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Alt 14.06.2017, 11:24   #6849
waden
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Registriert seit: 07.01.2014
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Beiträge: 1.121
Zu Kekos Krankenhausgeschichte und Jörns Reaktion darauf, welche die vernunftbasierte Wissenschaft und Medizin als alleinige Quelle der Heilung beschreibt, kam mir folgendes A. Einstein zugeschriebene Zitat in den Sinn: "Das schönste und ergreifendste unserer Gefühle ist die Empfindung des Mystischen. Diese Empfindung ist die treibende Kraft hinter jeder wahren Wissenschaft!" Vielleicht kannst auch Du Jörn, dem Mystischen einen Raum zugestehen, der jenseits von Scharlatanerie existiert? Im Sinne einer existierenden Dimension des Menschlichen, welche natürlich nicht dazu in der Lage ist, Newtonsche Physik zu ersetzen? Eine Quelle, die nicht nur Shakespeare, Mozart und Michelangelo, sondern auch Einstein kannten? Möglicherweise habe ich dich nicht richtig verstanden, aber diese Dimension schienst du ganz zu leugnen. Ich halte für möglich, dass ein Gespräch mit jemandem, der Zuversicht fördert, gesundheitlich hilfreich sein kann. Der Placeboeffekt funktioniert nachgewiesenermaßen auch bei schulmedizinisch tätigen Ärzten.
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2017, 11:56   #6850
captainbeefheart
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von waden Beitrag anzeigen
Ich halte für möglich, dass ein Gespräch mit jemandem, der Zuversicht fördert, gesundheitlich hilfreich sein kann. Der Placeboeffekt funktioniert nachgewiesenermaßen auch bei schulmedizinisch tätigen Ärzten.
Das ist nicht nur eine plausible Annahme Deinerseits, sondern mittlerweile gut belegt: Die Zuwendung des Arztes, oder allgemein die vertrauensvolle interpersonale Beziehung zwischen Arzt und Patient, hat einen Einfluss auf den Behandlungserfolg. Kann sich der Arzt nicht selbst drum kümmern, ist auch ein "Zuwendungsstellvertreter" (Pflegepersonal, Krankenhauspsychologe, Pfarrer, etc.) hilfreich, bedienen sie doch recht simpel den Zusammenhang von psychischer und physischer Gesundheit.

Ein Pfarrer mit einem offenen Ohr für Sorgen und Nöte eines Kranken ist also mindestens subjektiv, oft auch objektiv für einen Kranken ein Hilfe, ohne dass er dabei medizinisch im engeren Sinne tätig wird. Und nicht jeder Pfarrer nutzt diese Situation, um seine "Scharlatanerie" auszuleben, oder zu "indoktrinieren", sondern weil er es aus einem rein fürsorglichen Motiv heraus tut. Er würde es dann ggf. wahrscheinlich auch ohne seine Rolle tun, das ist aber im konkreten Fall unerheblich, denn er ist nun mal Pfarrer und er ist nun mal vor Ort und tut es.
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Alt 14.06.2017, 12:57   #6851
Jörn
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Beiträge: 3.499
Von einem Seelsorge-Gespräch war überhaupt nicht die Rede. Die Rede war davon, dass keko während eines Krankenhaus-Aufenthalts in einer Kirche saß. Er hat nicht davon berichtet, dass er dort überhaupt beachtet wurde.

Die Argumentation, der Pfarrer würde die Seelsorge (Zitat captainbeefheart) "aus einem rein fürsorglichen Motiv heraus" tun, oder die Behauptung "er ist nun mal Pfarrer und er ist nun mal vor Ort und tut es", ist nicht stichhaltig, weil überhaupt nicht berichtet wurde, dass der Pfarrer irgendwas tat. Stattdessen wurde erzählt, dass eine Kirche besucht wurde. Die Motivation und die Taten des Pfarrers sind völlig unbekannt, deswegen kann captainbeefheart auch nicht damit argumentieren.

Natürlich kann Seelsorge nützlich sein. Aber wen würde man dafür am besten einsetzen, und wie wären die öffentlichen Gelder am besten eingesetzt? Womöglich für einen geschulten Seelsorger?

Ein Pfarrer ist kein geschulter Seelsorger. Er hat von Psychologie so viel Ahnung wie von Medizin. Wenn er behauptet, er sei in besonderer Weise geeignet, sich der Seelen der Patienten anzunehmen, dann ist er ein Scharlatan, genauso wie ich ein Scharlatan wäre, wenn ich mich der Blinddärme der Patienten annähme.

Ein gutes Wort ist von Jedermann hilfreich und willkommen, aber das trifft doch gar nicht den Punkt. Es geht nicht darum, ob kekos Zimmergenosse etwas Aufmunterndes gesagt hat, oder ob es ein zufällig anwesender Pfarrer tat. Sondern es ging um die Glaubensinhalte und die Theologie der Kirche, die a) eine Erklärung für die Krankheit und b) einen Ausweg aus der Misere liefern.

