Mein persönlicher Eindruck ist es, dass sich Homosexuelle oftmals für zu wichtig nehmen und in den Mittelpunkt stellen. Das ist im Jahr 2018, nachdem wir einen schwulen Aussenminister hatten und mit Spahn erneut einen Schwulen im Kabinett haben, nicht mehr nötig. Es ist nichts Besonderes mehr (zum Glück!).
Aber die katholische Kirche sollte sich nach 2000 Jahren immer noch wichtig nehmen?
Und die katholische Kirche darf natürlich auch nach 200 Jahren Säkularisierung noch Sonderrechte im Arbeitsrecht nutzen, obwohl sie ja nichts besonderes mehr ist (zum Glück).
Und weil ihr vor 200 Jahren mal Grundstücke weggenommen wurden, werden die Bischöfe immer noch vom Staat bezahlt.
Aber Schwule sollen sich doch bitte wg. jahrhundertelanger Diskriminierung nicht so anstellen.
Aber Schwule sollen sich doch bitte wg. jahrhundertelanger Diskriminierung nicht so anstellen.
Prinzipiell stimme ich Dir zu. Ich überlege nur gerade, warum es so ist, dass Individuen sich einer Gruppe so stark zugehörig fühlen, dass sie sich persönlich von jahrhundertelanger Diskriminierung betroffen fühlen, sogar wenn sie diese nie selbst erfahren haben.
Das ist ein generelles Phänomen, das mir nicht hilfreich zu sein scheint, weil es Gräben tief hält statt sie zu ebnen...
Sorry für die Ablenkung, kam mir nur gerade so in den Sinn.
Prinzipiell stimme ich Dir zu. Ich überlege nur gerade, warum es so ist, dass Individuen sich einer Gruppe so stark zugehörig fühlen, dass sie sich persönlich von jahrhundertelanger Diskriminierung betroffen fühlen, sogar wenn sie diese nie selbst erfahren haben.
Haben sie nie welche erfahren?
Ich glaub auch nicht, dass hier nur Friede, Freude, Eierkuchen ist.
Okay, ich präzisiere: In einem Maß, in dem die meisten Menschen gelegentlich in ihrem Leben Benachteiligung oder Spott erfahren haben. Das kann mit Aussehen, Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Vorliebe für einen Fußballverein, Körpergewicht oder sonstigen Attributen zu tun haben, die veränderlich sein können oder auch nicht.
Also nicht in einem Ausmaß, das es naheliegend erscheint, die Bürde von Jahrhunderten auf sich lasten zu spüren...
Ich will hier auch gar keinen Standpunkt vertreten, ich finde es nur verblüffend, dass es so oft in so vielen unterschiedlichen Gruppen geschieht.
Zitat:
Zitat von MattF
Ich glaub auch nicht, dass hier nur Friede, Freude, Eierkuchen ist.
Klar nicht. Aber zeig mir den Ort, wo man das findet.
Mein persönlicher Eindruck ist es, dass sich Homosexuelle oftmals für zu wichtig nehmen und in den Mittelpunkt stellen. Das ist im Jahr 2018, nachdem wir einen schwulen Aussenminister hatten und mit Spahn erneut einen Schwulen im Kabinett haben, nicht mehr nötig. Es ist nichts Besonderes mehr (zum Glück!).
Hallo keko, Du beschreibst, dass Homosexuelle heute längst integriert sind, und führst als Beispiel diverse Minister an.
Aber was hat das mit den Kirchen zu tun? Die Haltung des Mainstreams ist nicht identisch mit der Haltung der Kirchen, deswegen kann es auch nicht als Beleg oder Argument dafür verwendet werden. Die Kirchen brüsten sich ja ausdrücklich damit, dem Mainstream nicht zu folgen.
Gab es einen offen homosexuellen Papst? Oder einen offen homosexuellen Kardinal? Oder wenigstens einen Bischof? Nein, das ist nicht der Fall. Hingegen schmeisst die Kirche gelegentlich Leute raus, die im Verdacht stehen, homosexuell zu sein oder dies sogar zugeben.
