Aber wenn es nicht analysiert werden kann, wieso weiß man dann, dass eine Seele eingezogen ist? Scheint mir eine Schachmatt-Situation zu sein.
In dem Moment der Befruchtung der Eizelle durch den Samen ist ein neues Leben, ein unverwechselbares, einzigartiges und in seiner Komplexität nicht zu analysierendes Individuum entstanden, durch den sog. UiU, dem Urknall im Uterus, eine nicht zu analysierende Komplexität und Einzigartigkeit, ein menschliches Wesen mit freiem Willen ausstaffiert auch wenn Jahre später Facebook dessen Gehirn kopiert. Nix Schachmatt.
Und genau das ist ja das Tolle. Wir alle, und das betrifft uns alle, jedes Individuum, wissen heute noch nicht, was in 10 Tagen oder in 1 Jahr oder was - eine beliebte Frage Klienten gegenüber - in 20 Jahren sein wird.
(at) m.: genau so ist es , die Schöpfung hat weder einen Anfang noch ein Ende. Und das wussten schon die alten Griechen.
Den Ursprung unseres diesbezüglichen Gesprächsstranges sehe ich hier, wo du mich ansprichst :
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Die Verwendung und Einführung der "Metaphysik" als Teil der Philosophie hing, wie ich schrieb, mit einer vorigen Diskussion mit Zarathustra zusammen, falls es Dich interessiert: https://www.triathlon-szene.de/forum...ostcount=14207
Die Verwendung und Einführung der "Metaphysik" als Teil der Philosophie hing, wie ich schrieb, mit einer vorigen Diskussion mit Zarathustra zusammen, falls es Dich interessiert: https://www.triathlon-szene.de/forum...ostcount=14207
Ok, dann hängen wir an dieser Stelle :
Zitat:
Zitat von qbz
"Erfahrung von metaphysischem Wissen", einem gewählten Wort für "Hokuspokus".
... wohl fest ...
Womöglich liegt es an den Beifügungen "Erfahrung" und "Wissen".
Ich würde wohl eher von "Theorien", "Ansichten", "Interpretationen", "Systemen", "Konzepten" ... sprechen ...
In dem Moment der Befruchtung der Eizelle durch den Samen ist ein neues Leben, ein unverwechselbares, einzigartiges und in seiner Komplexität nicht zu analysierendes Individuum entstanden, durch den sog. UiU, dem Urknall im Uterus, eine nicht zu analysierende Komplexität und Einzigartigkeit, ein menschliches Wesen mit freiem Willen ausstaffiert auch wenn Jahre später Facebook dessen Gehirn kopiert. Nix Schachmatt.
Und genau das ist ja das Tolle. Wir alle, und das betrifft uns alle, jedes Individuum, wissen heute noch nicht, was in 10 Tagen oder in 1 Jahr oder was - eine beliebte Frage Klienten gegenüber - in 20 Jahren sein wird.
(at) m.: genau so ist es , die Schöpfung hat weder einen Anfang noch ein Ende. Und das wussten schon die alten Griechen.
Hi Trimichi,
ich hatte Dich ja nach der konkreten Seelenvorstellung gefragt, nachdem Du desöfteren allgemein auf ein L-S-Problem hingewiesen hattest. Danke für die Antwort und Erläuterung! Du erklärst das Vorhandensein einer menschlichen Seele mit dem Beginn des Lebens eines späteren Individuums inform einer lebenden, befruchteten Eizelle, dessen Komplexität nicht analysierbar sei.
Mir fällt nur zweierlei auf: dass ein göttliches Wirken (Schöpfer) in Deiner Erklärung nicht vorkommt und das Ganze als ein rein biologisch-humaner Prozess beschrieben ist sowie zweitens Du wegen Erkenntnisgrenzen einen Seelenbegriff annimmst.
Womöglich liegt es an den Beifügungen "Erfahrung" und "Wissen".
Ich würde wohl eher von "Theorien", "Ansichten", "Interpretationen", "Systemen", "Konzepten" ... sprechen ...
Das war nur etwas zugespitzt, ironisierend zwischen ".." formuliert, weil eben der Papst aus subjektiv erlebter göttlicher Offenbarung allgemeingültig formulierte Gewissheiten und Wissen ableitet und universelle Wahrheiten behauptet und Zarathustra von "Metaphysik oder Religion" sprach, die den Einzelwissenschaften einen Rahmen setzen würden. Da bin ich halt der Ansicht, und es gab bisher kein inhaltliches Gegenargument, dass stattdessen die Erkenntnisse der Einzelwissenschaften die Weltbilder des Christentums änderten.
weil eben der Papst aus subjektiv erlebter göttlicher Offenbarung allgemeingültig formulierte Gewissheiten und Wissen ableitet
Wer sagt, dass die allgemeingültig sind? Die Antwort ist wahrscheinlich etwas in der Art wie etwa "Na, der Papst!" Dann frage ich, wo bzw von wem hat er die Legitimation in einem (nahezu) säkularisierten Rechtsstaat für seine Aussagen Allgemeingültigkeit zu fordern? Die Antwort könnte sein: "Ja von Gott!" An der Stelle spätestens muss es jedem klar werden: Gott spielt als gesetzgebende Instanz in einem Rechtsstaat keine Rolle. Das mag im Iran anders sein, aber da hat der Papst auch nix zu sagen.
