Du, ich hatte geschrieben steht, und nicht stammt.
Du hattest explizit geschrieben, dass das Gebot der Nächstenliebe NICHT im AT steht. Jörn hat gezeigt, dass es das doch tut.
Und ich danke Jörn für den Hinweis, dass der Kreis der "Nächsten" dort recht eng gefasst ist, und dass ansonsten in unserer ach so tollen Bibel gerne Hass und exzessive Gewalt gepredigt wird.
Der zitierte Autor beschreibt einen ideengeschichtlichen Entwicklungszusammenhang. Daß die Idee der Menschenwürde in den inzwischen vergangenen Jahrtausenden weiterentwickelt wurde, widerspricht dem keineswegs und sollte eigentlich keinen überraschen.
Du hattest explizit geschrieben, dass das Gebot der Nächstenliebe NICHT im AT steht. Jörn hat gezeigt, dass es das doch tut.
Und ich danke Jörn für den Hinweis, dass der Kreis der "Nächsten" dort recht eng gefasst ist, und dass ansonsten in unserer ach so tollen Bibel gerne Hass und exzessive Gewalt gepredigt wird.
Ich hatte explizit geschrieben, dass es so explizit im NT steht und nicht im AT.
Ich sehe in der Bibel Lehren enthalten, die einen Wert haben, der über die zeitlich bedingten Interessen, Einsichten und Umstände hinweg bestehen kann (unter den im Satz zuvor genannten Bedingungen). .
Jeder Song, jede Geschichte, jedes Gedicht, fast jeder Film ja sogar ganze Serien transportieren heutzutage Botschaften. Oft geht es um den Kampf zwischen Gut und Böse, allgemeine Verhaltensregeln, Sozialisierung, den moralischen Zeigefinger, Hinweise auf Gefahren...
Beispiele sind:
- Die Märchen der Gebrüder Grimm
- diverse Filme über die Zerstörung unserer Umwelt
- die vielen Superheldenserien strotzen nur so vor moralischen Zeigefingern, die uns oft gar sehr übertrieben und lustig präsentiert werden (Kampf Gut gegen Böse)
- Songklassiker, wie "Imagine" zeigen uns, wie wir vielleicht leben könnten...
Man könnte sein Leben und seine Gefühlswelt komplett mit Songs (-texten) ausdrücken und für jede Situation den passenden Song finden heutzutage. (was übrigens sogar Spaß macht. :-) )
Ich stufe das alles als "Kunst" ein, die durchaus wertvoll ist, weil auch diese Kunstwerke gewisse Lehren enthalten und Botschaften transportieren. Jeder findet seine eigene gerade benötigte "Lehre", je nach Lebenssituation.
Was unterscheidet denn diese Kunst von den "wertvollen Lehren" der Bibel, so dass man heute noch an ihr festhalten muss?
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Ich stufe das alles als "Kunst" ein, die durchaus wertvoll ist, weil auch diese Kunstwerke gewisse Lehren enthalten und Botschaften transportieren. Jeder findet seine eigene gerade benötigte "Lehre", je nach Lebenssituation.
Was unterscheidet denn diese Kunst von den "wertvollen Lehren" der Bibel, so dass man heute noch an ihr festhalten muss?
Bin zwar nicht gemeint, aber wir hatten das auch schon hier im Thread, qbz hatte mir damals mit Nachdruck die Pistole auf die Brust gesetzt, so daß ich diesbezüglich Quellen zitiert hatte, was mir nun erspart bleibt.
Kunst setzt sich aus den tools Intuition und Sensorik zusammen, Religion aus Intuition und Ratio. Und zwar in Bezug wie sich Wissen offenbart.
Danke! Auch ich möchte niemanden persönlich angreifen!
Auf die Problematik mit den Zeitumständen könnte man etwa so antworten: Gott mußte, um sich den Menschen mitteilen zu können, sich auf ihre Ebene begeben. Die in der Bibel enthaltenen universellen Ideen bedürfen zum Teil updates in Form einer fortwährenden Auslegungspraxis.
Ich sehe in der Bibel Lehren enthalten, die einen Wert haben, der über die zeitlich bedingten Interessen, Einsichten und Umstände hinweg bestehen kann (unter den im Satz zuvor genannten Bedingungen). Göttlich sind sie genau insofern sie über das jeweils zeitlich Bedingte hinausgehen. Wenn die Rede vom Göttlichen und Gott zuviel Verwirrung stiftet, komme ich auch ohne aus.
Wer von einem existierende Gott ausgeht, wie die Kirchen, muss das so ähnlich erklären und die Gottesvorstellung zeitgeschichtlich anpassen, will man die Zustimmung der Gläubigen nicht verlieren. Ich würde darin eher eine Bestätigung für die Anschauung sehen, dass es sich bei den Gottesvorstellungen um Projektionen der Menschen handelt. Je mehr man allerdings die Gottesvorstellungen der Bibel vom konkret-historischen Zusammenhang abstrahiert in Richtung "universelle", desto leerer werden sie.
Universelle Ideen lassen sich aus der Bibel IMHO nur spekulativ abstrahieren, weil alle, auch die zukunftgerichteten, durch die jeweiligen Umstände bestimmt sind, in denen sie von Menschen / Organisationen in die Welt gesetzt werden. (im Unterschied zu den naturwissenschaftlichen Gesetzen).
Was unterscheidet denn diese Kunst von den "wertvollen Lehren" der Bibel, so dass man heute noch an ihr festhalten muss?
Prinzipiell unterscheiden sich Kontextgemeinschaften nur an der kommunikativen Leitdifferenz. Religiöse Systeme bestehen entlang von Immanenz / Transzendenz und Kunst-Systeme entlang von schön / hässlich. Das ist der einzig wirklich relevante, aber doch ein recht großer Unterschied für die Wahrnehmungen und Bewertungen, die aus diesen Perspektiven erfolgen.
Ein weiterer Unterschied für unser Gesellschaftssystem ist, dass die die religiösen Systeme (insbesondere das katholische und das evangelische) vermutlich deutlich größer sind bzw. sich deutlich mehr Menschen damit (ggf. zum Teil nur oberflächlich) identifizieren, als jedes Kunst-System. Ob "Größe " bzw. "Zahl Identifizierter" allerdings ein relevantes Kriterium für "daran festhalten" ist, überlasse ich Deinem Urteil.
Ich sehe in der Bibel Lehren enthalten, die einen Wert haben, der über die zeitlich bedingten Interessen, Einsichten und Umstände hinweg bestehen kann (unter den im Satz zuvor genannten Bedingungen).
Das ist sehr interessant!
Wie hast Du diese Lehren entschlüsselt? Die Begriffe sind uns heute ja nicht mehr zugänglich, oder doch?
Wenn ich behaupte, dass die Lehren unsinnig seien, hältst Du mir entgegen, dass ich keinen gesicherten Zugang hätte, da die Bedeutung der Begriffe nicht mehr rekonstruierbar wäre. Aber Du selbst gibst hier Auskunft über den konkreten Wert der Lehren. Ist das nicht ein Widerspruch?