Baseball ist fuer Europaer ja so eine Sache. Damit natuerlich auch fuer mich. Aber ohne jemals dort gewesen zu sein, sollte man ja nicht wirklich urteilen. Soviel aber vorweg: mein Vorurteil hat sich bestaetigt, es
ist ziemlich langatmig. Doch zumindest kann ich mir nun vorstellen, dass man sich dafuer begeistern kann, wenn man damit aufwaechst.
Bevor wir uns auf die zwanzigminuetige Subwayfahrt in die Bronx machten, half mir ein Blick in Wikipedia, um wenigstens die allergroebsten Grundzuege des Spiels zu verstehen (unnoetig zu sagen, dass ich 2/3 davon bis zum Spielbeginn laengst wieder vergessen hatte). Verstaendnis hin oder her, es war ein uramerikanischer Sportabend, dem ein wenig Sentimentalitaet anhaftete, war es doch das letzte Spiel der Yankees im altehrwuerdigen, 1923 eroeffneten Stadion. Alles ist dort ein wenig schmuddelig und verkommen, voller "Charakter" eben. Doch unsere billigen Plaetze waren fuer 10 Taler zu haben. Moeglich ist dies, da Baseball nicht wirklich anstrengend ist und inkl. Playoffs ueber 180 Spiele pro Jahr zusammenkommen.
Fuer all' diejenigen (oder den), die sich auskennen oder sogar fuer das Spiel interessiert: die Yankees liessen den Chicago White Sox, welche im Gegensatz zu den Yanks fuer die Playoffs qualifiziert sind, anfangs wenig Chance. Ein gewisser Herr Jeter, Star der Mannschaft und Frauenschwarm liess es mit zwei Homeruns gleich richtig krachen (sofern das im Baseball ueberhaupt moeglich ist), waehend ich das bunte Treiben, Hotdog und Softeis genoss.
Nach zwei Stunden und ca. 2/3 des Spiels hatte ich genug und trat beseelt in meinem Yankess-last-day-at-the-old-stadium-T-shirt und mit dem kleinen Plastikhelmchen in der Hand, in dem das Eis serviert wurde, den Heimweg an.
Baseball? Find' ich gut.
Nochmal anschauen? Eher nicht.
