Es wurde in einem vorherigen Diskussionsstrang behauptet, dass die katholische Kirche überflüssig wäre, weil die positiven Dinge (propagieren der Nächstenliebe, Barmherzigkeit, einsetzen für Schwächere,...) sich sowieso entwickelt hätten. Dafür bräuche es die katholische Kirche nicht. Es gäbe keine Beweise dafür, dass die Kirche dies beeinflusst hätte, usw.
Jetzt ist aber die Kirche für negative Gedanken verantwortlich, die eine Hürde darstellen.
Ich finde die Argumentation widerspricht sich.
Entweder die Kirche hat Einfluss - dann positiv und negativ. Oder sie hat keinen Einfluss - dann weder positiv oder negativ.
Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, die auch schon angedeutet wurde (ich glaube Mirko wars - und ich selber auch). Man zieht nur das Positive heraus: Nächstenliebe z.B. und hält ebenfalls wie Du - Jörn - die negativen Äußerungen zur Schwulen-/Lesbenthematik für negativ und widerspricht dort der Kirche.
Ich finds übrigens Klasse einen bekennenden schwulen Pfarrer in meiner Nachbarschaft zu haben.
Für Dich ist es so sicher, daß nach dem Tod nichts mehr kommt, weil Du es auf den Zelltod reduzierst.
Die Formulierung "Für Dich..." suggeriert, dass das Leben für unterschiedliche Leute unterschiedlich funktionieren würde. Ich halte das für religiöse Propaganda. Es diskreditiert eine wissenschaftliche Argumentation, ohne eigene Belege zu bringen: "Tja, für Dich mag das so sein, wenn Du das so sehen willst, bitteschön, aber für mich nicht. Ende."
Das Leben funktioniert aber für jedes Lebewesen gleich. Es gibt kein "Für Dich" oder "Für mich". Übrigens auch dann nicht, wenn es ein "Leben nach dem Tod" geben sollte.
Geist und Bewusstsein und Denkfähigkeit sind abhängig von organisierter Materie. Die Organisation von Materie ist der Entropie (dem Zerfall) unterworfen. Dieser lässt sich nicht rückgängig machen und auch nicht vermeiden: Was besteht, wird zerfallen. Das ist ein unausweichliches Naturgesetz unseres Universums.
Warum wird dann nicht einfach eine Partei gegründet, wenn es lediglich um ein "zeitgemäßes Reagieren auf die Anforderungen der heutigen der Gesellschaft" geht? Kirche sein bedeutet doch ungefähr, das Erbe einer Gottheit zu verwalten und ihren Willen auszuführen. Wenn irgendwas angepasst werden soll, dann muss das in den Offenbarungen stehen.
Eine Kirche, die sich ihre Weisheiten einfach ausdenkt, diese aber dann mit göttlicher Autorität versehen will, begeht einen Betrug.
Ich mag da vieles deutlich entspannter sehen, weil ich der Kirche an sich eher fern bin und sowieso als evangelische Christin ja schon mal einer liberaleres Fraktion angehöre.
Es ist doch völlig egal - aus meiner Sicht - ob das eine Partei, ein Verein oder eine Kirche ist - es sind Menschen, die sich unter einem "Motto" zusammenschließen und idealerweise etwas für die Gesellschaft tun will.
Ein Erbe zu verwalten finde ich ein schönes Bild. Da geht es ja auch nicht darum, das Gebäude unverändert so zu lassen und maximal zu erhalten, sondern es weiter leben zu lassen und es für die Allgemeinheit zu öffnen und zugänglich zu machen.
Historische Gebäude sind mittlerweile barrierefrei, verfügen über Toiletten und Strom. Das modernste dieser Art war für mich zuletzt - wie passend - der Papstpalast in Avignon. So macht Kultur Spaß.
Parteien verändern sich und rennen nicht nur der Ideologie ihres Gründers hinterher und befassen sich mich den Themen der Zeit, idealerweise darüber hinaus mit der Zukunft und wirken mit, diese zu gestalten.
