Aber Du sagst, es sei eine Abkürzung, Gläubige zu überzeugen.
Nein, das meine ich nicht. Die Abkürzung besteht nur darin, eine Grundentscheidung (Anerkennung einer höheren Form der Wahrheit oder nicht) als das zu sehen, was sie ist. Welche Folgen ein jeder aus dieser Einsicht zieht, ist eine andere Sache.
Nein, das meine ich nicht. Die Abkürzung besteht nur darin, eine Grundentscheidung (Anerkennung einer höheren Form der Wahrheit oder nicht) als das zu sehen, was sie ist. Welche Folgen ein jeder aus dieser Einsicht zieht, ist eine andere Sache.
Welche höhere Form der Wahrheit als die Wahrheit, die wir kennen, könnte das denn sein?
Wahrheit sind für mich belegbare Tatsachen. Als Belege sind für mein Verständnis (in exakt dieser Reihenfolge) geeignet:
1. Urkunde / Schriftstück /irgendeine Aufzeichnung, die nicht manipuliert wurde oder gephotoshopped wurde.
2. Wissenschalftliches Gutachten
3. jemand, der es gesehen hat oder dabei war.
Was genau ist jetzt "höher" als das? Dafür könnte man glatt einen neuen Begriff erfinden, damit man die normale Wahrheit von der höheren Wahrheit unterscheiden kann... Sonst führt das womöglich zu größeren Missverständnissen, denn keiner weiß so genau, welche Wahrheit just gerade gemeint ist...
Die wahrste aller wahren Wahrheiten bleibt in der Summe auch nur die Wahrheit.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Dieses Spannungsverhältnis kommt nicht zuletzt dadurch zustande, dass das Christentum so alt ist. Es geht überwiegend auf Paulus zurück, und das ist ja schon eine ganze Weile her: Er lebte im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Misst man seine Überzeugungen am heutigen Wissen, erkennt man leicht, dass er sich manches nur einbildete, vieles missverstand und nicht besser wusste. Oft log er, wobei man einräumen muss, dass er sich nicht in gleicher Weise wie ein Philosoph der Logik, oder wie ein heutiger Wissenschaftler überprüfbarer Wahrheit verpflichtet fühlte. Es waren schlicht andere Zeiten.
Zur Wissenschaft: Selbst Aristoteles, der gut zehn Generationen vor ihm lebte, hat jede Menge Unsinn verzapft – etwa, dass eine Stubenfliege vier Beine hätte, Frauen weniger Zähne als Männer, und eine Kugel aus Wassereis unterginge, wenn man sie ins Wasser wirft. Damit will ich sagen, dass auch die Wissenschaft damals in vielen Fällen unterentwickelt war. Sie taugte oft nicht zur Erkenntnis der Wahrheit.
Beide, christliche Lehre und die Wissenschaft, haben sich weiterentwickelt. Beim Christentum kamen die Lehren des Augustinus hinzu, außerdem einige Dogmen durch die Päpste, wie etwa Mythen um die Unbeflecktheit Marias. Die Wissenschaft entwickelte sich in den letzten drei Jahrhunderten in Riesenschritten vorwärts, und sie beweist die Richtigkeit ihrer Erkenntnisse millionenfach durch die technischen Anwendungen, die wir täglich benutzen.
Es ist für Christen ein schwieriger Spagat, mit dem Auseinanderdriften von Wissen und Glauben fertig zu werden. Ich würde das nicht mit "…gähn…" abtun.
Viele Menschen beschäftigen sich mit den Fragen nach dem Wohin und Woher der Welt. Es sind spirituelle Gedanken, zu denen auch die Erkenntnisse der Wissenschaft Anlass geben. Sie sind aber nicht mehr bereit, die "Bullshitisierung" der spirituellen Debatte durch die Kirchen, aber auch durch wesentliche Teile der christlichen Lehre hinzunehmen. Viele wollen wissen, wie die Welt ins Sein kam, aber sie empfinden es als intellektuelle Zumutung, wenn sich die Kirchen mit Adam und Eva, der Arche Noah, Marias Jungfernhäutchen, Himmelfahrten und Höllenfeuern einmischen.