Die Erklärung der Christen für die Krankheit ist, dass Du gesündigt hast, und dass Gott Dich dafür bestraft. Und falls Du nicht gesündigt hast, dann waren es Deine Vorfahren. Jedenfalls wird die Krankheit absichtlich von Gott ausgelöst, denn nichts geschieht ohne den Willen Gottes. Und nur die totale Unterwerfung kann Dich retten. Falls die Rettung nicht im Diesseits erfolgt, dann womöglich im Jenseits. Es steht Dir nicht zu, Dich gegen die Krankheit aufzulehnen, denn das wäre Gotteslästerung. Stattdessen hast Du Dich für die Züchtigung zu bedanken und Gott für seine Erziehungskunst und Güte zu preisen. Ansonsten landest Du in der Hölle. Das gilt auch für alle Kinder im Krankenhaus. Auch sie müssen sich für ihre Krankheiten bedanken. Gottes weiser Ratschluss ist unergründlich. Jehova!
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2017, 13:14   #6852
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
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Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von waden Beitrag anzeigen
Vielleicht kannst auch Du Jörn, dem Mystischen einen Raum zugestehen, der jenseits von Scharlatanerie existiert?
Einstein meinte eine Demut vor der enormen Größe des Universums, und dem gigantischen Räderwerk, in dem wir nur Zuschauer sein können. Einstein meinte nicht die Demut vor ein paar kleinen Hexen oder bärtigen Gespenstern.

Das durch seine schiere Größe "Unbegreifliche" ist nicht mystisch im Sinne eines Regentanzes. Sondern weil es über unsere kleine Alltagswelt so enorm hinaus geht, und weil sich der Horizont so enorm weit verschiebt. Wer weiß, was wir dort noch alles entdecken werden?

Die Bewunderung des Universums ist nur möglich, wenn man etwas von diesem Universum verstanden hat. Würde ich beispielsweise annehmen, dass Gott einfach ein paar Lampen ans Himmelszelt geklebt hat, dann bräuchte ich die Sterne nicht weiter zu bewundern, jedenfalls nicht mehr als meine Zimmerlampe.

Einstein meint also nicht einen Mystizismus, der sich aus plumper Dummheit ergibt, sondern der sich aus Wissen ergibt, und der real ist und kein Märchen. Es ist mystisch, weil es wahr ist. Ansonsten wäre es einfach nur infantil.

Einstein wurde nur deswegen so berühmt, weil er sich gerade nicht mit infantil-mystischen Erklärungen zufrieden gab. Er war sogar verwegen genug, Raum und Zeit infrage zu stellen. Für Einstein war das Mystische etwas, was man aufdecken und erklären kann; nur dadurch wurde es interessant und nur dadurch konnte es eine Triebfeder für die Wissenschaft sein.

Ich finde diese Unterscheidung für mich persönlich hilfreich. Es gestattet mir, Bewunderung für das Unbekannte und Unbegreifliche zu empfinden, ohne dabei die eigene Intelligenz mit einem Maria-und-Josef-Märchen zu langweilen. Es erfordert nicht, dass man Augen und Ohren verschließt, sondern im Gegenteil, dass man möglichst viel erfährt. Je mehr man erfährt, desto erstaunlicher wird es.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2017, 13:19   #6853
Jörn
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Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Elektroden an die Hoden, so in der Art.
Klingt eigentlich ganz verlockend.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2017, 15:17   #6854
waden
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Beiträge: 1.121
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Ich finde diese Unterscheidung für mich persönlich hilfreich. Es gestattet mir, Bewunderung für das Unbekannte und Unbegreifliche zu empfinden ... Es erfordert nicht, dass man Augen und Ohren verschließt, sondern im Gegenteil, dass man möglichst viel erfährt. Je mehr man erfährt, desto erstaunlicher wird es.
Da stimme ich Dir völlig zu

Ich erfahre etwas über das Menschliche auch zB in der Kunst, was etwas in mir anklingen lässt, was ich rational nicht fassen kann -
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2017, 15:17   #6855
waden
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Beiträge: 1.121
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Klingt eigentlich ganz verlockend.
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2017, 15:29   #6856
keko#
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Beiträge: 19.231
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Das ist absolut legitim. Es wäre auch legitim, sich für eine Stunde an den See zu setzen oder eine schöne Musik zu hören. Bei Dir war es eben kein See, und keine Musik, sondern Höllenfeuer, Schwefelrauch, und Verdammnis. Oder haben sie in dieser Kappelle nur die paar wenigen schmalzigen Verse vorgelesen, die man bei Hochzeiten und Begräbnissen hört?
Oh Mann, was soll ich darauf antworten? Ich bin halt nicht so eine gigantische, rationale Vernunftmaschine, die alles checkt.

Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Die interessante Frage ist nicht so sehr, wie Du die Zeit im Krankenhaus verbracht hast, sondern was Dich dort rausgebracht hat. Waren es die Ärzte oder waren es die Pfaffen?
Unmengen an Penicillin, Coritson und kiloweise Tabletten. Also die nackte Wissenschaft. Das habe ich auch nie angezweifelt. Für mein Seelenheil brauchte und brauche ich manchmal aber noch anderen Input. Ich vermute aber, du verstehst das einfach nicht. Ist ja auch ok... Jeder so wie er will.
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
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