Derzeit ist es in Deutschland ein Tabu, sich kritisch zur Religion zu äußern. Man wird sofort mit der Belehrung bedacht, dass die Argumente möglicherweise richtig sein könnten, aber man könne das nicht in dieser Form sagen, weil es sich nicht gehört.
Wo hast du das schon wieder her? Hast du überhaupt die "christliche Laufbahn" durchlaufen? Wir hatten schon in den frühen 80er Jahrem mit unseren Relilehrern heiße Diskussionen (einer war sogar Pfarrer). Wir bekamen zwar bösen Gegenwind, erinnere mich aber an keinen Maulkorb und an immer gute Noten
Nichts! Du hättest dir den Satz davor auch einfach sparen können. Warum immer nachtreten und ins Lächerliche ziehen? Es ist doch eine schöne Aktion. Wenn sie wörtlich glaubt, dass er mit Tieren gesprochen hat, tut das auch keinem weh.
Sicher tut das keinem weh. Es tut ja auch keinem weh, wenn die Isländer an Elfen und Trolle glauben. Ich empfinde es nicht als nachtreten oder ins Lächerliche ziehen, sondern als hinterfragen.
Und ganz ehrlich... für das Helfen von in Not geratenen Menschen brauchen wir ja eigentlich auch keine Religion oder Kirche, die uns sagt, das wir doch bitte sehr helfen sollen. Das tun die Menschen auch so, und ohne in kirchlichen Gemeinden organisiert zu sein oder sonst religiös zu sein. (So geschehen im Nordwesten Brandenburgs in einer kleinen Stadt, wo meine Familie noch gute Freunde hat). Natürlich ist es eine gute Sache, dass sich die Kirchen und Gemeinden hier ebenfalls engagieren.
Als nichtkirchliche Organisation nenne ich gern noch Ärzte ohne Grenzen.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Andererseits fahren sie gemeinsam mit dem Reisebus nach Italien, zur Wirkungsstätte des Franz von Assisi. Er soll die Gabe gehabt haben, mit den Tieren sprechen zu können. Was will man da sagen?
Ich kann nichts schlimmes daran finden, wenn aktive Vereinsmitglieder gemeinsam eine Reise an einen Ort machen, zu dem ihr 'Verein' einen historisch-symbolischen Bezug hat.
War es denn ein moderner Reisebus mit Videoanlage, so daß sie unterwegs Dr.Dolittle und den Pferdeflüsterer gucken konnten??
Ich kann nichts schlimmes daran finden, wenn aktive Vereinsmitglieder gemeinsam eine Reise an einen Ort machen, zu dem ihr 'Verein' einen historisch-symbolischen Bezug hat.
Das ist der Punkt! V E R E I N !
In meinen höchst persönlichen Augen ist die Kirche und ihre Institutionen ein Verein und als solcher zu behandeln. D.h. beispielhaft: es werden vom Staat keine Steuern für diesen Verein eingetrieben (Kirchensteuer), der Verein bestimmt nicht die Inhalte des Religionsunterrichts (mit)... usw. Sobald das der Fall ist, kann ich mit einem VEREIN, wie der Kirche leben. Aber nicht Wasser predigen und Wein trinken...
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Sicher tut das keinem weh. Es tut ja auch keinem weh, wenn die Isländer an Elfen und Trolle glauben. Ich empfinde es nicht als nachtreten oder ins Lächerliche ziehen, sondern als hinterfragen.
Hinterfragen? Hatten wir doch schon so oft....
Ich: nicht wörtlich nehmen
Klugschnacker: aber das ist doch Wort Gottes. Wenn man das nicht macht,....
Warum immer nachtreten und ins Lächerliche ziehen? Es ist doch eine schöne Aktion. Wenn sie wörtlich glaubt, dass er mit Tieren gesprochen hat, tut das auch keinem weh.
Ins Lächerliche ziehen? Man muss es nicht ins Lächerliche ziehen, da es von selbst lächerlich ist.
Die Geschichte bezieht sich auf Augustinus, einen der grundlegenden Kirchväter, der vieles von dem erfunden hat, an was die Christen heute glauben. Man hat ihn heilig gesprochen, weil er so fromm war, dass er selbst den Vögeln in seinem Garten gepredigt und sie in der christlichen Lehre unterrichtet hatte. Es wird erzählt, dass die Vögel davon so fasziniert waren, dass sie nichts erwiderten, sondern still lauschten.
Was würdest Du vorschlagen, wenn die Bundeskanzlerin beiläufig berichtete, dass sie ihre Reden immer auch den Vögeln in ihrem Garten vortrüge, damit die Vögel entsprechend belehrt würden. Und als Beweis, dass die Vögel tatsächlich zuhören, würde sie anführen, dass die Vögel nicht widersprechen würden.
Würdest Du vorschlagen, dass die Bundeskanzlerin offenbar heilig ist? Oder würdest Du vorschlagen, dass sie offensichtlich den Verstand verloren hat?
Oder nehmen wir an, Deine Kinder würden nachmittags Klavierstunden nehmen bei einem Mann, der auch den Schnecken in seinem Garten Klavierstunden erteilt. Würdest Du die Kinder weiter hinschicken oder lieber nicht?
Ich glaube nicht, dass eine abergläubische Oma einen großen Schaden anrichten kann. Aber Leute in anderen Positionen können es durchaus. Ich glaube, man sollte das auch offen ansprechen dürfen.
Selbstverständlich, da sind wir einer Meinung. Die Kirchen auf den Ebenen der Gemeinden haben in manchen Themen durchaus meine (innere) Unterstützung.
Die Gemeinde, in der meine Ex-Schwiegermutter aktiv ist, setzt sich sehr für eine junge Flüchtlingsfamilie ein. Sie sehen zuerst den Menschen, und erst nachrangig die Konfession. Andererseits fahren sie gemeinsam mit dem Reisebus nach Italien, zur Wirkungsstätte des Franz von Assisi. Er soll die Gabe gehabt haben, mit den Tieren sprechen zu können. Was will man da sagen?
Beides passt doch gut zusammen, da dieser Mönch in Bettlerkleidern sehr arm lebte, Aussätzige besucht haben soll und sich die nachfolgenden Bettlerorden (Franziskaner) auf sein Vorbild stützten.
(Meine "Taufkirche" nannte sich Franz von Assisi Kirche und enthielt Fresken über sein Wirken. Als Erwachsener besuchte ich ebenfalls Assisi und andere Orte in Umbrien. Die mittelalterlichen Freskenmalereien in den dortigen Kirchen lohnen sich!)
Ich finde es ja gut, dass auch die Kirche kritisiert werden darf und wird. Aber dass sich Kirchenkritiker bei leisem Gegenwind dann großartig auf die Fahne schreiben, ein Tabu zu brechen - ich weiß nicht, das kommt mir ein bisschen übertrieben vor.