Gestern war ja wieder grosser Spieltag in New York's groesstem Garten. Es ging die traditionelle Mit-dem-Uhrzeiger Runde wie auch schon Anfang April beim Scotland Run. Damit die 10km auch voll werden, ueberlappen sich die ersten und letzten 300 Meter.
Die Leistungsdichte war phantastisch, das macht einfach Spass. 7,000 waren am Start. Natuerlich ist es cool vierter zu werden, wie vor Wochenfrist. Aber mir ist es lieber, wenn die grossen Buben auch mitspielen (genau genommen die kleinen), dann rappelt es viel schoener und man eiert nicht so einsam in der Gegend herum.
Schlecht an einem 10er, den man auf identischer Strecke schon einmal gelaufen ist (und zudem in PB), ist halt, dass man eigentlich ja wieder schneller sein will. Beim 4miler vor einer Woche musste ich mich ja mit 2 Sekunden langsamer als fuenf Wochen zuvor begnuegen. Und meine Beine sind waehrend der Woche irgendwie nicht richtig fit geworden.
Ausreden mag' ich ja eigentlich keine und so ergab es sich, dass unser schnellster Marathonlaeufer Thom Little (PB in NYC 2:25!)nach wenigen Metern vor mir auftaucht. "You never know until you try!" dachte ich mir und klebte an seinen Fersen. Das war leider verdammt flott und wir passierten die erste Meile in 5:05. Au weia. Am ersten nennenswerten Anstieg - die Parkrunde hat 200 Hoehenmeter - zum Reservoir hoch, wird es mir dann doch etwas zu heiss und ich lasse reissen, da ich schon kurz unterhalb Anschlag klebe.
Um mich herum alles orange-blau, so muss das sein! Wenn es um die scoring-races geht, da sind die CPTC'ler alle dabei. Bei den scoring races geht es um Punkte in der Jahreswertung. Bei zehn Rennen werden jeweils die ersten fuenf Maenner in die Wertung genommen (Zeitaddition). Wir haben da ja den zweiten Platz von immerhin 50 teams zu verteidigen. Bloed nur, dass dieses Jahr der NYAC seine Bahnlaeufer, die nicht in NY leben, fuer die Laeufe einfliegt. Da bleibt leider kein Stein auf dem anderen. So ganz schmeckt das den Locals nicht. Man hat nix gegen Kenianer, die fuer Westchester starten, denn die leben in der Bronx und sind damit auch nicht fremder als z.B. ich. Aber extra fuer die Laeufe eingeflogene Stars? Da blueht fuer naechstes Jahr eine Regelaenderung.
What goes up must come down und am Fusse der Harlemhills bin ich als ordentlicher Bergablaeufer wieder an Thom dran. Wir passieren 5km in 16:17, doch noch steht die schwere zweite Haelfte an. Thom zieht am Berg wieder davon und ich bezahle ein wenig fuer das Anfangsrisiko. So richtig einbrechen will ich dann doch nicht und die "Go Central Park!" Anfeuerungsrufe helfen wohl dabei. Unsere orangenen Trikots sind stadtbekannt und mit dem Park identifiziert sich eigentlich jeder. Clever!
Die Zielgerade ist leicht ansteigend, obwohl eh' schon nichts mehr geht. Dennoch, ich ruecke der 33 naeher. Nach 33:35 vor 5 Wochen waren es nun 33:18. Jetzt muss schnell ein flacher Kurs her! Platz 49 ist gerade noch Top50. Den Platz brauch ich auch beim Marathon.

Doof nur, dass geruechteweise auch die Ami-Marathonmeisterschaften beim NYC Marathon sind.
Der Blick auf die
Liste der Zentralpaerkler offenbahrt eine - wie ich finde - starke Leistungsdichte fuer einen Hobbyclub bestehend aus locals.
Nicht weniger als 37 Jungs zwischen 32:19 und 39:58! Ich rutsche als fuenfter gerade noch in die Wertung. Wir werden viertes Team und festigen damit den dritten Platz.
Coach Devon mailt mir abends, dass ich mich damit fuer die USA Track&Field Team-Champs ueber 10.000m am 10.7. qualifiziert habe. Ha! 10k Bahn wollte ich schon immer mal laufen. Mal schauen wieviel Runden mir da eingeschenkt werden.
Das Rennen ist abends um 21.30, was mal was ganz anderes wird. Keine Ahnung wie ich das vertrage. Stattfinden wird es in NYCs Icahn Stadium:
Ich ueberlege ernsthaft am 1.8. bei der Citynacht in Berlin dabeizusein, weil ich die Woche davor in der Schweiz bin. Die 32:xy ist ueberfaellig! Sonst noch jemand?