Das funktioniert aber nicht. Die Grenzen der verfügbaren kinetischen Energie von Wind habe ich oben dargelegt. Strom aus Sonnenenergie ist nochmal um einiges teurer und kann ist in der Entstehung deutlich ineffizienter als der von Wind. Wenn man sich die Lebenszykluskurve anschaut, ist das ziemlich flach geworden. Hier gilt wahrscheinlich ähnliches wie für den Verbrenner. Viel ist da nicht mehr rauszuholen. Vielmehr gilt hier die Immobilienregel. Entscheidend ist die Lage.
Wir waren noch nie unabhängig von Energieimporten oder zumindest von den Energieträgern. Daran wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern. Das ist so als ob wir vor 40 Jahren gesagt hätten, daß wir kein Öl mehr importieren, sondern selbst bohren. Es macht einfach keinen Sinn.
Und das weißt du so ganz definitiv und alle anderen sind blöd? Gewagte Position, findest du nicht?
Aber von mir aus kann ich das auch anders formulieren. Wir sollten unsere Abhängigkeit von Energieimporten soweit wie möglich reduzieren. Im Süden Europas gibt es sich noch ein großes Potential für Solarenergie. Das wir dazu neue Stromleitung und Speichermöglichkeiten brauchen.
Aber auch in D gibt es noch reichlich Dächer mit PV-Potential, Windenergie im Süden der Republik, Umstellung auf eMobilität usw. Wir haben noch lange nicht unser Potential ausgeschöpft und ich sehe keinen Grund, das nicht zu tun. Es ist nicht nur gut für das Klima sondern auch langfristig für unsere Wirtschaft.
Einfach nur zu sagen, dass es nicht geht, ist eben zu wenig - sowohl ökologisch als auch ökonomisch.
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Schnell muss man halt als Europa sein, sonst machen das andere, z.B. China, die heute ein schon sehr wesentlicher Entwicklungspartner für Afrika sind. Unterschied zu Europa: Die Chinesen waren nicht in Afrika und haben dort übelste Verbrechen an Menschen verübt, weshalb afrikanische Politiker eher mal n Problem mit europäischen Sichtweisen/Ansprüchen/Forderungen haben. Außerdem setzen die Chinesen auch keine "Werte" (demokratische Reformen z.B.) als Bedingung für ihre "Hilfe".
Klimawandel, Energiewende und auch Digitalisierung hat längst eine weltpolitische Dimension. Dort hinein spielt auch der Ukraine-Krieg. Die Karten werden gerade eindrucksvoll vor unseren Augen neu gemischt. Der Kuchen, den unsere Kinder und deren haben werden, wird neu verteilt.
Wenn es für Europa dumm läuft, verlieren wir technologisch den Ansluss und spielen weltpolitisch in der 3. Liga. Deutschland hat noch das Sonderproblem mit der Abhängigkeit vom Auto, denn dort findet zuästlich ein Wandel statt.
Aus diesen Gründen kann ich mich mit einem wir-müssen-jetzt-schnell-schnell-schnell-was-machen nicht mehr anfreunden. Vor dem 24.02.2022 habe ich das noch anders gesehen.
Nochmal: Die Szenarien die du da zeichnest kannst du so noch garnicht zeichnen, weil die Gesetze noch nicht fertig sind.
Was hättest du denn statt dessen? Der Staat kauft für jedes Haus eine Wärmepumpe und stellt die Palette vor deine Tür bis eine Heizung kaputt geht?
Bei Holzöfen ist / war es doch auch so, es wurden neue Grenzwerte in Vorgaben geformt, dann gab es eine Übergangszeit in der neue Öfen die neuen Werte erfüllen mussten und die war lang genug das jeder planen und umbauen konnte.
So wird es hier auch laufen, wenn Deutschland was kann, dann langsam.
Mit Polemik findest du sicher keine Lösung, da müssen schon sinnvolle Konzepte her.
Ein Holzofen konnte man durch einen neuen Holzofen ersetzen, der die neueren Normen erfüllt. Keine weiteren Umbauten erforderlich. Nach deinem Beispiel der Holzöfen hiesse das, wenn die Ölheizung kaputt geht baut man eine neue Ölheizung ein. Genaus das darf man aber nicht mehr, dein Beispiel geht hier komplett am Thema vorbei.
