugenommen haben, um mal bei dem Thema zu bleiben, weshalb ich mich heute wundere, wie fast alle mit dem Auto zur Seebadewiese bei uns fahren, auf einem einspurigen Feldweg.
Der Wald, Entlisberg in Zürich-Wollishofen, wo wir als Kinder oft gespielt haben, und Teile der Allmend wurde später der Autobahn "geopfert", weil eine Mehrheit einen Tunnel knapp abgelehnt hat aus Kostengründen. Und der Wahn geht weiter, in Berlin baut man sogar heute noch weiter Autobahnen in der Stadt.
In unserer Verwandtschaft besass damals fast niemand ein Auto. Ich habe es als Kind nicht als Mangel empfunden, auch wenn man über das Tragen der Sachen nach einem sonnigen, erschöpfenden Badetag auf dem Nachhauseweg an den Anstiegen jedes Mal gestöhnt hat.
Zitat:
"Das mit den Radwegen und Rädern, was ich hier lese, ist ganz nett. Greift aber zu langsam. Zudem hat DE einen Anteil von 2% am weltweiten C02. Selbst wenn DE aufhören würde zu exisitieren, wäre der Einfluss wohl nichtig.
Viel radikaler und schneller müsste man eingreifen und vor allem: international und ganz weit oben ansetzen und nicht unten bei dir und mir, bei Hinz und Kunz."
Das sehe ich ähnlich. Wir kennen ja die Statistiken über die einkommens- und vermögensabhängigen CO2-Emissionen. Aber ich würde mich schon freuen, wenn auch im nassen Herbst der Landkreis die Radwege hier vom Laub befreien würde.
Im Ernst: wer ständig nur in den Rückspiegel schaut verliert den Blick nach vorne. ��
Lohnt sich nicht, für 15min Wiesenfeldweg die Pferde einzuspannen. .
Und was siehst Du beim Blick nach vorne inbezug auf den Verkehr in Deutschland? "Bis zum Jahr 2045 muss Deutschland laut Klimaschutzgesetz treibhausgasneutral werden, was für den Verkehrssektor voraussichtlich die Reduktion der Treibhausgasemissionen auf Null bedeutet." (Umweltbundesamt).
Der Rückbau des motorisierten Individualverkehrs zugunsten eines Ausbaus eines komfortablen, preiswerten öffentlichen Verkehrs würde sehr deutlich CO2-Emissionen einsparen, sagen mir die Erfahrungen aus dem Rückspiegel.