Darf ich mal ganz indiskret fragen, wie Du selbst solche Dinge verarbeitest, die Du da hörst? Ich weiß, dass man nicht alles wieder ganz los wird. Ich habe lange bei einem Strafrechtler gearbeitet, der viele schwere Fälle hatte (auch dieser Art, nur mit tödlichem Ausgang für das Kind...).
Nur kurz wegen Offtopic:
Du kennst das sicher aus Deiner Tätigkeit, mit den Flüchtlingen vielleicht?
Das Mädchen tat mir unendlich leid und ich hatte schlaflose Nächte bzw. zerbrach mir den Kopf, wie man ihr schnell helfen kann. Am liebsten hätte ich das Kind nach dem Gespräch nicht mehr nach hause gelassen. Es vertraute mir, ich konnte es aber nicht schützen, ohne Unterstützung der Mutter. Zum Glück ergab sich später eine Lösung bei und mit den Grosseltern.
Nur kurz wegen Offtopic:
Du kennst das sicher aus Deiner Tätigkeit, mit den Flüchtlingen vielleicht?
Das Mädchen tat mir unendlich leid und ich hatte schlaflose Nächte bzw. zerbrach mir den Kopf, wie man ihr schnell helfen kann. Am liebsten hätte ich das Kind nach dem Gespräch nicht mehr nach hause gelassen. Es vertraute mir, ich konnte es aber nicht schützen, ohne Unterstützung der Mutter. Zum Glück ergab sich später eine Lösung bei und mit den Grosseltern.
Danke für Deine Offenheit. Ja... das kenne ich. Die Gespräche mit den Flüchtlingen haben einige sehr spezialisierte Psychologen geführt.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Gründest Du einen grossen Verein, wo die Mitgliedschaft lebenslange Ehelosigkeit und sexuelle Enthaltsamkeit sowie männlich voraussetzt, erhöht sich vermutlich der Anteil an Schwulen und Pädophilen im Verein im Unterschied zur Verteilung dieser Grupppen in der gesamten männlichen Population. Insofern würde die Aufhebung des Zölibats und die Priesterschaft für Frauen die Verteilung eher an die Norm angleichen.
Du schreibst "vermutlich". Hast Du irgend eine Evidenz?
Ich finde die Zahl von 80 bis 90 Prozent der Täter sind männlich und dass Familie, Freundes- und Bekanntenkreis die größten Teil der Systeme ausmachen, aus dem die Täter kommen. Insofern kann ich Deiner Vermutung nicht wirklich folgen, auch wenn sie für mich plausibel klingt.
Ich würde die These sehen, dass Systeme mit strukturellen Abhängigkeitsverhältnissen (Familie, Verein, Schule, Kirche etc.) mit-ursächlich bzw. auslösend sind.
Geändert von captainbeefheart (29.06.2017 um 16:06 Uhr).
Du schreibst "vermutlich". Hast Du irgend eine Evidenz?
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Nein. Ich warte darauf, bis die RKK die Zahlen aus ihren internen Kommissionen, die sich mit pädophilen Übergriffen durch Priester und Entschädigungnen (?) beschäftigen, veröffentlicht (mit Pfarramtsgenauigkeit) oder auf ein "Leak".
Nein. Ich warte darauf, bis die RKK die Zahlen aus ihren internen Kommissionen, die sich mit pädophilen Übergriffen durch Priester und Entschädigungnen (?) beschäftigen, veröffentlicht (mit Pfarramtsgenauigkeit) oder auf ein "Leak".
Das deprimierende ist ja, dass es Untersuchungen gibt, aber keine wesentlichen Konsequenzen daraus. Ich habe das Beispiel vom Internat Kloster Ettal hier vor Ort live miterleben können und kenne einen Geschädigten. Es ist einfach unglaublich, was da passiert ist und wie mit den Ergebnissen der Untersuchungen umgegangen wurde.
Gleichzeitig zögere ich, das auf kirchliche Institutionen zu verkürzen, wenn ich mir den Fall der reformpädagogischen Odenwaldschule und weitere Fälle anschaue. Deshalb meine etwas andere These als Deine.