Der größte Vorteil der Gastherme ist, dass sie klein und dezentral ist. In einem MFH hängt oft in jeder Wohnung so eine kleine Gastherme an der Wand. Platz für Brennstofflagerung gibt es nicht, Platz für eine Wärmepumpe gibt es auch nicht und bezüglich. Geräuschemmission kann man auch nicht in jede Wohnung eine Wärmepumpe stellen und das Aussengerät an die Fassade schrauben. Welche Konzepte gibt es denn dann noch ausser die Heizungsanlage im kompletten Objekt umzubauen auf Pellets, BHKW, Fernwärme oder Wärmepumpe?
Und das weißt du so ganz definitiv und alle anderen sind blöd? Gewagte Position, findest du nicht?
Von dem Statement bin ich jetzt ein wenig irritiert. Natürlich weiß ich es auch nicht genau. Ich habe aber weiter oben sehr deutlich inhaltlich dargelegt, warum bestimmte Ideen nicht aufgehen. Die Argumentation war eingebettet in eine Ausarbeitung des Max-Planck-Instituts. Und anstatt auf diese Argumentation einzugehen, versuchst Du mich als Idioten darzustellen. Was bezweckst Du damit. Ich habe doch die Argumente extra offengelegt, daß wir uns an denen abarbeiten können. Der persönliche Angriff war hier völlig unangemessen. Wenn ich inhaltlich Unsinn geschrieben habe, freue ich mich natürlich über eine Korrektur. Das ist aber eine andere Ebene
Zitat:
Aber von mir aus kann ich das auch anders formulieren. Wir sollten unsere Abhängigkeit von Energieimporten soweit wie möglich reduzieren. Im Süden Europas gibt es sich noch ein großes Potential für Solarenergie. Das wir dazu neue Stromleitung und Speichermöglichkeiten brauchen.
Hier sind wir uns einig. Wir sollten das, was wir selbst abdecken können, auch nutzen.
Zitat:
Aber auch in D gibt es noch reichlich Dächer mit PV-Potential, Windenergie im Süden der Republik, Umstellung auf eMobilität usw. Wir haben noch lange nicht unser Potential ausgeschöpft und ich sehe keinen Grund, das nicht zu tun. Es ist nicht nur gut für das Klima sondern auch langfristig für unsere Wirtschaft.
Das ist eine Frage des Wirkungsgrads. Sonne ist im Winter bei uns nicht der Brüller. Da nimmt die Effizienz schnell ab. Und weil wir eh Speicher brauchen, gerade um die Saisonalität auszugleichen, kann man das auch woanders aufbauen. Aber auch hier sollte diversifiziert werden.
Bei Wind im Süden bin ich skeptischer als Du. Wie Kleidon in seiner Arbeit aufgezeigt hat, nimmt der Wirkungsgrad des Windes mit der dritten Potenz zu. Und von Nord nach Süd nimmt die Windgeschwindigkeit so schon deutlich ab. Durch die Nutzung der bestehenden kinetischen Energie vorgeschalteter Windräder schlägt das von zwei Seiten ins Kontor. Ob Söder sich nun aus dem Grund so dagegen stellt oder was auch immer. Zumindest dieses Argument würde für ihn sprechen.
es wäre ja schon viel geholfen, wenn sich alle einig darüber wären, dass bis auf weiteres wo immer möglich Strom als Energielieferant das seitherige Öl/Gas ablösen muss.
Dieser Strom muss möglichst bei uns produziert und gespeichert werden.
Die Mittel dazu reichen (noch? ) nicht, trotzdem sollte man alles dafür versuchen.
Ganz im Sinne des "Sag mir WIE es geht! Und nicht, warum es NICHT geht".
Heizen ist zB auch oft mit Infrarot möglcih.
Und nein, ich habe auch nicht die Patentlösung.
Stattdessen machen alle weiter so wie seit 50 Jahren, fliegen fröhlich, teils mehrmals im Jahr!, auf diverse Inseln und fahren mit dem DinoJuicer zum Skifahren, zumBäcker und zum Training.
Selbst ein Tempolimit ist nicht drin.
Und Dumpfbacken wie Nuschelschweiger erzählen weiter fröhlich ihren Dünnpfiff der achsobösen e-autos https://www.bw24.de/auto/e-autos/til...-92189610.html
Waere ich dreißig Jahre jünger, würde ich mich vermutlich mit dem Kopf an die Wand kleben statt auf die Strasse.
es wäre ja schon viel geholfen, wenn sich alle einig darüber wären, dass bis auf weiteres wo immer möglich Strom als Energielieferant das seitherige Öl/Gas ablösen muss.
