.... Das ist eine schwierige Aufgabe, und ich finde, dass Versuche, den Trost in ein anderes Leben zu schieben, von unserer eigentlichen Chance und Aufgabe, nämlich unseren einen klitzekleinen Lebensmoment auf dieser Erde zu nutzen, ablenken: werde die beste Person, zu der Du Dich nach Deinen Anlagen und Fähigkeiten entwickeln kannst - nicht um nach Deinem Tod, sondern während Deines Lebens belohnt zu werden.
Schöne Worte, ich stimme mal mit dir überein und muss nichts hinzufügen
keko#, die Ausgangsfrage war, ob es ein Beispiel für religiöse Antworten gibt, die nicht den imaginären Charakter der Zahnfee haben. Deswegen ist es in diesem konkreten Fall nicht ausreichend, auf die subjektive Wirksamkeit einer (womöglich eingebildeten) Sache hinzuweisen.
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Du führst den "Sinn des Lebens" als Beispiel dafür an, dass die Religion konkrete Antworten gibt. Sofern damit die Bibel gemeint ist: Die Bibel gibt keinerlei verbindliche Auskunft über den Sinn des Lebens. Das Konzept kommt überhaupt nicht vor.
Wenn man irgendwas aus der Bibel interpretieren könnte, dann allenfalls, dass es dem Menschen überhaupt nicht zusteht, nach dem Sinn zu fragen oder ihn zu beurteilen. Wer also die Frage nach dem Sinn des Lebens (oder des Menschen) beantworten möchte, kann sich nicht auf die biblischen/abrahamitischen Religionen berufen.
Es trifft eben gerade nicht zu, dass die Bibel eine Antwort bieten würde auf den Sinn des Lebens (oder des Menschen). Es wird oft behauptet, dass die Wissenschaft zwar eine Antwort bieten könnte auf das "Wie?" (wie funktioniert etwas), aber nicht auf das "Warum?" (was ist der Grund für seine Existenz). Tatsächlich lässt aber die Bibel genau diese Frage nach dem "Warum" unbeantwortet.
Dafür gibt es auch einen Grund.
Die Frage nach dem "Sinn" ist eigentlich die Frage nach dem "Sinn dahinter". Man kann immer weiter fragen: Wenn der Sinn des Menschen darin besteht, Gott zu finden, dann stellt sich sofort die Frage, was der Sinn von Gott ist. Und falls man diesen Sinn finden würde, müsste man sofort fragen, was der Sinn davon wäre. Es ist eine unendliche Regression, die immer weiter geht, ohne je an ein Ende zu gelangen. Deswegen ist es eine sinnlose Frage. Es kann keine Antwort geben.
Für Menschen ist es verblüffend, dass die "Frage aller Fragen" sinnlos sein soll. Aber vor nicht allzu langer Zeit waren die Menschen auf der Suche nach dem Rand der Erde. Bis sie erkannten, dass die Frage nach dem Rand sinnlos war. Ebenso ist es die Frage nach dem letzten, wahren Sinn.
Aus diesem Grund ist es zwar schön anzuhören, aber sachlich unzutreffend, wenn man argumentiert, dass die Religion die Frage nach dem Sinn korrekt beantworten würde.
Ich kann dir folgen, letztendlich ist aber so gesehen alles sinnlos, da gibt es keinen Unterschied zwischen Wissenschaft und Religion. Im weiter gefragt, endet man jeweils bei einem ganz großen "?". Man hängt nur der jeweiligen Form oder Ausprägung an. Aus diesem Grund bediene ich mich auch aus beiden oder mehreren Töpfen, so gut ich das eben kann. Möglicherweise liegt die Wahrheit dazwischen, wer weiß das schon? Möglicherweise schränkt uns unsere Denkweise, also die Suche und Vermutung nach einem Sinn, schon ein.
Möglicherweise liegt die Wahrheit dazwischen, wer weiß das schon? Möglicherweise schränkt uns unsere Denkweise, also die Suche und Vermutung nach einem Sinn, schon ein.
Ich kann dir folgen, letztendlich ist aber so gesehen alles sinnlos, da gibt es keinen Unterschied zwischen Wissenschaft und Religion. Im weiter gefragt, endet man jeweils bei einem ganz großen "?". Man hängt nur der jeweiligen Form oder Ausprägung an. Aus diesem Grund bediene ich mich auch aus beiden oder mehreren Töpfen, so gut ich das eben kann. Möglicherweise liegt die Wahrheit dazwischen, wer weiß das schon? Möglicherweise schränkt uns unsere Denkweise, also die Suche und Vermutung nach einem Sinn, schon ein.
Mit dem Unterschied, dass dir nahezu jeder Wissenschaftler eingestehen wird, dass wir nicht auf alles Antworten haben. Bei Gläubigen oder Priestern habe ich da oft einen anderen Eindruck. Und genau wird es für mich kritisch. Jörn hatte das ja vor ein paar Tagen auch schon mal geschrieben. Auch der Papst weiß über das Jenseits nicht mehr als du.
Ich muss da immer wieder an den Film "Religilous" denken. Meiner Meinung nach sehr sehenswert, auch wenn mir bewusst ist, dass Bill Maher oft eine etwas überhebliche Attitüde zeigt, die sicher nicht bei jedem gut ankommt. Über vieles in dem Film kann man deswegen sicher ausgiebig diskutieren.
Dennoch mag ich einen Satz besonders:
"I'm preaching the prayer of I don't know."
Oder etwas ausführlicher am Ende des Films:
"And anyone who tells you they know, they just know what happens when you die, I promise you, they don't. How can I be so sure? Because I don't know, and thye do not possess mental powers that I do not."
