Ach ja, die Überlegung galt Luft/Wasser Wärmepumpen, also der Regelfall in Deutschland.
Edit: Ansonsten sieht selbst bei COP 2 der CO2 Bedarf im deutschen Strommix mit 0,22 kg/KWh zu Buche. Die Gasheizung liegt bei 0,16.
Natürlich kann man den Strommix "verbessern" Aber auch hier sind die vielen Wochen Puffer immer noch nicht gelöst. Und auch bei einer Verdreifachung der aktuellen erneuerbaren Kraftwerke. Null mal drei bleibt Null.
Mag aber durchaus sein, daß der Defrosting Prozess optimiert werden kann. Das kann ich nicht einschätzen. Wenn jemand dazu Infos hat, bitte her damit. Ich konnte nirgends eine Aussage dazu finden.
Geändert von Genussläufer (26.05.2023 um 14:44 Uhr).
D.h. bei einer Jahresarbeitszahl von ca. 2,2 sind die CO2-Fußabrdücke im Betrieb gleich und damit die WP maximal zu 49 % regenerativ. Bei einer Jahresarbeitszahl von 3 wird tatsächlich die Marke von 66 % regenerativ bei der WP gerissen. Das heißt aber, daß in allen Anwendungsfällen, wo (z.B. wegen Altbau, eingeschränkte Sanierfähigkeit oder Geldmangel zur ausreichenden Dämmung, oder bei schlechter Abstimmung der Anlage, etc.) die 65 % gar nicht erreicht werden, solange der Anteil von CO2-freiem Strom nicht wirklich erhöht wird. Was passiert, wenn sich nach einem Jahr herausstellt, daß die Installation nicht auf die 3 kommt, also keine 65 % regenerativ erreicht - muß die Anlage ausgetauscht werden? Auf wessen Kosten?
Nein, die Anlage muss natürlich nicht raus gerissen werden. Wärmepumpen sind immer ok.
Bei der Rechnung oben kommst du mit Mühe und Not auf eine Gleichstand in den CO2-Emissionen von Wärmepumpen und Gasheizungen unter den heutigen Bedingungen. Dabei unterschlägst du aber, das zukünftige Potential. Mit der fortschreitenden Umstellung auf erneuerbare Energien sinken die CO2-Emissionen im Strommix, die Emissionen der Gasheizung bleiben konstant.
Bei der Wärmepumpe gibt es also noch deutliches Verbesserungspotential, das automatisch gehoben wird, je weiter die Energiewende voran geht.
Genau wie beim eAuto macht eine Umstellung heute schon Sinn, vor allem weil Heizungen und Autos eben sehr lange genutzt werden. Jedes Gasheizung, die heute eingebaut wird, läuft ca. 20 Jahre; beim Auto ist es ähnlich. Deshalb ist es so wichtig, heute Fehlinvestitionen in langlebige, fossile Technologie damit wir 2045 mit der Umstellung durch sind.
Bei der Wärmepumpe gibt es also noch deutliches Verbesserungspotential, das automatisch gehoben wird, je weiter die Energiewende voran geht.
Ich könnte mir hier auch andere Ideen vorstellen. Was hältst Du z.B. von mudularen Luft/Luft Wärmepumpen. Da hast Du das Problem der Vorlauftemperatur so gut wir gar nicht. Und im Sommer wäre es automatisch eine Klimaanlage. Das fand ich hochspannend. Die Temperatur ist bereits deutlich angestiegen und gerade in den Städten geht die Hitze kaum noch raus. Hier könnte man also gleichzeitig CO2 senken und gleichzeitig die Folgen des Klimawandels managen. Keine Ahnung, ob das wirklich eine gute Idee ist. Aber auf den ersten Blick hat sie Charme. Was meinst Du
Ich könnte mir hier auch andere Ideen vorstellen. Was hältst Du z.B. von mudularen Luft/Luft Wärmepumpen. Da hast Du das Problem der Vorlauftemperatur so gut wir gar nicht. Und im Sommer wäre es automatisch eine Klimaanlage. Das fand ich hochspannend. Die Temperatur ist bereits deutlich angestiegen und gerade in den Städten geht die Hitze kaum noch raus. Hier könnte man also gleichzeitig CO2 senken und gleichzeitig die Folgen des Klimawandels managen. Keine Ahnung, ob das wirklich eine gute Idee ist. Aber auf den ersten Blick hat sie Charme. Was meinst Du
Technische kenne ich mich damit nicht im Detail aus. Vereinzelt habe ich gelesen, dass Leute solche Anlage bei kleineren Wohneinheiten und Tinyhäusern einsetzen. Bei größeren Wohneinheiten kommen solche Geräte wohl an ihre Grenzen.