Da sind wir uns leider nicht einig. Das würde ich auch gern begründen. Wir müssen natürlich immer eine definierte Menge an Kraftwerken laufen lassen, um die Stabilität des Netzes sicherzustellen. Leider sind das aktuell in in erste Linie Kohlekraftwerke. Diese haben eine fast 4x so hohe Emissionsquote je erzeugter KWh im Vergleich zum Gas. Der Umstieg von Kohle auf Gas hat damit einen höheren Hebel als der von Gas auf Wind/Sonne.
Ein zweites Problem das zu lösen ist, sind die Stromüberschüsse. Klar kann man Windräder abschalten. Dennoch würde es bei weiterem Ausbau zu bestimmten Zeitpunkten dazu kommen. Dann zahlen wir dafür, daß uns andere den Strom abnehmen? Wir müssen mindestens mit gleicher Kraft in Speichertechnologie investieren.
Es ist nicht nur apokokalyptisch und richtig. Es ist darüber hinaus völlig kontraproduktiv. Ich stimme Dir in Bezug auf die Auswirkungen des Klimawandels zu. Auch wenn ich nicht weiß, welches Szenario und in welcher Auswirkung eintritt, wird das eine echte Herausforderung. Und dennoch ist unser Weg falsch.
Wir blasen ca. 2% des weltweiten CO2 in die Athmosphäre. Wenn wir 2% sparen, sind wir nur noch bei 98% des heutigen Level. Klingt genauso gut wie es falsch ist. Kurzfristig ist die Auswirkung nahezu Null. Das liegt einfach daran, daß die Förderung von Öl sich in der Menge genau um Null verändern würden. Die geringere Nachrage würde ggf. den Preis leicht nach unten setzen. Damit würde es für andere Länder attraktiver mehr zu verbrennen. Und genau das werden sie auch tun. Mittel- und lfr. ist es viel fataler. Wir zeigen einen Weg, der anderen zeigt wie man Wohlstand verliert. Die werden entsprechend vorsichtiger bei der Umsetzung sein. Und die Aufgabe der indischen, chinesischen und anderen emerging markets Regierungen ist es, die Länder mit preiswerter Energie zu versorgen. Unsere 2% würden so nach hinten losgehen. Da wird uns schwindelig werden.
Und was passiert aktuell. Wir treiben uns selbst in eine massive Energieunsicherheit. twsued hat auf die Mitarbeiter der BASF verwiesen. Ich schaue mir den Laden selbst an und beobachte, was die machen. Sie gehen nach China. Dort haben sie diese Energiesicherheit. Das Unternehmen wird auch in Zukunft gutes Geld verdienen. Aber ein beachtlicher Teil der Wertschöpfung und der Jobs wird woanders sein. Glaubst Du ernsthaft, daß wir so etwas erreichen? Ich bin hier sehr skeptisch. Ich war fast 20 Jahre im Währungs- und Rohstoffhandel und bei der Finanzierung großer Projekte in dem Bereich unterwegs. Die interessantesten und lehrreichsten Erfahrungen habe ich in Asien gesammelt. Dort findet sich Deine Denke nicht mal in Ansätzen. Wenn wir einen gangbaren und bezahlbaren Weg in die richtige Richtung zeigen würden, könnte das eine echte Motivation sein, uns zu folgen. Da schaden wir uns direkt und erweisen der Emissionsverringerung ins Summe einen Bärendienst.
Sehr gute Zusammenfassung und realitätsnah. Ich sehe unsere Bemühungen zum Klimaschutz auch eher als Wette darauf, dass wir Vorbild für die Welt sein können. Leider ich ich große Bedenken, das wir diese gewinnen werden. Meine zahlreichen beruflichen Auslandserfahrungen mit den unterschiedlichsten Firmen und Menschen haben mir mehr und mehr widergespiegelt, dass man Deutschland in vielen Ländern entweder nicht ernst nimmt oder sich über unsere ständige „erhobenen Zeigefinger“ Mentalität empört.
Und wo sind wir denn noch echte Vorreiter und Innovationsträger?
Um das Thema global zu lösen, können wir nur darauf hoffen (auch wenn’s kein schöner Gedanke ist) dass die Auswirkungen in anderen Kontinenten so negativ werden, so dass automatisch eigenes Handeln erfolgt.