Die Bibel enthält Mythen für die Menschen ihrer Zeit, aber nicht für uns. Wir müssen uns schon selber auf die Suche machen, so wie es auch jene Generationen taten, die die Bibel geschrieben haben.
Schöne, geschrieben
Eine einfache Antwort auf meine Frage hätte allerdings genügt. Daher stelle ich sie nochmals: können wir uns darauf verständigen, dass Wissenschaft nicht frei von Fehlern ist? Ja oder Nein. Machen Wissenschaftler Fehler? Antwort: ja. Die Wissenschaftsgeschichte ist, wie du andeutest, voll von den Irrtümern der Wissenschaft und Wissenschaftlern. Ich hätte es nur von dir selbst gerne klipp und klar und ohne Verumschweifungen eingetippt bekommen.
Das kannst du aber nicht machen, sonst müsstest du ja deine Wissenschaftsgläubigkeit verleugnen. Oder? Oder sehe ich das falsch?
Oder wollen wir noch einmal ganz von vorne anfangen? Ich denke nein. *Wobei... -, Zeit dazu haben wir alle hier ja ziemlich offensichtlich.......
Geändert von Trimichi (27.06.2017 um 12:52 Uhr).
Grund: Nachsatz ergänzt
Welche höhere Form der Wahrheit als die Wahrheit, die wir kennen, könnte das denn sein?
Wahrheit sind für mich belegbare Tatsachen. Als Belege sind für mein Verständnis (in exakt dieser Reihenfolge) geeignet:
1. Urkunde / Schriftstück /irgendeine Aufzeichnung, die nicht manipuliert wurde oder gephotoshopped wurde.
2. Wissenschalftliches Gutachten
3. jemand, der es gesehen hat oder dabei war.
Was genau ist jetzt "höher" als das? Dafür könnte man glatt einen neuen Begriff erfinden, damit man die normale Wahrheit von der höheren Wahrheit unterscheiden kann... Sonst führt das womöglich zu größeren Missverständnissen, denn keiner weiß so genau, welche Wahrheit just gerade gemeint ist...
Die wahrste aller wahren Wahrheiten bleibt in der Summe auch nur die Wahrheit.
Du hast den Begriff gerade selbst kreiert, indem du von höherer Wahrheit gesprochen hast.
Wobei Mickey Maus bekanntlich immer gleich Mickey Maus bleibt.
Welche höhere Form der Wahrheit als die Wahrheit, die wir kennen, könnte das denn sein?
...
Da ja ständig Beschwerden kommen, daß die Diskussion hier zu theoretisch abstrakt wird, verweise ich die wirklich an der Thematik Interessierten auf den vor ein paar Seiten schon von mir verlinkten Text von dem Religionswissenschaftler. Man kann aber auch z.B. bei Platon, Aristoteles, Augustinus und einer nahezu endlosen Liste anderer klassischer Denker oder auch bei dem von Jörn so geschätzten Ratzinger und seinem Vorgänger nachlesen.
Zitat:
Zitat von Vicky
Dafür könnte man glatt einen neuen Begriff erfinden, damit man die normale Wahrheit von der höheren Wahrheit unterscheiden kann...
Hier der rationale Denker in Form eines Wissenschaftlers, dort der ewiggestrige Gläubige.... gähn..... muss ich nicht mehr drauf eingehen.
Spielverderber. Nicht immer wegducken wenns drauf ankommt. ;-)
Warum kannst Du zu einem sehr plastischen Beispiel nicht genau so einfach antworten. Ist dies nun für Dich in der Form nachvollziehbar oder nicht? Ist doch eigentlich ganz einfach.
[quote=Zarathustra;1312124]Auf eine Möglichkeit aufmerksam machen ≠ empfehlen diese zu verwirklichen.
Jörn und Klugschnacker haben doch offensichtlich Spaß daran, ihr Bibelwissen auszubreiten und man kann, wenn man von der tendenziösen Darstellung einmal absieht, auch sehr viel daraus lernen. Es ist nur meine Auffassung, daß sie damit nicht beweisen und erreichen, was sie gerne wollen.
--> doch tun sie! Zumindest solange bis Du einen Gegenbeweis lieferst. Lass mich raten, jetzt zerlegen wir erstmal den Begriff "Gegenbeweis", richtig?