Kann mir bitte jemand kompetenter sagen, ob es an der Triathlonspitze noch saubere Athleten gibt? Vielleicht einfach in Prozentzahlen: Wieviel der besten 100 Triathleten sind eurer Meinung nach sauber?
Fast die gleiche Frage (ich hatte sie auf die Hawaii-Top10 bezogen) habe ich ja vor ein paar Tagen an dude gerichtet, der sich oft und gern in Dopingfragen als kompetent präsentiert. Er musste komplett passen.
Mir scheint immer noch, dass hier manche/viele viel zu schwarz sehen.
Im Amateurbereich sprechen für mich 2 Hauptgründe gegen weit verbreitetes Doping:
Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten, wo es bei jedem Wettkampf um Sieg oder Niederlage geht, geht es für 95% der Teilnehmer beim Triathlon um nicht viel anderes als Spaß. Und der Spaß wird nicht dadurch größer, dass man durch regelwidrige, unmoralische, teure und teils gefährliche Mittel 1023. statt 1037. wird.
Wer trotzdem unbedingt betrügen will, kann das sehr einfach kostenlos und risikoarm durch Lutschen tun. Um darüber hinaus zu gehen, bräuchte man schon ziemlich "gute" Gründe.
Zum Profibereich:
Mir scheint, dass auch die meisten Pros Triathlon in 1. Linie betreiben, weil es ihnen Spaß macht. Wenn sie damit reich werden wollten, hätten sie sich besser eine andere Sportart ausgesucht. Die meist lächerlichen Sieg- und Platzierungsprämien rechtfertigen zumindest kaum aufwendiges Doping.
Insbesondere Blutdoping mit Transfusionen kann meiner Meinung nach nicht weit verbreitet sein. Jedenfalls nicht so, wie es flaix und HeinB hier dargestellt haben, mit massenhaft mit Blutkonserven durch die Gegend jettenden Athleten / Betreuern. Als ich das hier diskutiert habe, kamen komischerweise keine Reaktionen mehr dazu.
Doping mit irgendwelchen EPO-Derivaten mag weiter verbreitet sein, aber das ist ja in Zeiten von Blutprofilen und teils eingefrorenen Proben (ich fürchte, das ist leider nicht die Regel, oder?) nicht mehr so einfach. Ich weiß nicht, ob man das ohne professionelle Unterstützung hinbekommt. Und wenn ich Matschiner richtig verstanden habe, ist an Triathleten nix zu verdienen, wenn man nicht ein Komplettpaket inkl. Management etc. anbietet.
Wer meine Argumente für falsch hält, bringe bitte Gegenargumente und keine Nikoläuse!
Und nur noch mal zur Verdeutlichung:
Ich bin für ein Strafgesetz um Doping einzudämmen sowie die gleichzeitige Streichung jeglicher Sportsubvention, die nicht mittelbar der "Volksgesundheit" dient.
Dito!
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Und nur noch mal zur Verdeutlichung:
Ich bin für.... die ...Streichung jeglicher Sportsubvention, die nicht mittelbar der "Volksgesundheit" dient.
dafür bin ich auch, und für die Streichung der Kitaförderung, weil Papi lieber trainieren geht, als sich mit den Kleinen zu beschäftigen.
Wenn schon denn schon.
Nicht nur die paar Doper bestrafen, sondern jeden, der sich nicht an alle Ethik und Moralgrundsätze hält.
Und Bafög gibts demnächst nur noch für Studenten, die auch wirklich studieren.
Und ganz davon abgesehen, sollten man auch die bestrafen, die Ihre Fahrräder in Fernost von Kinderhänden basteln lassen, anstatt die heimische Wirtschaft zu fördern.
dafür bin ich auch, und für die Streichung der Kitaförderung, weil Papi lieber trainieren geht, als sich mit den Kleinen zu beschäftigen.
Mit dem falschen Bein aufgestanden?
Genau darum geht es doch: das Geld nicht in die Förderung von wenigen "Staatssportlern" zu stecken, sondern in die Förderung des Allgemein-Sports.