Das gleiche erwarte ich von den Kirchen. Irgendwas sinnvolles sollen sie mit meinem Geld doch bitte machen.
Ich hab Kirche nie so erlebt, daß sie mit göttlicher Autorität alles bricht. Auch die Landeskrichen, die jetzt homosexuelle Paare trauen oder segnen, werden dies nicht tun im Sinn von "Gott sagt, wir sollen Euch segnen", und vor 5 Jahren sagten sie "Gott verbietet das". Gott hat sich nicht verändert, wenn wir an der Bibel bleiben.
Ich gehe mal einfach davon aus, da gibt es irgendwo etwas außerhalb unserer Vorstellungskraft. Nennen wir es der Einfachheit halber halt Gott (wäre ich jetzt eine echte Feministin würde ich jetzt Göttin schreiben).
Dieser Gott will, daß es uns gut geht und er ist allmächtig - kann also zum einen mit allem umgehen und zum anderen sich auch Verändern. Das was in der Bibel steht, haben Menschen geschrieben - nicht Gott. Auf der Basis ihres Denken, ihres Verstandes im Kontext der Zeit usw. Selbst in der Bibel ist das einzige, was in Stein gemeistelt ist, die 10 Gebote. Und das meiste davon ist jetzt nicht so verkehrt.
Er hat - gemäß der Bibel - den Menschen nach seinem Abbild geschaffen - also hat er uns auch mit der Kraft ausgestattet Dinge zu verändern und zu gestalten.
Kennst Du die Känguruh Chroniken? Da wird das Bild des liebenden Gottes, der es gut mit uns meint und dem Menschen als seinem Abbild (der damit auch von Grundauf erstmal gut ist) ins Gegenteil verdreht. Schräge Vorstellung - aber wer weiß?
Genauso wie die armen Schwulen die nach Jörn ihr ganzes Leben verschwenden müssen weil sie sich wegen der bösen Kirche nicht outen können gibt es auch andere die sich nicht trauen mit ihrer Wahrheit an die Öffentlichkeit zu treten:
Erstaunlicherweise gibt es aber eine Vielzahl von Menschen, die im Gespräch unter vier Augen von Erlebnissen berichten, die nach landläufiger Meinung als übernatürlich gelten. Aus Furcht, fortan als unglaubwürdig abgestempelt zu werden, scheuen die meisten von ihnen jedoch das Rampenlicht der Öffentlichkeit.
Da gibt es doch tatsächlich Menschen, die gerne von ihren Gefühlen berichten würden, gerne allen mitteilen würden was sie erlebt haben, aber da gibt es dann die perfekt gebildeten Wissenschafter, die es viel besser wissen und alles ins Lächerliche ziehen was nicht ihrem Weltbild entspricht.
Was also tun? Wirklich sagen was man wirklich erlebt hat und fühlt und damit sein Ansehen verlieren oder lieber sein Leben verschwenden und irgendwo anonym leben und keinem was davon sagen?
Kennt jemand so einen Typen, der eigentlich immer alles weiß und genau weiß wie unsere Welt funktioniert? Der allein schon die Aussage lächerlich findet, dass nach diesem Leben noch was anderes kommen könnte?
So unterschiedlich können Menschen sein.
Ich nicht.
Wer hat recht?
Derjenige hat recht, der es beweisen kann.
Mindestens muss die Behauptung widerspruchsfrei sein.
Deine Behauptung, nach dem Tod ginge das Leben weiter, widerspricht den Erkenntnissen der Biologie, Chemie, und Physik. Damit Du recht hättest, müssten alle diese Disziplinen und ihre bewiesenen Erkenntnisse falsch sein. Denn Du rüttelst hier an deren fundamentalen Grundlagen.
Deine Behauptung entstammt außerdem einem Buch, das in allen nur möglichen Aspekten bereits widerlegt wurde. Selbst dann, wenn Du die Wissenschaften alle ablehnst: Allein die Existenz von tausenden anderen Göttern und zehntausenden anderer Religionen macht es sehr unwahrscheinlich, dass wir hier Wahrheit finden.
