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Zitat von TriBlade
Was hat jetzt eine Kompaktkurbel mit Dreifachgarnitur zu tun
Es mag Gründe geben für eine Kompaktkurbel (Giroanstiege sollen manchmal sehr hart sein) geben, einen Grund für eine Dreifachgarnitur kann nicht erkennen.
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Wie mich diese Dreifach-Diskussionen anöden... vor allem weil es
keine ästhetische, sondern eine rein funktionale Frage ist, denn was ist ästhetisch an einer Dreifachgarnitur auszusetzen?!? Welcher Guru mit Herrschaftsgewalkt über Stilfragen hat mit welcher Begründung darüber geurteilt, dass Dreifach schlechter aussieht, als Kompakt oder Klassisch?!? Das ist doch alles dummes Gewäsch.
Um was es geht ist schlichtweg Funktionalität und das Image der Dreifachgarnitur, dass angeblich nur Leute damit rumfahren, die nicht fit genug für eine klassische Garnitur sind. Ich bezweifle jedoch , dass die Masse derjenigen, die eine klassische Garnitur fahren selbst fit genug für eine solche sind und sich so um ein vernünftiges Training bringen, wenn sie in bergigem Terrain fahren. Im Flachland braucht keine Sau Dreifach- oder Kompakt, das ist unbestritten. Ich bin früher den Arber-Radmarathon mit klassischer Garnitur gefahren und das war für mich mit meiner Statur kein Spaß. Mit Dreifach ist's zwar auch keine Spazierfahrt, aber immerhin entspannter und somit vergnüglicher.... .
Ich hab an einer anderen Stelle schon mal geschrieben, dass ich mich heute auf jeden Fall für eine Kompaktkurbel und nicht mehr für eine Dreifachgarnitur entscheiden würde. Aus rein funktionalen Gründen. Als ich das Rad vor 6 Jahren gekauft habe, kannte ich mich diesbezüglich noch nicht wirklich aus und konnte mir a) nicht vorstellen, wie nervig das Hin- und Herschalten zwischen den Blättern sein würde und speziell b) wie nervig die Ultegra vor sich hin rasselt, wenn man sie auf dem mittleren Blatt fährt, weil die beschissenen Steighilfen und die Kette fehlkonstruiert sind (meine alte Campa-Athena-Kurbel auf dem Strobl-Rad macht diesbezüglich Null Zicken! Ein Grund mehr Schimpanso in Zukunft Adieu zu sagen...)
Dass sich Contador für einen "Marketing-Gag" von SRAM hergibt und damit u.U. seinen Giro-Sieg aufs Spiel setzt, das kann annehmen wer will, bleibt aber trotzdem argumentativ unglaubwürdig. So was kann man vielleicht mit einem Wasserträger mal versuchen, aber ein Fahrer mit Siegambitionen wird sich niemals zur Marketingwitzfigur machen lassen.
Ich zitiere Ex-Profi Stephan Schreck in der aktuellen Tour (8/11, S. 113) zum Thema Pässefahren: "
Optimal ist eine Kadenz von 80-90 Umdrehungen - dem Gelände angepasst. Hobbyfahrer sollten sich nicht scheuen, kleine Übersetzungen zu fahren. Selbst Contador fuhr bei den Bergetappen des Giro mit einem 32er-Ritzel".
Ich gehe jede Wette ein, dass 95% der hier postenden Foris nicht in der Lage sind, selbst die Steigungen im Bayerischen Wald, die ich mit meiner Statur regelmäßig fahre, mit einer klassischen Garnitur und klassischem Ritzelpaket mit sagen wir 25 Zähnen mit einer Kadenz von 80-90 treten können, ohne zu kotzen. Von Alpenpässen red ich erst gar nicht. Nicht jeder hat eben körpergrößenmäßig die Höhe eines Toastbrotes, einen BMI von deutlich unter 20 und kann Anstiege deshalb förmlich rauffliegen ohne sich dabei zu ruinieren. Diejenigen, die das regelmäßig machen, trainieren schlicht falsch, nur weil sie meinen, irgendwelchen Dampfplauderern Genüge tun zu müssen, die fehlgeleitetem Heroismus und fragwürdigen Traditionen folgen, nur weil sie selbst nicht den Arsch in der Hose haben, sich Equipment ans Rad zu schrauben, das ihrem Leistungsvermögen angepasst ist und ihnen ein sinnvolles Training ermöglicht.
Ich denke, wir sollten das Thema aber ggfls. in einen anderen Thread verlegen, denn das sollte ja hier in der Tat eine Galerie sein... .
P.S. Vorsicht: "TriBlade" könnten böswillige Geister mit "Dreifachkettenblattgarnitur" übersetzen