Nein, nicht immer, nichts ist "immer o.k.". Wärmepumpen sind toll, aber nur wenn sie tatsächlich mit guter Jahresarbeitszahl laufen können, sonst wird es zur Stromverbrenn-Heizung.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Mit der fortschreitenden Umstellung auf erneuerbare Energien sinken die CO2-Emissionen im Strommix, die Emissionen der Gasheizung bleiben konstant.
Bei der Wärmepumpe gibt es also noch deutliches Verbesserungspotential, das automatisch gehoben wird, je weiter die Energiewende voran geht.
Das stimmt so. Nur schließe ich daraus, daß es keinen CO2-Nutzen hat, Wärmepumpen einzubauen, die (wenn auch nur einige Jahre lang) ein mehr an fossilem Strom benötigen, und temporär die CO2- Bilanz verhageln. Darum ein Zubau, der zum Tempo des Energieerzeugungs-Zubaus passt.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Genau wie beim eAuto macht eine Umstellung heute schon Sinn, vor allem weil Heizungen und Autos eben sehr lange genutzt werden. Jedes Gasheizung, die heute eingebaut wird, läuft ca. 20 Jahre; beim Auto ist es ähnlich. Deshalb ist es so wichtig, heute Fehlinvestitionen in langlebige, fossile Technologie damit wir 2045 mit der Umstellung durch sind.
Das kann stimmen, wenn das Hauptziel allein der Zustand im Jahr 2045 ist. Wenn aber diejenigen Recht haben, die meinen, daß wir sofort den CO2-Ausstoß senken müssen, dann führt die alleinige Fokussierung auf diesen Endzustand nicht unbedingt zu einem insgesamt minimierten CO2-Ausstoß; ich fände letzteres Ziel sinnvoller, wenn man CO2 als so ein großes Hauptproblem sieht.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Technische kenne ich mich damit nicht im Detail aus. Vereinzelt habe ich gelesen, dass Leute solche Anlage bei kleineren Wohneinheiten und Tinyhäusern einsetzen. Bei größeren Wohneinheiten kommen solche Geräte wohl an ihre Grenzen.
Ich überlege ernsthaft die Teile bei mir einzubauen. Das geht aber leider nur raumweise. Aber die Effizienz ist schon super. Wäre interessant ob und wie das auch in größeren Einheiten eingesetzt werden kann. So würde das mit Blick auf die Energieeffizienz auch Sinn machen. Du sparst Dir den Vorlauf. Wenn Du 22 Grad haben willst, musst Du auch nur auf 22 Grad erwärmen.
Geändert von Genussläufer (26.05.2023 um 17:28 Uhr).
Nein, nicht immer, nichts ist "immer o.k.". Wärmepumpen sind toll, aber nur wenn sie tatsächlich mit guter Jahresarbeitszahl laufen können, sonst wird es zur Stromverbrenn-Heizung.
Ok, ich habe mich zu kurz ausgedrückt. Deine ursprünglich Frage war doch, ob man Wärmepumpen wieder raus reißen muss, weil der Strommix zu schlecht ist. Die Antwort darauf lautet "Nein". Mit dem Einbau einer Wärmepumpe erfüllst du immer die Vorgaben des Gebäudeheizungsgesetzes.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Das stimmt so. Nur schließe ich daraus, daß es keinen CO2-Nutzen hat, Wärmepumpen einzubauen, die (wenn auch nur einige Jahre lang) ein mehr an fossilem Strom benötigen, und temporär die CO2- Bilanz verhageln. Darum ein Zubau, der zum Tempo des Energieerzeugungs-Zubaus passt.
Das kann stimmen, wenn das Hauptziel allein der Zustand im Jahr 2045 ist. Wenn aber diejenigen Recht haben, die meinen, daß wir sofort den CO2-Ausstoß senken müssen, dann führt die alleinige Fokussierung auf diesen Endzustand nicht unbedingt zu einem insgesamt minimierten CO2-Ausstoß; ich fände letzteres Ziel sinnvoller, wenn man CO2 als so ein großes Hauptproblem sieht.
Aber das ist doch das Gleiche. Im Jahr 2045 müssen wir um 0% CO2-Emission, das ist Gesetz. Um das zu erreichen, muss ich heute schon alle Hebel in Bewegung setzen und z.B. verhindern, dass heute Heizung verbaut werden, die im Jahr 2045 immer noch CO2 erzeugen. Daher ist es wichtig, dass heute das Verbot fossiler Heizungen kommt, die Übergangsfristen sind einfach sehr lang.
Alles andere ist unredlich. Die Leute werden 2045 ihre noch vorhandenen Gas- und Ölheizungen und ihre Verbrennerautos stilllegen müssen. Das sollte man fairerweise schon so kommunizieren, auch wenn man sich das jeder aus dem Klimaschutzgesetz leicht selbst ableiten können sollte.