Das ist die Hürde, die Du überspringen müsstest: Nicht nur alle wissenschaftlichen Disziplinen lägen falsch, sondern auch alle Religionen, mit Ausnahme Deiner eigenen Auslegung des Christentums.
Die Formulierung "Für Dich..." suggeriert, dass das Leben für unterschiedliche Leute unterschiedlich funktionieren würde. Ich halte das für religiöse Propaganda. Es diskreditiert eine wissenschaftliche Argumentation, ohne eigene Belege zu bringen: "Tja, für Dich mag das so sein, wenn Du das so sehen willst, bitteschön, aber für mich nicht. Ende."
Das Leben funktioniert aber für jedes Lebewesen gleich. Es gibt kein "Für Dich" oder "Für mich". Übrigens auch dann nicht, wenn es ein "Leben nach dem Tod" geben sollte.
Geist und Bewusstsein und Denkfähigkeit sind abhängig von organisierter Materie. Die Organisation von Materie ist der Entropie (dem Zerfall) unterworfen. Dieser lässt sich nicht rückgängig machen und auch nicht vermeiden: Was besteht, wird zerfallen. Das ist ein unausweichliches Naturgesetz unseres Universums.
Ich spiegelte lediglich Deine Aussage, daß es nach Deiner wissenschaftlichen Auffasung kein Leben nach dem Tod gibt. Sollte das falsch sein, tut es mir leid, dann hab ich Dich falsch verstanden. Ich wollte zu keiner Zeit zum Ausdruck bringen, daß es das nur für Dich nicht gibt, für andere schon
Menschen sind unterschiedlich, im Denken, im Erleben und im Empfinden. Vielleicht sind wir in einigen hundert Jahren weiter und es können Dinge belegt werden, die jetzt noch einem großen Rätsel unterliegen und von wissenschaftlicher Seite eben als unwissenschaftlich und damit als falsch abgelehnt werden muß.
Ich sehe es wie Mirko: es gibt Berichte von Menschen mit Nahtoderfahrungen, es gibt Rückführungen, die man als Beleg für eine Wiedergeburt werten kann. Vielleicht gibt es da noch viel mehr, aber nach heutigem Stand wird man da auch ganz schnell in die psychopathologische Ecke gesteckt. Auch nicht schön, wenn man sich nicht erzählen traut, was man erlebt hat, weil es die mehrheitstragende Gesellschaft ablehnt. Hatten wir gestern erst im Kontext Homosexualität.
Das sind vielleicht die größten Geheimnisse der heutigen Zeit - es ist eben nicht alles erforscht bzw. wie die Wissenschaft der vergangenen Jahrtausende zeigt, hat man vieles irgendwann für sicher erwiesen erachtet und später war es doch anders.
Laß mir den für mich tröstlichen Gedanken, daß meine Großeltern, die ich unglaublich vermisse, irgendwo sind, wo es ihnen gut geht und wo sie auf mich achten. Halte ihn für naiv oder mich für nicht die hellste - Toleranz ist in meinen Augen all diese Sichten nebeneinander stehen lassen zu können.
Es mag keinen Gott geben, der auf uns aufpaßt - aber wenn der Gedanke, daß es doch so sein könnte jemanden stärkt und Trost gibt, ist doch nichts passiert, außer daß es jemandem besser geht. Gibt schlimmeres im Leben, oder?
Wer heilt hat Recht - hat selbst die Medizin eingesehen (nicht die Krankenkassen) - ich könnte Dir wissenschaftlich belegen, daß Homöpathie gar nicht wirken kann - aber sie tut es und mir ist es völlig egal warum doch - Hauptsache es funktioniert.
Die Wirkung von Kinesiotapes ist äußerst umstritten und es gibt genügend Menschen, die sie als unwirksam betrachten. Aber irgendwas bewirken sie halt doch - und sei es nur der Placebo-Effekt. Wir sind mir als nur Zellen, die einem festen Ablauf folgen. Zum Glück.