Ich würde die verquaste Haltung der Kirchen gar nicht kritisieren, wenn diese sich nicht dauernd dazu äußern würden und zudem jede Gelegenheit nutzen, Gesellschaft und Politik zu beeinflussen.
Außerdem teile ich Deine Die-sollen-sich-halt-nicht-so-anstellen-Haltung nicht. Die Kirchen haben vor allem Mobbing der übelsten Sorte betrieben. Sowas bleibt nicht ohne Konsequenzen. Es geht gar nicht so sehr darum, ob man offiziell heiraten kann oder nicht, sondern ob man dauernd schief angeguckt oder beobachtet wird, oder ob man sich dauernd erklären muss, oder ob man dauernd unter einer "besonderen Beobachtung" steht. Sowas kann ein Leben ruinieren. Nicht jeder Mensch hat das Selbstbewusstsein, sich dagegen zu behaupten.
Ich würde die verquaste Haltung der Kirchen gar nicht kritisieren, wenn diese sich nicht dauernd dazu äußern würden und zudem jede Gelegenheit nutzen, Gesellschaft und Politik zu beeinflussen.
Außerdem teile ich Deine Die-sollen-sich-halt-nicht-so-anstellen-Haltung nicht. Die Kirchen haben vor allem Mobbing der übelsten Sorte betrieben. Sowas bleibt nicht ohne Konsequenzen. Es geht gar nicht so sehr darum, ob man offiziell heiraten kann oder nicht, sondern ob man dauernd schief angeguckt oder beobachtet wird, oder ob man sich dauernd erklären muss, oder ob man dauernd unter einer "besonderen Beobachtung" steht. Sowas kann ein Leben ruinieren. Nicht jeder Mensch hat das Selbstbewusstsein, sich dagegen zu behaupten.
Was ich nicht begreife: Wenn die Kirche doch so ein übler (und gleichzeitig unwichtiger, aussterbender) Verein ist und auf Lügen und Märchen aufbaut, wieso nimmst du das dann so wichtig? Ich wende mich dann einfach ab. Es sei denn, ich werde "angegriffen", aber das wird die Kirche nicht tun.
Homosexualität wird wohl immer etwas Besonders bleiben, weil es halt etwas Aussergewöhnliches ist. Das fängt bei den Kindern in der Pubertät an, wenn sie ihre eigene Identität suchen und entdecken und merken, dass es eben Jungs und Mädchen gibt und vielleicht jemand dabei ist, der anders tickt. Das hat nichts mit der Kirche zu tun. Auch bei meinen Töchtern tauchte irgendwann das Wort "schwul" im Wortschatz auf.
Was ich nicht begreife: Wenn die Kirche doch so ein übler (und gleichzeitig unwichtiger, aussterbender) Verein ist und auf Lügen und Märchen aufbaut, wieso nimmst du das dann so wichtig?
Ich würde die verquaste Haltung der Kirchen gar nicht kritisieren, wenn diese sich nicht dauernd dazu äußern würden und zudem jede Gelegenheit nutzen, Gesellschaft und Politik zu beeinflussen.
Zitat:
Zitat von keko#
Homosexualität wird wohl immer etwas Besonders bleiben, weil es halt etwas Aussergewöhnliches ist.
Homosexuelle sind nicht die Mehrheit, genauso wie Triathleten nicht die Mehrheit sind, oder Großmütter, oder Bürgermeister, oder Pfarrer, oder Leute mit Bausparvertrag. Das allein bedeutet nichts, und vor allem kann man damit keine Geringschätzung begründen. Quasi nach dem Motto: Tja, daran kann man eben nichts ändern. Du suggerierst, dass alleine die Mehrheitsverhältnisse dazu führen, dass Homosexuelle schief angesehen werden. Aber das ist überhaupt nicht zwingend.
Entscheidend sind nicht die Mehrheitsverhältnisse, sondern die Tatsache, dass unbescholtene Bürger auf üble Weise von den Kirchen gemobbt wurden und werden. Es ist Rufmord, nichts weiter. Das ist auf dem gleichen Niveau, als wenn man Farbigen eine mindere Intelligenz oder einen Hang zum Diebstahl unterstellen würde.