Zitat:
Und Bafög gibts demnächst nur noch für Studenten, die auch wirklich studieren.
Seit wann bekommt man Bafög, wenn man nicht studiert/eine Ausbildung macht?
Und: große Teile muss man davon zurückzahlen, Sportförderung nicht.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Und der Spaß wird nicht dadurch größer, dass man durch regelwidrige, unmoralische, teure und teils gefährliche Mittel 1023. statt 1037. wird.
Der Mensch ist eben kein logisches, auf Gewinnmaximierung, ... angelegtes Wesen.
Die Menschen kaufen teure Esoterik wie Homöopathie in der Hoffnung, der Natur ein Schnippchen zu schlagen. Sie investieren viel Geld in Laufradsätze um noch hier und da ein paar Sekunden rauszuschinden, sie kürzen ab, sie draften, ...
Alles Beispiel für objektive Sinnlosigkeiten. Warum macht man es trotzdem?
a) Weil man es nicht blickt.
b) Weil man es einem vielleicht doch wichtig ist, 1023 und nicht nur 1037 zu werden.
c) Weil es einem ein gutes Gefühl gibt.
Meist wird es so gesehen:
Warum dopt der Doper sich von 1023 auf 1037?
Man kann es aber auch so sehen:
Warum stört es den auf 1030, dass sich einer von 1037 auf 1023 dopt? Ist genauso unlogisch.
Ich neide Dopern nicht ihre 5 Plätze bessere Platzierung, ich bemitleide sie, dass es einen solchen Stellenwert für sie hat.
Genauso wie ich Leute mit Drogenproblemen bemitleide und sie nicht um ihre Fluchtmöglichkeiten aus der Realität beneide.
dafür bin ich auch, und für die Streichung der Kitaförderung, weil Papi lieber trainieren geht, als sich mit den Kleinen zu beschäftigen.
Nur mal nebenbei:
Bei uns in der Kommune ist die volle Berufstätigkeit beider Eltern notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für 'nen Kita-Platz. Nicht hinreichend deshalb, weil dies keine Garantie auf einen Platz ist - ohne Behinderung, Migrationshintergrund oder eben Vitamin B um auf der Liste nach vorne zu rutschen hat man hier eigentlich keine Chance.
Nee, eigentlich nicht. (Naja viell. doch) Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, sollte man sich an die eigene Nase fassen und erkennen, wo sein Platz in der Gesellschaft ist. Wenn man das halbwegs objektiv hinbekommt, erkennt man (i.m.A.) recht fix, dass der (Doper) neben mir an der Startlinie genauso gut oder schlecht ist wie man selbst.
Zitat:
Zitat von drullse
Seit wann bekommt man Bafög, wenn man nicht studiert/eine Ausbildung macht?Und: große Teile muss man davon zurückzahlen, Sportförderung nicht.
nee, nee, hast schon recht, Bafög gibt's nur für's Studium oder Ausbildung, aber wozu Bafög? Wenn man die Zeit hat, neben dem Studium hawaiiambitioniert zu trainieren, braucht man kein Geld vom Staat, dann kann man auch arbeiten gehen.
Nur mal nebenbei:
Bei uns in der Kommune ist die volle Berufstätigkeit beider Eltern notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für 'nen Kita-Platz. Nicht hinreichend deshalb, weil dies keine Garantie auf einen Platz ist - ohne Behinderung, Migrationshintergrund oder eben Vitamin B um auf der Liste nach vorne zu rutschen hat man hier eigentlich keine Chance.
Kitaförderung war nur ein Beispiel. Das ist ne ganz andere Hausnummer.
Mir gings nur darum: Der eine dopt, der andere "vernachlässigt" seine Kinder um von Platz 1037 auf Platz 1030 zu kommen. Unabhängig des juristischen Blickwinkels ist's für mich beides gleich schlecht.
Streben nach Erfolg und Anerkenntnis ist für beide die Triebfeder.
Und für mich sind beides gleich große A..löcher, wenn dieses Streben überhand nimmt.