Zitat:
Zitat von qbz
und Zarathustra von "Metaphysik oder Religion" sprach, die den Einzelwissenschaften einen Rahmen setzen würden.
Ich bin jetzt nicht auf dem Laufenden, ob er das wirklich so gesagt hat. Vielmehr ist es doch so, dass Metaphysik (was auch immer das genau ist - im Zweifel sowas wie der laufende Keiler der Philosophie) über den Rahmen der Einzelwissenschaften im Sinne von Möglichkeiten nachdenkt. Wenn überhaupt, dann kann man fragen, ob die möglich erreichbaren Ergebnisse ggf. einen Rahmen haben (was soll das überhaupt genau sein, ein Rahmen?). Aber das die Metaphysik den Einzelwissenschaften einen "Rahmen" setzen würden, in dem Sinne, dass sie sich darin bewegen dürfen (und nicht darüber hinaus), dass sehe ich nicht. Die metaphysik ist nicht diktatorisch oder oktroyierend. Im Gegenteil: Die Einzelwissenschaften können im Rahmen des Rechtsstaates machen was sie wollen. Auch methodisch im Übrigen. Explizit hat das der Wissenschaftsphilosoph Feyerabend mit seiner "anything goes" These formuliert (genauer in dem Aufsatz "Against method" aus den 70ern).
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Ich bin jetzt nicht auf dem Laufenden, ob er das wirklich so gesagt hat. Vielmehr ist es doch so, dass Metaphysik (was auch immer das genau ist - im Zweifel sowas wie der laufende Keiler der Philosophie) über den Rahmen der Einzelwissenschaften im Sinne von Möglichkeiten nachdenkt. Wenn überhaupt, dann kann man fragen, ob die möglich erreichbaren Ergebnisse ggf. einen Rahmen haben (was soll das überhaupt genau sein, ein Rahmen?). Aber das die Metaphysik den Einzelwissenschaften einen "Rahmen" setzen würden, in dem Sinne, dass sie sich darin bewegen dürfen (und nicht darüber hinaus), dass sehe ich nicht. Die metaphysik ist nicht diktatorisch oder oktroyierend. Im Gegenteil: Die Einzelwissenschaften können im Rahmen des Rechtsstaates machen was sie wollen. Auch methodisch im Übrigen. Explizit hat das der Wissenschaftsphilosoph Feyerabend mit seiner "anything goes" These formuliert (genauer in dem Aufsatz "Against method" aus den 70ern).
also, ich zitierte frei aus dem Gedächtnis: "einen Rahmen setzen" statt "einen Rahmen liefern". Das möchte ich gerne korrigieren, präzisieren, bevor jetzt unnötige Missverständnisse entstehen. Wir hatten das ja zusammen diskutiert, und das Thema kam im Gespräch mit Flow jetzt nur wieder auf. https://www.triathlon-szene.de/forum...ostcount=14207
Ps.: Feyerabend ist mir noch ein Begriff aus der Unizeit. Bestimmte Namen begegnen einem immer wieder .....
also, ich zitierte frei aus dem Gedächtnis: "einen Rahmen setzen" statt "einen Rahmen liefern". Das möchte ich gerne korrigieren, präzisieren, bevor jetzt unnötige Missverständnisse entstehen. Wir hatten das ja zusammen diskutiert, und das Thema kam im Gespräch mit Flow jetzt nur wieder auf. https://www.triathlon-szene.de/forum...ostcount=14207
Ps.: Feyerabend ist mir noch ein Begriff aus der Unizeit. Bestimmte Namen begegnen einem immer wieder .....
Jupp, musste ich auch lesen, Herrn Feyerabends Werk "Wider dem Methodenzwang". Wir mussten auch in Philo lernen, dass wegen des Freiheitsproblems alle Gegenstände durch die modernen Wissenschaften erforscht werden dürfen.
Das heißt aber nicht das über Nacht aus einem Juristen ein Astrophysiker wird und aus dem Astrophysiker ein Philosoph wird. Das hat sogar Prof. Harry Lesch erkennen müssen und sich David Precht ins Boot geholt. Oder war es umgekehrt? Eigentlich egal, denn
"Deswegen haben eigentlich Physiker und Philosophen heute das Problem, dass sie über ein Gehirn verfügen, das für die Erkenntnis der Wahrheit ziemlich schlecht ausgerüstet ist,..."
(ab 14:30 min sec)