Da steckt meiner Meinung nach ziemlich viel Erkenntnis drin, mit der man weiter kommt als mit allem, was ich von meiner (unserer) christlichen Kirche bisher gehört habe.
Mit dem Unterschied, dass dir nahezu jeder Wissenschaftler eingestehen wird, dass wir nicht auf alles Antworten haben. Bei Gläubigen oder Priestern habe ich da oft einen anderen Eindruck. Und genau wird es für mich kritisch. Jörn hatte das ja vor ein paar Tagen auch schon mal geschrieben. Auch der Papst weiß über das Jenseits nicht mehr als du.
Das mag bei Priestern und vielen Gläubigen so sein. Zu Wissenschaftlern habe ich wenig Kontakt. Es ist mir aber schon oft passiert, dass mir jemand, der mal eine Wurfparabel berechnet hat oder irgendwas über Lichtgeschwindigkeit gelesen hat, "alles" erklärt. Manchmal, wenn ich lustig bin, frage ich dann penetrant nach
Das mag bei Priestern und vielen Gläubigen so sein. Zu Wissenschaftlern habe ich wenig Kontakt. Es ist mir aber schon oft passiert, dass mir jemand, der mal eine Wurfparabel berechnet hat oder irgendwas über Lichtgeschwindigkeit gelesen hat, "alles" erklärt. Manchmal, wenn ich lustig bin, frage ich dann penetrant nach
Es gibt genügend Wichtigtuer. Und jemand, der vermeintlich alles erklären kann, labert oft einfach nur Müll. Ich selbst bin Genetiker und garantiert auch deswegen absolut nicht gläubig.
Allerdings interessiere ich mich auch sehr für Erdgeschichte und zieh mir alle möglichen Reportagen von BBC o.ä. rein. Was ich dann aber endgültig nicht mehr kapiere, ist die Urknalltheorie. Das übersteigt irgendwie meinen Horizont. Offensichtlich gab es wohl vor ca. 14 Milliarden Jahren NICHTS ausser einer unfassbar hohen Energie, die sich dann schlagartig in unfassbar viel Materie "umgewandelt" haben soll. Daraus ist dann quasi aus dem "Nichts" das Universum entstanden, welches sich seither wohl unendlich ausdehnt.
Kann mir das vielleicht irgendjemand anschaulich erklären? Es gibt doch sicher ein paar Physiker hier?
Vielleicht ne einfache Formel oder so....
Hat wohl irgendwas mit E = mc2 zu tun. Aber so einfach kann's doch auch wieder nicht sein ??
Es gibt genügend Wichtigtuer. Und jemand, der vermeintlich alles erklären kann, labert oft einfach nur Müll. Ich selbst bin Genetiker und garantiert auch deswegen absolut nicht gläubig.
Allerdings interessiere ich mich auch sehr für Erdgeschichte und zieh mir alle möglichen Reportagen von BBC o.ä. rein. Was ich dann aber endgültig nicht mehr kapiere, ist die Urknalltheorie. Das übersteigt irgendwie meinen Horizont. Offensichtlich gab es wohl vor ca. 14 Milliarden Jahren NICHTS ausser einer unfassbar hohen Energie, die sich dann schlagartig in unfassbar viel Materie "umgewandelt" haben soll. Daraus ist dann quasi aus dem "Nichts" das Universum entstanden, welches sich seither wohl unendlich ausdehnt.
Kann mir das vielleicht irgendjemand anschaulich erklären? Es gibt doch sicher ein paar Physiker hier?
Vielleicht ne einfache Formel oder so....
Hat wohl irgendwas mit E = mc2 zu tun. Aber so einfach kann's doch auch wieder nicht sein ??
Da kann man doch wunderbar erkennen, dass auch bei wissenschaftlichen Themen viele Menschen letztlich sich einfach entscheiden etwas zu glauben oder auch nicht, weil ein Großteil es oft nicht wirklich versteht.
So gesehen also doch vielleicht kein allzu großer Unterschied zur Religion.
Das fängt ja schon bei recht harmlosem Schulwissen an.
Wer bildet sich ein tatsächlich beispielsweise einen Großteil der Schulmathematik wirklich zu begreifen und bei wem ist diese Selbstbeurtelung einigermaßen richtig?
Ich glaube der sogenannte Urknall ist immer noch nur eine Theorie.
Wissenschaftler fanden irgendwie heraus, dass sich der Weltraum seit langer Zeit sich stetig ausdehnt.
Sie bewegten sich gedanklich entgegen der Zeit und nahmen an, dass es diese Ausdehnung bis unmittelbar nach dem Urknall immer gegeben hat (haben muss) und irgendwann ergab sich dabei eine derartig hohe Dichte (Masse pro Volumen), dass gewisse Grenzen überschritten waren, wo bestimmte Gesetze gelten, die nur dann gelten, wenn es so etwas wie die Zeit überhaupt gibt.
Die gab es aber nicht vor dem Urknall.
Verstehen tue ich das natürlich auch nicht und ich weiß auch kaum was darüber, wie man sicher sehr leicht erkennen wird.
Ist aber im Grunde wahrscheinlich fast egal, ob ich viel darüber weiß oder nicht.
Irgendwann könnte ich es nur nachplappern, weil ich nicht intelligent oder gebildet genug bin es zu verstehen.
Vielleicht soll es manchmal ja auch nicht so leicht zu verstehen sein, denn wenn es viele verstehen würden, wäre es nichts besonderes mehr und man könnte sich als jemand, der ist versteht oder so tut als ob, nicht so von der Masse absetzen oder so ;-).